Quelle: Spiegel Online
Die Zahl der Toten im Mittelmeer ist auf 2760 gestiegen – allein in diesem Jahr. 58 von ihnen kamen am Freitag auf der Flucht in Richtung Europa ums Leben. Unter den Opfern war offenbar auch ein Baby.
Bei der Flucht über das Mittelmeer haben allein seit Freitag 58 weitere Menschen ihr Leben verloren. Unter den Toten sei auch wieder ein Kleinkind, berichtete die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Genf. Das Baby sei in griechischen Küstengewässern umgekommen. Das Foto eines kürzlich nahe dem türkischen Bodrum ertrunkenen dreijährigen Flüchtlingsjungen aus Syrien hatte weltweit Erschütterung ausgelöst.
Die meisten der 58 Flüchtlinge ertranken laut IOM zwischen der Küste Libyens und Sizilien. Insgesamt habe sich die Zahl der im Mittelmeer auf dem Weg nach Europa zu Tode gekommenen Migranten im laufenden Jahr bis zum 8. September auf 2760 erhöht – das seien über 500 Tote mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.
Gleichzeitig kommen immer mehr Menschen über die gefährliche Mittelmeer- und Balkanroute. Hauptgrund dafür sei die Verschlechterung der Lage im Bürgerkriegsland Syrien, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming. Allein am Montag hätten mehr als 7000 Migranten die griechisch-mazedonische Grenze überquert und damit seien es so viele wie nie zuvor an einem Tag, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mit. Auf den griechischen Inseln hielten sich derzeit mehr als 30.000 Migranten auf.
Die EU will ab Oktober Schlepperbanden im Mittelmeer stärker bekämpfen. Die Bundeswehr soll sich an der Militärmission beteiligen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier wirbt derzeit für das nötige Mandat des Bundestags.