15. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für Arabellion – ein „blinder Aufstand“? Thesen zum kapitalistischen Zusammenbruch – telepolis · Kategorien: Lesetipps · Tags: ,

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42001/1.html

Leben im Zusammenbruch

Die Desintegration des kapitalistischen Weltsystems ist längst im vollen Gange, sie wird nur nicht als solche wahrgenommen

Nun bricht auch die mühsam aufrechterhaltene Fassade zusammen, die das irakische Staatsgebilde in den vergangenen Jahren darstellte. Während die Millionenstadt Mosul ohne nennenswerten Widerstand der irakischen „Armee“ in die Hände der Steinzeitislamisten der ISIL fiel und kurdische Milizen die Metropole Kirkuk okkupierten (Dschihadisten-Blitzkrieg), drohen die USA und der Iran eine abermalige Militärintervention in dem in Auflösung begriffenen Land an (Irak: Werden die USA militärisch eingreifen?).

Der einsetzende Staatszerfall des Irak lässt eine riesige „poststaatliche“ Region entstehen, die in strukturloser Willkür- und Gewaltherrschaft (Anomie) versinkt, bei der konkurrierende Milizen und Banden um Macht und Ressourcen kämpfen. Dies scheint das traurige Resultat des „arabischen Frühlings“, der noch vor wenigen Jahren eine Demokratisierung der gesamten Region einzuläuten schien.

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14. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für „Frontex kürzt Ausgaben bei Rettungsdispositiv“ – avvenire.it · Kategorien: Italien, Lesetipps · Tags: , , , ,

Frontex risparmia sui salvataggi

Nello Scavo

Quasi 90 milioni di budget e meno di un decimo, 7,1 milioni, destinati per le operazioni di salvataggio. Sta tutta qui la sproporzione tra gli obiettivi sbandierati e l’impegno effettivo di Frontex, l’agenzia europea che dovrebbe sorvegliare i confini dell’Unione e intervenire, grazie a un nuovo regolamento, anche nelle missioni di salvataggio.

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02. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für Nord-Mali/Azawad und Arabellion: „Unliebsamer Aufstand?“ (H. Dietrich) · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps, Mali, Sahara · Tags:

http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/

Helmut Dietrich

Unliebsamer Aufstand?

Zur Diskussion über Azawad und Arabellion

[In: Sozial.Geschichte Online, Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts, Heft 13 (2014), S. 68-73]

NoLager Bremen hat meinen Aufsatz „Nord-Mali / Azawad im Kontext der Arabellion“ (Heft 10 / 2013) in Heft 11 / 2013 kritisch besprochen. Meine These zur Entwicklung der dortigen Unruhen lautete: Dem Aufstandsbeginn in Nord-Mali liegen lokale und regionale Sozialrevolten im Jahr 2010 zugrunde, die in ihrer Erscheinungsweise der Arabellion gleichen. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass sie sich in einer Hungerzone entwickeln und kein Gehör im Norden finden, weder bei den Aufständen in Nordafrika, noch bei den europäischen und US-amerikanischen Occupy-Protesten.

Das transnationale soziale Subjekt dieser Revolten steht in meinem Aufsatz im Mittelpunkt:1 Seit dem Aufstand im Jahr 2010 machen sich auch in Nord-Mali die Armen, Ausgebeuteten und Entrechteten in einer neuen historischen Formierung bemerkbar. Auf den Plan treten Jugendliche, die von der durch neoliberale Wirtschaftspolitiken bedingten Landflucht der letzten zwei Jahrzehnte und von der Bildungsexpansion geprägt wurden. Sie sind in der Dorf- und Stadtteilarmut verankert, aber regional wie transnational hochmobil, mehrsprachig und gewandt, was die Nutzung technischer Kommunikationsmittel angeht. Ihre Argumentationsmuster sind globalisiert. Sie berufen sich auf Menschenrechte und dokumentieren entscheidende Ereignisse, um sie in die Öffentlichkeit zu bringen. Zugleich verstehen sie es, wie undokumentierte Flüchtlinge und MigrantInnen wieder gänzlich von der Bühne der Sichtbarkeit zu verschwinden.

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28. Mai 2014 · Kommentare deaktiviert für „Black Morocco“ – El Hamel (Rezension) · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps, Marokko · Tags:

C. El Hamel: Black Morocco

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Julia Tischler <julia.tischler@asa.hu-berlin.de>

Beiträger Zehnle, Stephanie <zehnle@uni-kassel.de>

Autor(en): El Hamel, Chouki
Titel: Black Morocco. A History of Slavery, Race, and Islam
Reihe: African Studies 123
Ort: Cambridge
Verlag: Cambridge University Press
Jahr: 2014
ISBN: 978-1-107-65177-7
Umfang/Preis: 354 S.; £19.99 / € 27,57

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Stephanie Zehnle, Neuere und Neueste Geschichte, Universität Kassel
E-Mail: <zehnle@uni-kassel.de>
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25. Mai 2014 · Kommentare deaktiviert für „Cityness in Africa – Anmerkungen zu AbdouMaliq Simone“ (Bergmann) · Kategorien: Lesetipps

W. Bergmann

Cityness in Africa

Anmerkungen zu den Texten von AbdouMaliq Simone

„Verlassen wir dieses Europa, das nicht aufhört, vom Menschen zu reden, und ihn dabei niedermetzelt, wo es ihn trifft, an allen Ecken seiner eigenen Straßen, an allen Ecken der Welt. Ganze Jahrhunderte hat Europa nun schon den Fortschritt bei anderen Menschen aufgehalten und sie für seine Zwecke und seinen Ruhm unterjocht; ganze Jahrhunderte hat es im Namen seines angeblichen ‚geistigen Abenteuers‘ fast die ganze Menschheit erstickt…. Also, meine Kampfgefährten, zahlen wir Europa nicht Tribut, in dem wir Staaten, Institutionen und Gesellschaften gründen, die von ihm inspiriert sind.
Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde

Warum interessiere ich mich für das Leben in Kinshasa, obwohl ich kein Afrikanist, kein Urbanist und kein Entwicklungshelfer bin? Mit dem Voyeurismus der Slum-Touristen hat es etwas gemein, nämlich Neugier. Aber vor allem anderen geht es mir, wenn ich mich für die Neuzusammensetzung der Subjektivität in einer afrikanischen Metropole interessiere, um ein neues Terrain der Kämpfe im globalen Kapitalismus. Das Kapital des 19. und 20. Jahrhunderts kolonisierte und vernichtete die Bauern und nationalisierte / normierte / rationalisierte gleichzeitig die metropolitanen Gesellschaften. Jetzt, im frühen 21. Jahrhundert, subsumiert das Kapital nicht nur die Gesellschaft, nicht nur die normierten Subjekte, sondern auch die Subjektivität der Einzelnen als Produktivkraft und eröffnet damit ein neues Terrain für den prozessierenden Widerspruch zwischen Wert und Nicht-Wert, zwischen der werthaltigen metropolitanen Subjektivität und den peripheren Störkräften, die eine Subjektivität des Nicht-Werts entfalten könnten. Dass dies eine Antwort auf die epochale Krise der industriellen Wertschöpfung und der Moderne ist, soll hier nicht weiter erörtert werden. Der neue Antagonismus hat seinen Ort in den Köpfen der Menschen hier wie dort, wie auch in der Ausbildung sozialer Gegenwelten auf den drei Kontinenten. Es geht also zugleich um neue Subjektivität und um neue Formen sozialer Bewegungen im globalen Kapitalismus. Ich halte an der Auffassung fest, dass das Kapital ein (globales) soziales Verhältnis ist, mit zahlreichen unterschiedlichen Facetten und Kriegsschauplätzen. Es gibt kein Außerhalb mehr. Einer dieser Kriegsschauplätze ist Kinshasa.

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15. Mai 2014 · Kommentare deaktiviert für Migration und Bevölkerung – Ausgabe Mai 2014 erschienen · Kategorien: Lesetipps, Nicht zugeordnet

http://www.migration-info.de/

Europawahl 2014: Freizügigkeit, Grenzschutz und Asyl in den Wahlprogrammen deutscher Parteien
Am 25. Mai finden in Deutschland die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Am 17. März wurden vom Bundeswahlausschuss 25 Parteien und politische Vereinigungen zur Wahl zugelassen. MuB hat sich zum einen die Wahlprogramme der fünf Parteien angeschaut, die bei den letzten Europawahlen im Jahr 2009 bundesweit die meisten Stimmen erzielten: CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Die Linke. Zum anderen werfen wir auch einen Blick auf die AfD, die Umfragen zufolge voraussichtlich ins Europaparlament einziehen wird.

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13. Mai 2014 · Kommentare deaktiviert für Saudi-Arabien: „Alte Ziele – neue Taktik“ – Giga Studie · Kategorien: Golfstaaten, Hintergrund, Lesetipps

GIGA Focus Nahost

Alte Ziele, neue Taktik – Saudi-Arabiens außenpolitischer Aktivismus (3/2014)

Anna Sunik

Unter: http://www.giga-hamburg.de/giga-focus/nahost

10. Mai 2014 · Kommentare deaktiviert für Mbolela, Emmanuel: Mein Weg vom Kongo nach Europa – Neuerscheinung · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps, Marokko


MBOLELA, Emmanuel
Mein Weg vom Kongo nach Europa
Zwischen Widerstand, Flucht und Exil – übersetzt von Dieter Alexander Behr
224 Seiten, Format 15×24
englische Broschur
19.90 €
ISBN: 978385476-441-0
Erscheinungstermin Mai 2014

Ein eindrucksvolles Zeugnis von politischer Gewalt und der fatalen Konsequenzen der EU-Migrationspolitik, aber auch von Widerstand und der Würde der Menschen. Emmanuel Mbolela schreibt in seiner autobiographischen Erzählung über seine politische Aktivität im Kongo und die brutale Repression staatlicher Sicherheitsorgane, die ihn in die Emigration zwingt. Er berichtet auf eindrückliche Weise von der Gewalt und Ausbeutung während der Flucht, dabei kommt er immer wieder auf die besonders dramatische Situation von Mädchen und Frauen zu sprechen. Emmanuel Mbolela gelangt quer durch die Sahara bis nach Marokko, wo er eine Organisation kongolesischer Flüchtlinge mitbegründet.

Nach vier Jahren kann er in die Niederlande ausreisen, als neue Erfahrung erweisen sich dort die extrem ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, denen vor allem migrantische Arbeitskräfte unterliegen. Berührend ist die Vielfalt der Erfahrungen, denen Emmanuel Mbolela mit seiner präzisen und zugleich bildreichen Sprache Gehör verschafft.

via Mandelbaum Verlag :: allgemeines programm

siehe auch

Video: Jean Ziegler über Emmanuel Mbolela und Mare Nostrum

08. Mai 2014 · Kommentare deaktiviert für Frontex: Präsenz und Pläne in Nordafrika und Sahel · Kategorien: Ägypten, Algerien, Hintergrund, Lesetipps, Libyen, Marokko, Mauretanien, Tunesien · Tags: , , , ,

Antwort der Bundesregierung

AFIC / Mare Nostrum / neues Grenzregime

Kleine Anfrage des Abgeordneten Andrej Hunko u. a. und der Fraktion DIE LINKE.

Gemeinsame Migrationskontrolle der EU-Grenzagentur FRONTEX und der Bundesregierung mit Regierungen in Nordafrika

BT-Drucksache 18/1038

Vorbemerkung der Fragesteller:

Die Berliner Forschungsstelle Flucht und Migration berichtet über einen „Afrika-FRONTEX Intelligence Community Report“ (AFIC), mit dem die EU-Grenzschutzagentur FRONTEX über eine „gemeinsame Analyseplattform“ mit nord- und westafrikanischen Ländern verfüge (ffm-online.org/2014/03/17).
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29. April 2014 · Kommentare deaktiviert für Amnesty International: „Schwere Vorwürfe gegen Griechenland“ · Kategorien: Griechenland, Lesetipps · Tags: , , ,

Greece: Frontier of hope and fear

Migrants and Refugees pushed back at Europe’s border

Amnesty International hat schwere Menschenrechtsverletzungen im Umgang griechischer Behörden mit Flüchtlingen festgestellt und die EU aufgefordert, Konsequenzen zu ziehen.

Hier der Bericht: Amnesty International