medico international | 03.2018
Amadou M’Bow, mauretanischer Menschenrechtler und medico-Partner spricht im Interview über die G5 Sahel, Sklavereibilder aus Libyen und die Rolle der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in der Region.
Die G5 Sahel haben sich vor vier Jahren zusammengetan, um in den Bereichen Armutsbekämpfung, Infrastrukturausbau, Landwirtschaft und Sicherheit zusammenzuarbeiten. Was ist von diesem Zusammenschluss zu halten?
Amadou M’Bow: Dieser Zusammenschluss ist nicht von den fünf beteiligten Ländern Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad selbst initiiert worden, sondern geht auf eine Initiative Frankreichs zurück. Wir verstehen nicht einmal genau, wie G5 Sahel funktioniert. Da Frankreich nicht die finanziellen Mittel hat, um seine Strategie für die G5 umzusetzen, wurden weitere Geldgeber gesucht. Nachdem die USA abgewunken haben, kommen jetzt die EU, Deutschland, aber auch Saudi-Arabien dazu, die Geld mitbringen und damit auch an Einfluss gewinnen. Und das alles, obwohl noch gar nicht klar ist, was das Mandat der G5 eigentlich ist.