Quelle: DW
Die EU plant Abkommen mit afrikanischen Regierungen um Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen. Diese Partnerschaften sind umstritten. Eigentlich braucht es ganz andere Initiativen – so das Ergebnis einer Tagung in Berlin.
„Wenn ich in meinem Heimatland bleibe, sterbe ich zu 100 Prozent. Bei einer Flucht nach Europa liegt die Wahrscheinlichkeit nur bei 50 Prozent.“ Auf diese Formel bringt es ein junger afrikanischer Flüchtling. Auf einer Fachtagung zur deutschen und europäischen Migrationspolitik legt er den Experten seine ganz persönliche Sicht dar. Eingeladen zu diesem Austausch hatte die Oppositionspartei im deutschen Bundestag „Die Linke“.
Hintergrund sind die sogenannten Khartum- und Rabat-Prozesse, in denen die EU die Migrationszusammenarbeit mit den Ländern in Ost- bzw. Westafrika geregelt hat – und die angekündigten Migrationspartnerschaften der EU: Für eine erfolgreiche Unterbindung von Migration Richtung Europa soll es Gelder geben, für eine Nicht-Kooperation Sanktionen bis hin zu Handelsbeschränkungen. Kritiker sprechen von einer Kopie des heftig umstrittenen EU-Türkei-Abkommens, das vorsieht Flüchtlinge zurückzuschicken.