28. Januar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Griechenlands Seegrenzen sind unkontrollierbar“ · Kategorien: Griechenland, Mittelmeer, Türkei · Tags: ,

Quelle: Griechenland-Blog | To Pontiki

Während Demagogen Athen vorwerfen, zu viele Immigranten durchzulassen, vertritt die Frontex, es sei unmöglich, die Seegrenzen Griechenlands zu kontrollieren.

Zur Stunde, wo Athen von gewissen seiner europäischen Partner, die ihm vorwerfen, übermäßig viele Immigranten hereinzulassen, Kritik erfährt, unterstreicht die Frontex, sprich die europäische Organisation für die Verwaltung der operativen Kooperation an den Außengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, rechtliche und geographische Hindernisse erschweren die effiziente Kontrolle der Grenzen Griechenlands.

Wenn unsere Boote auf dem Meer Immigranten einsammeln, ist es für die Frontex rechtlich einfach unmöglich, sie zu repatriieren. „So war es schon immer, das ist das Prinzip der Nicht-Zurückweisung„, erklärte gegenüber der französischen Nachrichtenagentur die gerade von der griechischen Insel Lesbos nach Polen zurückgekehrte Sprecherin der Organisation, die ihren Sitz in Warschau hat.

Auf dem Meer kann man keinen Zaun errichten

„Es ist sehr leicht, über das Meer nach Griechenland zu gelangen. Wir haben es nicht mit einem Acker zu tun, wo wir einen Zaun aufstellen können“, unterstrich Frontex-Sprecherin Eva Monkjur und rief in Erinnerung: „Auf Basis des internationalen Rechts hat jeder Mensch, der die europäischen Grenzen passiert, die Möglichkeit, Asyl zu beantragen.“

Griechenland erfährt Druck von anderen europäischen Ländern wie Österreich, seine Grenzen zur Türkei, sprich die hauptsächliche Zugangspforte der Flüchtlinge und Immigranten zur EU, besser zu kontrollieren. Wenn jedoch die Boote und Mitarbeiter der Frontex Flüchtlinge auf dem Meer ausfindig machen, „können sie nichts anderes tun als sie nach Griechenland zu bringen“, fuhr Frau Monkjur fort und meinte: „Mitten auf dem Meer ist es unmöglich, dass wir sie untersuchen, zumal sie häufig keine Ausweispapiere haben.“

Wie sie weiter unterstrich, „werden nur diejenigen, die von den Türken eingesammelt werden, in die Türkei zurückgeführt. Und nur die Schlepper machen eine Kehrtwende um 180 Grad, wenn sie die Boote der Frontex wahrnehmen, weil ihnen das Gefängnis droht. Den Immigranten droht keine Gefahr – außer, wenn sie auf dem offenen Mehr ihr Leben riskieren -, weil die meisten Asyl beantragen möchten und die anderen einfach nur nach Europa gelangen wollen.„

Ein Flüchtlingsboot zu finden ist wie ein Auto in Rumänien zu suchen

Außerdem – fuhr Frau Monkjur fort – ist es fast unmöglich, dass Griechenlands Seegrenzen kontrolliert werden, und zusätzlich hat Griechenland hunderte Inseln, von denen einige unbewohnt sind und sehr nahe an den türkischen Küsten liegen.

Das selbe gilt auch für die Seegrenzen Libyens, die tausende Kilometer lang sind und von wo aus die Immigranten versuchen, nach Italien zu gelangen. „Zu versuchen, ein Schiff mit Flüchtlingen ausfindig zu machen, ist als ob man ein Auto in einem Land wie Rumänien sucht“, betonte sie. Zusätzlich befinden diejenigen, die Libyen verlassen, sich in den internationalen Gewässern, wo die Gesetzgebung die freie Schifffahrt schützt und den Hafenbehörden verbietet, ein Boot zu behindern, außer um seinen Passagieren Hilfe zu leisten.

Letzteres Problem „gibt es (in dem Seegebiet) zwischen der Türkei und Griechenland nicht, da die Boote der Frontex sich immer in den Hoheitsgewässern des einen oder des anderen Landes befinden“, endete Eva Monkjur.

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