24. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Sklavenmarkt Libyen“ · Kategorien: Libyen · Tags: ,

junge Welt | 24.11.2017

Die Lebensbedingungen für Flüchtlinge in Nordafrika sind ­grausam. Doch Medien und IOM spielen falsch

Von Knut Mellenthin

Israel will in nächster Zeit rund 38.000 Flüchtlinge abschieben, die schon vor mehreren Jahren illegal ins Land kamen und seither dort leben. Einige haben Arbeitsplätze gefunden, andere hausen nahezu mittellos in Armenvierteln im Süden von Tel Aviv oder im Lager Cholot in der Negev-Wüste. Ihre Herkunftsländer sind hauptsächlich Eritrea, der Sudan und der Südsudan. Aber abgeschoben werden sollen sie nach Uganda und Ruanda.

Entsprechende Abkommen mit den dortigen Regimes hat Israel schon vor mehr als drei Jahren vereinbart. Die genauen Gegenleistungen sind bisher nicht offiziell bekannt. Angeblich gehören zu ihnen Waffenlieferungen, pauschale Finanzhilfen, aber auch individuelle Kopfprämien. Sie sollen israelischen Medien zufolge bei 5.000 Dollar pro Person liegen. Was die Geflüchteten und erneut Vertriebenen dort erwartet, kann nur mit »Befürchtungen« umschrieben werden. Dass sie in die dortigen Gesellschaften integriert werden könnten, scheint ausgeschlossen. Abgesehen von der Option, sie in Lagern zu internieren, könnten die Behörden Ugandas auch versucht sein, einen Teil dieser Menschen weiter über die gemeinsame Grenze in den Südsudan abzuschieben.

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