17. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Libyen: Küstenwache findet fast 100 Migranten in Kühllaster – acht Tote · Kategorien: Libyen · Tags:

Spiegel Online | 16.07.2018

Die libysche Stadt Suwara gilt als Hauptausgangsort für Flüchtlinge, die illegal das Mittelmeer überqueren. Dort wurden nun fast 100 Migranten in einem Laster entdeckt, darunter sechs tote Kinder.

In Libyen sind in einem Kühllaster fast 100 Migranten entdeckt worden. Sechs Kinder und zwei Erwachsene überlebten die Fahrt nicht. Die libysche Küstenwache rettete nach eigenen Angaben mehr als 90 Menschen. Diese seien ins Krankenhaus gebracht worden. Ihr Zustand sei zum Teil ernst.

Der Laster sei nahe der Stadt Suwara gefunden worden. Die Gegend gilt als Hauptausgangsort für Flüchtlinge in Libyen, die versuchen, illegal über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.

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17. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Libysche CG lässt Frau und Kind auf dem Meer sterben – Open Arms · Kategorien: Italien, Libyen, Spanien · Tags: , ,

Die Rettungs-NGO Open Arms hat heute morgen eine Überlebende – Josephina aus Kamerun – sowie eine Tote mit einem toten ca. 4 Jahre alten Kleinkind 80 Seemeilen vor der libyschen Küste aus den Resten eines Bootes geborgen. Erste Meldungen gingen von einer neuen Schiffskatastrophe aus. Doch am Mittag meldet Open Arms, dass es sich um das Flüchtlings-Schlauchboot handelt, von dem die sogenannte libysche Küstenwache vor zwei Tagen 158 Personen festgesetzt und in Internierungslager in Libyen zurückgebracht hat – eine Meldung über die Zurückgelassenen hat die sogenannte libysche CG nicht gemacht. Die beiden Frauen mit Kind hätten sich geweigert, an Bord der Libyer zu gehen, und seien im Meer hilflos zurückgelassen worden. Das Schlauchboot, auf dem die drei Bootsflüchtlinge saßen, zerstörten die Libyer. Eine der beiden Frauen und das Kleinkind seien wenige Stunden vor Ankunft des NGO-Rettungsschiffs von Open Arms am Schiffswrack gestorben. Open Arms hat ein Video des Fundorts mit den Toten veröffentlicht. Oscar Camps, an Bord von Open Arms, schreibt: „Wie lange müssen wir gegen die Mörder kämpfen, die von der italienischen Regierung zum Töten und Foltern derjenigen ausgebildet wurden, die das Mittelmeer zu überqueren versuchen? Für dieses Verbrechen ist die Politik von Matteo Salvini verantwortlich.“ Open Arms werde den Fall vor das internationale Gericht gegen die Menschlichkeit bringen.

Auch der italienische Abgeordnete Leu Erasmo Palazzotto, der sich an Bord des Rettungsschiffs der Open Arms befindet, schreibt auf Twitter von „Mord“ durch Salvinis libysche Freunde. „Lieber Matteo Salvini, lieber Marco Minniti [vorheriger italienischer Innenminister]“, schreibt Palazzotto, „für diese beiden brutalen Morde seid ihr verantwortlich, eure Abkommen, euer Zynismus. […] Ich erwarte, dass jetzt Italien dieser Überlebenden Hilfe leistet, die dringende ärztliche Versorgung benötigt.“ Die Rettungs-NGO wird auch die beiden Toten in einen Hafen Europas bringen und würdig mit ihnen umgehen.

Open Arms hatte zwei Tage zuvor über Funk gehört, dass sich die sogenannte libysche Küstenwache zu zwei Schlauchbooten in Seenot an der Stelle bewege, an der jetzt das Wrack mit den zwei Toten und der Überlebenden gefunden wurde. An dem Ort war zudem zunächst der Frachter Triades zugegen, den die Libyer aufforderten sich zu entfernen, und der momentan im Hafen von Misrata ankert.

Die sogenannte libysche Küstenwache wollte auf Anfrage von afp den Vorfall nicht kommentieren.

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17. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für 40 Boat-people: Seenotrettung an Öl-Plattform – Alarmphone · Kategorien: Alarm Phone, Libyen, Tunesien · Tags: ,
Last Saturday, we were alerted to a boat in distress carrying 40 people from Sub-Sahara Africa and Egypt, which had started from Libya. They were rescued by a supply vessel called Sarost 5 near the platform Astrat off the coast of Tunisia in international waters. They were provided food by the Tunisian military and were later brought to the platform itself. The supply vessel then took course on Sfax/Tunisia, to disembark the people. The authorities there, however, refused to allow them to land. They then called Malta and Italy, who also refused to take them. They were told to land in Zarzis/Tunisia. But now, since Monday the 16th of July, at 1 am, they are also blocked from entering the port there.
 
We are appalled by the fact that the cruel politics of the Italian interior minister Salvini has reached the southern shores of the Mediterranean Sea. We are sickened by such political manoeuvres that plays ping pong with the lives of people. We call upon all parties to remember their duties to rescue those who are in need. Free movement for all!
17. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Neue Schiffskatastrophe vor Libyen – Open Arms · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Wie die Rettungs-NGO Open Arms heute vormittag berichtet, hat es vor Libyen eine neue Schiffskatastrophe gegeben. Open Arms konnte nur noch einen Überlebenden, zwei Tote und Bootsreste bergen.

https://www.avvenire.it/attualita/pagine/migranti-4-annegati-dopo-tuffo-da-barcone-a-linosa

[…] Si attendono aggiornamenti, invece, sulle vittime di un possibile naufragio – di cui la Ong spagnola Open Arms ha riferito Luigi Manconi, coordinatore dell’Unar – avvenuto nelle ultime ore al largo della Libia: „Quelli di Open Arms hanno trovato questa mattina un relitto in mare, con due cadaveri e una persona ancora viva in evidente stato di ipotermia. Aspetto di avere altre notizie“.

17. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für „Weniger Flüchtlinge kommen nach Europa“ · Kategorien: DT, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

Tagesschau 16.07.18

Libyen bleibt Angelpunkt für die Flüchtlingsbewegung nach Europa – auch wenn die Zahl laut EU um 85 Prozent zurückgegangen ist. Dramatisch bleibt auch die Brutalität der Schleuser: Heute erstickten in einem Kühllaster mindestens acht Migranten.
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16. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Blockiertes Flüchtlingsschiff: 4 Somalier vor oder bei Rettung ertrunken · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

According to the IOM, the survivors saw 4 people drown (see tweet here) „Migrants arrived in #Pozzallo reported that 4 Somali migrants died last Friday. They were still on the fishing boat (sailed last Wednesday from Zwara) without food nor water,when they spotted a (not identified) ship in the distance: 30 people jumped into the water to reach it, 4 drowned“

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16. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für „Amoklauf am Mittelmeer“ · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

German-Foreign-Policy 16.07.18

ROM/BERLIN (Eigener Bericht) – Mit Rückendeckung der EU setzt die Regierung Italiens ihren Amoklauf bei der Abwehr von Flüchtlingen fort. Am Wochenende hat Rom zum wiederholten Mal seine Häfen für ein Schiff seiner eigenen Behörden und ein EU-Schiff gesperrt, weil beide aus Seenot gerettete Flüchtlinge an Bord haben. Innenminister Matteo Salvini schließt aus, die Flüchtlinge aufzunehmen, und droht, sie nach Libyen abzuschieben. Das italienische Vorgehen bricht gleich mehrfach fundamentale Normen des internationalen Rechts. Proteste Berlins oder der EU bleiben aus. Vielmehr erhält Rom bei seinem Vorgehen gegen private Seenotretter, die inzwischen ihre Tätigkeit einstellen mussten, Unterstützung aus mehreren EU-Staaten – auch aus der Bundesrepublik. Eine einflussreiche Wochenzeitung stimmt eher sozialdemokratisch orientierte Milieus darauf ein, Seenotrettern auf dem Mittelmeer jegliche Solidarität zu entziehen. Beschleunigt dadurch, dass die Hilfsorganisationen nicht mehr in der Lage sind, ertrinkende Flüchtlinge zu retten, ist die Zahl der Todesopfer bereits im Juni massiv gestiegen.

16. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Widerstand aus den Reihen der italienischen Küstenwache – Avvenire · Kategorien: Italien, Libyen · Tags:

In einem Hintergrundartikel der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ vom 15.07.2018 beleuchtet der Autor Nello Scavo ein „erstes Anzeichen eines Bruchs zwischen Regierung und Uniformen“. In den vergangenen Wochen hatten einige Offiziere der italienischen Küstenwache gegenüber der Zeitung ihren Unmut über die regierungsverordnete Einschränkung der Seenotrettung im zentralen Mittelmeer geäussert. Die Küstenwache sehe sich in ihrem Stolz und bei ihrem humanitären Auftrag auch durch das Medien-Blackout und den Medien-Sprachgebrauch verletzt. Die italienischen Medien berichten nicht mehr über die wichtigen Details der See-Operationen der letzten Wochen.

Aktueller Anlass für den wachsenden institutionellen Protest ist ein Vorfall beim blockierten Flüchtlingsschiff am vergangenen Freitag vor der italienischen Insel Linosa. Auf dem Schiff befanden sich nach Abtransport von acht geschwächten Kleinkindern und Müttern noch 442 Personen. Als sich drei Boote der italienischen Küstenwache näherten, sprangen zwei Gruppen, ca. zwei Dutzend Menschen, ins Meer, um die rettenden Boote schwimmend zu erreichen. Die Küstenwache hat sie sofort an Bord gezogen und anschließend mit dem Transfer der Bootsflüchtlinge auf die Boote der Küstenwache begonnen – ohne auf die Rettungsanweisung aus Rom zu warten. Auch ein Schiff der Guardia di Finanza hat sich beteiligt. Bei ihrer Rettungsaktion fanden sie sich durch das Statement des italienischen Präsidenten Sergio Mattarella bestätigt, der kurz zu vor die eigenständige Seenotrettung durch die Küstenwache gelobt hatte.

Diese Details der Rettungsaktion haben die italienischen Massenmedien verschwiegen. Nur Radio Radicale hatte einen Hinweis geliefert. Gegenüber „Sole24Ore“ hatte zuvor am 13.07.2018 ein Admiral der Küstenwache seinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung nur durch Twitter- und Facebook-Mitteilungen, nicht aber mit ausführlichen, begründungsstarken Dekreten Anweisungen verbreite. Die letztinstanzliche Verantwortung liege, so ließ der Admiral verlauten, bei der Capitaneria der jeweiligen Häfen.

Im selben Artikel weist der Artikel-Autor auf Fake News zum Fall „VosThalassa“ hin. Das italienische Schiff, das eine „Total“-Ölplattform vor der libyschen Küste versorgt, hatte Bootsflüchtlinge gerettet. Tagelang verbreitete die italienische Regierung Falschmeldungen über eine erfolgte oder angedrohte „Entführung“ des Schiffs durch die aufgenommenen Bootsflüchtlinge. In Wirklichkeit hatte sich sofort die italienische Marine in den Vorgang eingeschaltet und war zu einer Kommandoaktion bereit. Die Untersuchungen der Marine ergaben hingegen, dass keine Bedrohungslage oder gar Entführung vorlag.

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16. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Sizilien: 450 Boat-people an Land – solidarische Proteste · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , , , ,

In den frühen Morgenstunden konnten alle Restlichen der 450 Bootsflüchtlinge die vor Sizilien blockierten Schiffe von Frontex und der Zollpolizei verlassen und befinden sich im Krankenhaus von Pozzallo. Je 50 Personen werden nach Malta, Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal und wohl auch Belgien ausgeflogen. Der Bürgermeister dieser Hafenstadt Pozzallo hatte in den vergangenen Tagen immer wieder dagegen protestiert, dass das italienische Innenmininisterium die Bootsflüchtlinge auf Sichtweite im Meer blockiert hatte, nun fordert er ein sofortiges Gespräch mit dem italienischen Innenminister Matteo Salvini. In der katholischen Kirche formieren sich solidarische Protestgruppen, die sich mit Appellen nach außen richten wollen – und nach innen gegen die bislang schweigende Kichenspitze. Weiterlesen »

16. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für EKD-Migrationsexperte Präses Manfred Rekowski besucht festgesetzte Seenotretter auf Malta · Kategorien: Deutschland, Malta · Tags: , ,

Live-Berichterstattung der Reise vom 16. bis 18. Juli 2018 in den sozialen Medien

Der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Rekowski, reist vom kommenden Montag, 16. Juli 2018, bis Mittwoch, 18. Juli 2018, nach Malta. Geplant sind Besuche auf von Behörden festgesetzten zivilen Seenotrettungsschiffen, Begegnungen mit Helferinnen und Helfern und ein Gedenken der Verstorbenen. Die Stationen der Reise können live auf der Facebookseite der EKD und der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie im Präsesblog verfolgt werden. Weiterlesen »