25. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für „Binnenflüchtlinge in Afghanistan: Kein Geld für die Flucht nach Europa“ · Kategorien: Afghanistan

Quelle: Deutschlandradio Kultur

Mehr als eine Million Afghanen sind im eigenen Land auf der Flucht. Viele von ihnen stranden in ärmlichen Lagern am Rand der Hauptstadt, weil sie kein Geld für die Flucht nach Europa haben. Doch Kabul ist mit diesem unkontrollierten Zuzug zunehmend überfordert.

Von Sandra Petersmann

Qandi Gul ist nie zur Schule gegangen und wurde früh, als Kind, verheiratet. Die 25-jährige hat inzwischen neun kleine Kinder. Qandi Gul ist mit ihrer Familie im vergangenen Herbst, als sie hochschwanger war, aus der Provinz Kapisa nordöstlich von Kabul in die Hauptstadt geflohen.

„Bei uns gibt es immer wieder Kämpfe zwischen den Taliban und den Soldaten. Wenn sie dein Haus wollen, hast du keine Wahl. Wenn sie dein Essen wollen, hast du keine Wahl.“

Qandi Gul ist eine von vielen. Derzeit irren fast 1,2 Millionen Afghanen als Flüchtlinge durch das eigene Land, schätzen Amnesty International und auch die Vereinten Nationen. Damit hat sich ihre Zahl seit 2013 mehr als verdoppelt. Viele Binnenflüchtlinge zieht es wie Qandi Gul in die Hauptstadt Kabul, in der Hoffnung auf Sicherheit und Arbeit. Doch die Hauptstadt ist mit dem Zuzug überfordert. Der schwache, korrupte Staat ist nicht in der Lage, die geflohenen Menschen aus umkämpften Gebieten wie Helmand, Kandahar oder Kundus zu unterstützen.

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25. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für „7000 Menschen in zwei Tagen im Mittelmeer gerettet“ · Kategorien: Italien, Mittelmeerroute · Tags:

Quelle: derStandard

Rettungseinheiten im Dauereinsatz

Rom – Circa 7.000 Migranten sind seit Donnerstag bei Einsätzen im Mittelmeer gerettet worden. Am Freitag wurden bei neun verschiedenen Einsätzen unter der Regie der italienischen Küstenwache 2.100 Menschen in Sicherheit gebracht. Die Migranten befanden sich an Bord von drei Schiffen und von sechs Schlauchbooten, teilte die italienische Küstenwache am Freitag in einer Presseaussendung mit.

Am Donnerstag waren über 5.000 Migranten in Sicherheit gebracht worden. Damit sei binnen eines Tages die sonst in einer Woche übliche Zahl an geretteten Flüchtlingen erreicht worden, sagte ein Mitarbeiter der italienischen Küstenwache.

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25. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für „Ungarische Transitzone: An der roten Linie“ · Kategorien: Balkanroute, Ungarn

Quelle: FAZ

Ungarn ist für seine harte Haltung in der Flüchtlingsfrage bekannt. Weiterhin gelangen Migranten aber ins Land. Was geschieht mit ihnen?

von Stephan Löwenstein, Budapest

Ostbahnhof Budapest: In der Unterführung hat das UN-Flüchtlingshilfswerk eine kleine Fotoausstellung aufgebaut. Sie zeigt Bilder vom vergangenen Sommer. Menschen, die auf Inseln ankommen, in Züge steigen, vor Grenzen warten, über Gleise und Autobahnen laufen. Die Texte handeln davon, dass Flüchtlinge Menschen sind wie du und ich, die eine Würde und Rechte haben. Symbolträchtig sind die Bildfolien auf Bauzäune gespannt. Die Gitter scheinen im Gegenlicht durch.

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25. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlingschaos in Sizilien: Vom Elend in die Not“ · Kategorien: Italien, Mittelmeerroute

Quelle: Spiegel Online

Die Flüchtlingskrise ist auch eine Geschichte des Wartens und Verharrens: In Sizilien sind Migranten mitunter seit Jahren arbeits-, perspektiv- und obdachlos. Sie hoffen trotzdem auf ein würdiges Leben.

Aus Palermo berichten Peter Maxwill und Valentino Bellini (Fotos)

Gagan wartet jetzt schon seit fast drei Jahren. Gemeinsam mit seinem Freund Babaka tänzelt der 28-Jährige mit wippenden Schritten durch das Eingangstor der Missione di Speranza e Carità, einer katholischen Obdachlosenunterkunft nahe des Hauptbahnhofs von Palermo. Vielleicht, sagt Gagan, kann er irgendwann wieder als Fischer arbeiten. Vielleicht wieder in Gambia leben. Vielleicht eine Familie ernähren.

Babaka, ein hochgewachsener Kerl mit Schirmmütze und Bubengesicht, lächelt ihn traurig an. Wahrscheinlich wird keiner dieser Träume wahr.

Die beiden Afrikaner sind Überbleibsel der ersten großen Flüchtlingskrise in Sizilien. Im Herbst 2013 erreichten sie in einem Boot mit 120 Insassen Sizilien, wie Gagan erzählt, als fast gleichzeitig vor der Mittelmeerinsel Lampedusa Hunderte andere Flüchtlinge ertranken. Inzwischen hätten sie offiziell Asyl in Italien, sagt Gagan – aber sie sind arbeitslos, obdachlos, perspektivlos. In Palermo warten sie auf ein besseres Leben, so wie es Hunderttausende Menschen in ganz Europa tun.

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