04. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für 10.-13. Mai in Göttingen: Große Koalition des Antirassismus · Kategorien: Deutschland, Termine [alt]

Bundesweites Netzwerktreffen der antirassistischen Bewegungen in Göttingen

Zahlreiche internationale Gäste

Am Himmelfahrtswochenende vom 10.-13. Mai kommen in Göttingen mehrere antirassistische und migrantische Netzwerke zusammen, um die Zusammenarbeit der Bewegungen zu stärken und so neue Perspektiven im Kampf gegen Rassismus und für globale Solidarität und Bewegungsfreiheit auszuleuchten. Beteiligt sind u.a. der Forschungszusammenhang kritnet (Netzwerk für kritische Migrations- und Grenzregime- Forschung), das Netzwerk We’ll Come United, der Zusammenschluss Solidarity Cities und der Gesprächskreis Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Zahlreiche internationale Aktivist*innen und Forscher*innen, die den neuerlichen Aufbau des EU-Grenzregimes seit 2015 kritisch begleiten, haben ihre Teilnahme bestätigt, so z.B.

Muhammad al-Kashef, Forscher für die ägyptische Initiative für die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen, Dr. Marta Stojic vom Institut für Ethnographie in Serbien und Orçun Ulusoy, Gründungsmitglied der türkischen Anwaltsorganisation Mülteci Der.

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04. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für Libyen: Eritreische Boat-people aus Zuwara ins Lager in Tripolis · Kategorien: Libyen · Tags: , ,

The Libya Observer | 02.05.2018

98 illegal immigrants handed over to Tripoli branch of Anti-Illegal Immigration Agency

by HousamNajjair

The Anti-Illegal Immigration Agency in Tripoli received 98 Eritrean migrants, including women, from the Zuwara shelter. The Media Office of the Agency stated that the migrants in custody were on their way to Europe when the Libyan Coast Guard intercepted them. The handover came in coordination with the Office of the United Nations High Commissioner for Refugees within the framework of joint cooperation between the shelter centers of the Anti-Illegal Immigration Agency.

04. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für „Ellwangen: Großeinsatz in aufgeheizter Lage“ · Kategorien: Deutschland · Tags: , ,

Süddeutsche Zeitung | 03.05.2018

Nach der gewaltsam vereitelten Abschiebung eines Asylbewerbers durchsuchen Hunderte Polizisten die Unterkunft in Ellwangen. Viele Bewohner verstehen nicht, warum das sein muss.

Von Thomas Hummel, Ellwangen, und Bernd Kastner

Es ist noch dunkel, als der Einsatz beginnt. Auf Fotos sieht man eine Reihe von Mannschaftsbussen der Polizei, sie haben die Lichter ausgeschaltet; gegen 5.15Uhr am Donnerstag passieren sie das Tor der Kaserne in Ellwangen. Dort sind seit drei Jahren Flüchtlinge untergebracht. Einen von ihnen, einen 23-Jährigen aus Togo, wollte die Polizei in der Nacht zum Montag abschieben. Das misslang, weil sich 150 bis 200 Flüchtlinge mit ihm solidarisierten. In jener Nacht zog die Polizei wieder ab – um am Donnerstag wiederzukommen. Es ist eine Demonstration der Stärke, mehrere Hundert Polizisten sind angerückt, die Botschaft des Staates lautet: Wir setzen das Recht durch.

Schauplatz der Großrazzia ist die ehemalige Reinhardt-Kaserne, zwei Kilometer entfernt von Ellwangen, einer Stadt mit etwa 27 000 Einwohnern; sie liegt im Osten Baden-Württembergs an der Grenze zu Bayern. Dort wurde 2015 eine Landeserstaufnahmestelle (Lea) eingerichtet, derzeit leben hier knapp 500Flüchtlinge. Gut die Hälfte von ihnen stammt aus Afrika.

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04. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für Alarm Phone 6 Week Report, 19 March – 29 April 2018 · Kategorien: Alarm Phone, Mittelmeer

Alarmphone | 03.05.2018

+++ 587 Deaths at Sea in 2018 +++ Alarm Phone Actions and Campaigns +++ Situation in the Western Mediterranean, Central Mediterranean, and Aegean Sea +++ Summaries of 40 Alarm Phone distress cases

NTRODUCTION

Over the past six weeks, the period of time covered in this report, we have once again witnessed devastating violence in the Mediterranean. Dozens have drowned and many have gone missing. Hundreds were returned to places they tried to escape from, back into conditions of suffering. We are nearing 600 deaths this year, while the overall number of arrivals has dramatically decreased. In the meantime, the criminalisation of non-governmental rescuers continues. In the overview of the different Mediterranean regions, we will elaborate in some greater detail on these disheartening processes of deterrence, forcible return, and criminalisation. This first part will begin, however, with the political campaigns that the Alarm Phone has been involved in over the past six weeks, showing that Europe will not be allowed to foster its murderous regime without contestation.

Migrant boats still reach Europe. Over the past six weeks, the Alarm Phone has engaged in 40 emergency cases, all of which took place in the Western and Eastern Mediterranean – with 9 cases coming from Morocco and 31 from Turkey. This is not surprising if we look at the overall numbers – with over 2,900 people arriving on the Aegean islands only in April, we have the highest figure per month so far this year, and with over 4,300 arrivals to Spain this year, sea-migration continuous in relatively high numbers also in the Western Mediterranean. Besides supporting travellers at sea through our 24/7 emergency hotline, we have engaged in several political campaigns and actions.

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04. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für „EU startet Langstreckendrohnen zur Grenzüberwachung“ · Kategorien: Italien, Mittelmeer · Tags: , ,

Telepolis | 02.05.2018

Noch in diesem Frühjahr will die EU-Grenzagentur Frontex mit unbemannten Luftfahrzeugen über dem Mittelmeer patrouillieren. Ähnliche Einsätze erfolgten kürzlich mit „Predator“-Drohnen der italienischen Luftwaffe

Matthias Monroy

Die EU-Grenzagentur Frontex setzt demnächst Langstreckendrohnen zur Überwachung des Mittelmeers ein. Das bestätigt die Europäische Kommission in einem Brief an die Europaangeordneten Sabine Lösing und Cornelia Ernst, die sich nach entsprechenden Plänen erkundigt hatten. Das Schreiben liegt Telepolis vor.

Demnach hat die Agentur bereits zwei Verträge für verschieden große Drohnen der MALE-Klasse unterschrieben. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, mit dem Frontex den Nutzen größerer Drohnen für die Grenzüberwachung untersucht. Seit vielen Jahren führt die Agentur hierzu Marktsichtungen, Tests und Konferenzen durch (EU will mehr Drohnen gegen Migranten einsetzen).

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04. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für „Le grand débarras“ · Kategorien: Lesetipps

AOC | 02.05.2018

Par Achille Mbembe

HISTORIEN

Les routes migratoires les plus mortelles d’un monde par ailleurs de plus en plus balkanisé et enclavé ? L’Europe ! Les nombres de squelettes en mer et le plus vaste cimetière marin en ce début de siècle ? L’Europe ! Le nombre de déserts, eaux territoriales et internationales, bras de mer, îles, détroits, enclaves, canaux, fleuves, ports et aéroports transformés en rideaux de fer technologiques ? L’Europe !

Quelque chose d’extrêmement grave est de nouveau en train de se passer au cœur de l’Europe. Certes, des voix de plus en plus nombreuses se font entendre. La force du vivant aidant, des chaînes humaines se forment. Dans la nuit de la peur et de la délation et face à l’irrépressible demande de répression, des femmes et des hommes de bonne volonté cherchent à réveiller les lucioles endormies de l’hospitalité et de la solidarité. Au milieu d’une anesthésie autrement inquiétante, une minorité agissante s’est mise debout et dénonce désormais avec une vigueur renouvelée ce qui se fait en son nom contre les Autres, ceux-là qui, pense-t-on, ne sont pas des nôtres.

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02. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für Rassismus im Gerichtssaal – Urteil gegen die Moria 35 auf Chios · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

Valeria Hänsel

Der Hammer fällt im kleinen Gerichtssaal der griechischen Insel Chios. In den Gesichtern von 35 geflüchteten Menschen zeichnet sich Verwirrung und Verzweiflung ab. Sie sitzen in enge Reihen gedrängt, umstellt von bewaffneten Polizisten. 32 der 35 Angeklagten wurden in einem viertägigen Verfahren kollektiv wegen der Verletzung eines Polizeibeamten verurteilt. 26 Monate sollen sie nun ins Gefängnis, auch wenn diese Strafe vorübergehend aufgeschoben ist.

Die Verhandlung wurde von einem unabhängigen Komitee internationaler Menschenrechtsbeobachter begleitet. Der Sprecher James Nichol ist überzeugt: „Diese Prozesse hätten niemals stattfinden dürfen. Von Anfang an gab es keinerlei belastbare Beweise gegen die Angeklagten und es unfassbar, dass sie auf dieser Grundlage auch noch verurteilt wurden.“
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01. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für „Ein Kaiser für den Tschad“ · Kategorien: Tschad

DW | 01.05.18

Der Tschad bekommt eine neue Verfassung: Sie räumt dem Präsidenten die absolute Alleinherrschaft ein. Doch obwohl das alles andere als demokratisch ist, drückt der Westen beide Augen zu, meint Dirke Köpp.

Der tschadische Präsident Idriss Déby Itno hat sich am Montag im übertragenen Sinn zum Kaiser krönen lassen: Nach dem Votum der Abgeordneten für die neue Verfassung verfügt er über nahezu uneingeschränkte Macht in seinem Land. Er ist wie ein Kaiser, der niemandem mehr Rechenschaft schuldig ist und den niemand absetzen kann. Er ist Staatsoberhaupt, Regierungschef und Militärchef in einem.

Der Staat als One-Man-Show

Die neue Verfassung sieht weder einen Vize-Präsidenten noch einen Premierminister vor, der Präsident hat die alleinige Entscheidungsgewalt, er kann das Parlament auflösen, wenn ihm dessen Entscheidungen oder Mehrheiten nicht genehm sind. Eine One-Man-Show. Demokratisch ist das nicht. Und im Tschad besonders schlimm, da Präsident Déby alles andere als ein lupenreiner Demokrat ist. Vielmehr bringt er kritische Stimmen mit Repression oder Einbindung in das Kartell der Macht zum Schweigen. Auch die friedlichen Proteste gegen die Abstimmung im Parlament am Montag waren von zahlreichen Festnahmen begleitet.

Seinen westlichen Partner sehen in Déby in erster Linie einen verlässlichen Partner im Kampf gegen den Terror und drücken bei Repression im Tschad meist beide Augen fest zu. Doch selbst ihnen hat er Sand in die Augen gestreut: Denn auf dem Papier reduziert die neue Verfassung die Zahl der präsidialen Amtszeiten auf nur noch zwei; zuvor konnte ein Präsident so oft antreten, wie er wollte. Das klingt nach einem richtigen Schritt in Richtung Demokratie – gerade in Afrika, wo Langzeit-Herrscher viele Staaten prägen. Zu oft schon haben afrikanische Staatschefs diese Modalität genutzt, um wieder und wieder bei Wahlen anzutreten. Es hat also den Anschein, als wolle Déby als Kämpfer für die Demokratie nach westlichen Standards in die richtige Richtung marschieren.

Doch parallel zur Reduzierung der präsidialen Mandate wurde die Dauer einer Amtszeit von fünf auf sechs Jahre erhöht. Und Präsident Déby interpretiert die neue Verfassung natürlich ausschließlich zu seinen Gunsten: Wenn seine laufende Amtszeit 2021 abgelaufen ist, beginnt die Zählung entsprechend der neuen Verfassung: Er kann sich also noch zweimal bewerben und so (im Fall einer Wiederwahl) für zwölf weitere Jahre im Amt bleiben. Erst 2033 müsste er unwiderruflich abtreten. Dann wäre er 81 Jahre alt und seit 43 Jahren Präsident des Tschad. Amtszeit-Begrenzung ja oder nein – für Präsident Déby persönlich macht das also gar keinen Unterschied. Auch das hat mit Demokratie und Meinungsvielfalt wenig zu tun.

Das Volk hat es angeblich gewollt

Die Regierung sagt zwar, das Volk habe die neue Verfassung gewollt und bezieht sich dabei auf eine sogenannte „Nationalkonferenz“ vom März. Was sie aber nicht sagt, ist, dass kritische Stimmen bei dieser Konferenz nicht zugelassen waren. In der Folge hatten Opposition und große Teile der Zivilgesellschaft die Konferenz boykottiert. Auch den Vorschlag der katholischen Bischöfe des Landes, das Volk per Referendum über die Änderungen abstimmen zu lassen, wurde von der Regierung abgelehnt. Kein Wunder: Im Parlament hat sie die absolute Mehrheit. Noch. Denn im November sollen die seit 2015 immer wieder verschobenen Parlamentswahlen stattfinden.

Doch der Ausgang dieser Wahl muss sich Déby trotz der vielen kritischen Stimmen in seinem Land ja nun keine Sorgen mehr machen: Denn wenn ihm das Parlament nicht gefällt, kann er es dank der neuen Verfassung ja dann einfach wieder auflösen. Schade, dass das alles in den westlichen Hauptstädten keine Rolle zu scheinen spielt bei der Zusammenarbeit mit dem obersten Terror-Bekämpfer Afrikas.

01. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für Mali: Viel Militär, weniger Sicherheit · Kategorien: Mali

Heinrich-Böll-Stiftung

Viel Militär, weniger Sicherheit

Mali – fünf Jahre nach Beginn der Intervention

Charlotte Wiedemann

Auf dem Weg in ein neues Afghanistan: Eine gute Studie über die Chronifizierung des Kriegs im Sahel

Fünf Jahre internationaler Militärintervention haben für Malis Bevölkerung keine Sicherheit gebracht. Vielmehr breiten sich die Zonen der Unsicherheit im Land immer weiter aus und der Staat ist heute in weniger Gebieten präsent als noch vor fünf Jahren.

Der offizielle Friedensprozess führte nicht zu einer Entmachtung der bewaffneten Gruppen, sondern zu einer Vervielfachung der Milizen. Zudem berücksichtigt er nicht die durch die Krise hervorgebrachten neuen Dynamiken in der jungen Generation und der gestärkten Opposition.

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30. April 2018 · Kommentare deaktiviert für Göttingen: Besetzung des leerstehenden Wohnheims des Goethe-Instituts · Kategorien: Deutschland · Tags:

Nansen 1 | 30.04.2018

Menschenwürdiger Wohnraum statt Unterbringung in Lagerhalle

Heute morgen haben Aktivist*innen in Göttingen das leerstehende Student*innenwohnheim des Goethe-Instituts in der Fridtjof-Nansen-Straße 1 besetzt.

Während die Göttinger Stadtverwaltung weiterhin behauptet, es mangele in Göttingen an Wohnraum für Geflüchtete und andere Wohnungssuchende, zeigt der Fall des Goethe-Instituts nachdrücklich, dass freier Wohnraum sehr wohl vorhanden und für die Stadt sofort verfügbar ist.

Der Gebäudekomplex, der zum Teil bis Ende Mai 2018 noch vom Goethe-Institut genutzt wird, befindet sich im Besitz der Stadt. Seit dem bereits erfolgten Teilumzug des Goethe-Instituts in das neu errichtete Haus in der Innenstadt steht das Wohnheim in der Fridtjof-Nansen-Straße leer. Das Gebäude verfügt über sieben abgeschlossene, voll ausgestattete Wohneinheiten mit Bad und Küche sowie 30 Einzel- und Doppelzimmer mit gemeinschaftlichen Sanitäranlagen.

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