03. Oktober 2013 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa: Über 350 tote Boat-people – die größte Flüchtlingstragödie der Festung Europa · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

Über 350 Flüchtlinge starben am Morgen des 03.10.2013 vor Lampedusa. Sie kamen mehrheitlich aus Eritrea und Somalia. Unter ihnen waren Frauen, Kinder, Babys. Es ist die größte Flüchtlingstragödie in der Geschichte Lampedusas und der Geschichte der Festung Europa.

Ungefähr um 4 Uhr morgens gerieten sie kurz vor Lampedusa in Seenot. Sie gaben Hilfssignale ab, die Handy-Netzzone von Lampedusa war noch nicht erreicht. Fischerboote fuhren nah vorbei und halfen nicht.

In der Not entzündeten die Flüchtlinge eine Decke, um damit um Hilfe zu winken. Da das Deck mit Benzin verunreinigt war, fing das Schiff Feuer.

Ein Teil der Flüchtlinge sprang ins Wasser, ein anderer Teil – im Unterdeck – ging mit dem Schiff unter.

Ein Fischerboot kam dann zu Hilfe. Bis die benachrichtige Küstenwache ankam, dauerte es noch eine 3/4 Stunde, obwohl das Unglück direkt vor der Küste von Lampedusa geschah.

Um 22.00 Uhr wird von 155 Überlebenden und ca. 110 aufgefundenen Leichen berichtet. Auf dem Schiff sollen sich 500 bis 600 Flüchtlinge befunden haben. Über 250 Flüchtlinge werden vermisst.

Im Unterschied zu früheren Flüchtlingstragödien im Mittelmeer waren viele der Fischercommunity der Insel, zahlreiche internationale AktivistInnen rund ums Mittelmeer und auch die Medien fast live zur Tragödie dazugeschaltet. Ab ca. 9 Uhr morgens begannen die Medienmeldungen und E-Mails zum Schiffsunglück zu zirkulieren. Dass den Flüchtlingen in Seenot seit 4 Uhr morgens nicht geholfen wurde, obwohl sie sich nahe der Küste befanden, eindeutige SOS-Zeichen abgaben, Fischerboote nahe vorbeifuhren und die Meereszone zu den bestüberwachten Wasser-Quadratkilometer der Welt gehören dürfte, wurde bis in die Nachmittagsstunden des 03.10.2013 nicht berichtet. Die Frauen auf dem Schiff hatten sich aufs Deck gestellt, gewunken und international bekannte SOS-Zeichen gegeben. Schließlich zündeten die Flüchtlinge in Verzweiflung eine Decke an, um damit zu winken und auf sich aufmerksam zu machen, was ihnen zum Verhängnis wurde.

(hd)

http://www.lastampa.it/2013/10/03/italia/cronache/barcone-naufraga-a-lampedusa-almeno-dieci-migranti-morti-RcHuWJTslKzG8s8b3OjcPO/pagina.html

http://livesicilia.it/2013/10/03/lampedusa-cento-morti-nello-sbarco-tra-le-vittime-donne-e-bambini-strage-di-migranti_381916/

http://www.repubblica.it/cronaca/2013/10/03/news/lampedusa_brucia_un_barcone_strage_di_migranti-67817611/?ref=HREA-1

http://www.tgcom24.mediaset.it/cronaca/sicilia/2013/notizia/lampedusa-naufraga-un-barcone-si-temono-centinaia-di-morti_2000854.shtml

http://www.ilsole24ore.com/art/notizie/2013-10-03/naufragio-lampedusa-recuperati-quattro-084818.shtml

http://www.ilmondo.it/politica/2013-10-03/lampedusa-crocetta-occorre-rivedere-legge-immigrazione_335108.shtml

http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/moeglicherweise-hunderte-von-bootsfluechtlingen-ertrunken-1.18161376

03. Oktober 2013 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa: „Hundreds feared dead off“ – BBC · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

„Italy boat sinking: Hundreds feared dead off Lampedusa

At least 130 African migrants have died and many more are missing after a boat carrying them to Europe sank off the southern Italian island of Lampedusa.
A total of 103 bodies have been recovered and more have been found inside the wreck, coast guards say.
Passengers reportedly threw themselves into the sea when a fire broke out on board. More than 150 of the migrants have been rescued.
Most of those on board were from Eritrea and Somalia, said the UN.
The boat was believed to have been carrying up to 500 people at the time and some 200 of them are unaccounted for. […]“

via BBC News – Italy boat sinking: Hundreds feared dead off Lampedusa

03. Oktober 2013 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa: „Europa und seine Toten“ – Frankfurter Rundschau · Kategorien: Deutschland, Europa, Italien, Libyen · Tags: ,

Von Stephan Hebel

„Welcher Mentalität ist es geschuldet, wenn eine angebliche Wertegemeinschaft zuschaut, wie vor ihren Grenzen die Menschen ertrinken? Was hat das mit Kultur zu tun? Entspricht Deutschlands humanitäres Engagement der Bedeutung des Landes? Ein Kommentar.

Am Tag der Deutschen Einheit hat Bundespräsident Joachim Gauck auch über Europa gesprochen. Er sagte: „Ein starkes Band aus Mentalität, Kultur und Geschichte hält Europa zusammen.“ Praktisch im gleichen Moment sind vor der Küste dieses Kontinents Dutzende afrikanischer Flüchtlinge ertrunken.

Welcher Mentalität ist es geschuldet, wenn eine angebliche Wertegemeinschaft zuschaut, wie vor ihren Grenzen die Menschen ertrinken? Was hat das mit Kultur zu tun? Und aus welcher Geschichte hat gerade Deutschland gelernt, das die Abschottung des Kontinents vor Verfolgten und Hoffnungslosen mit besonderer Hingabe betreibt?

Es ist nicht zuletzt deutschem Druck zu verdanken, dass in Europa die Parole gilt: Vor den Konflikten in der Welt, vor den Hungerkatastrophen und Kriegen schützen wir uns am besten dadurch, dass wir uns vor ihren Opfern schützen. Obwohl jeder weiß, dass damit keines der Probleme, die letzten Endes auch unseren Wohlstand bedrohen, auch nur im Ansatz gelöst werden kann.

Der Bundespräsident stellte zur Rolle Deutschlands eine Frage: „Entspricht unser Engagement der Bedeutung unseres Landes?“ Antwort: Das humanitäre ganz sicher nicht. Dabei wäre es ein Feld, auf dem sich das viel beschworene Europa gut bauen ließe.“

via Gauck Europa Lampedusa: Europa und seine Toten | Meinung – Frankfurter Rundschau

03. Oktober 2013 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa: „Mindestens 133 Flüchtlinge sterben“ – Frankfurter Rundschau · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

„Mindestens 133 Flüchtlinge sterben

Nach der Flüchtlingstragödie vor der italienischen Insel Lampedusa ist die Zahl der Opfer auf mindestens 133 gestiegen. Von den 500 Menschen an Bord konnten bisher etwa 155 gerettet werden.

Nach der Flüchtlingstragödie vor der italienischen Insel Lampedusa ist die Zahl der Opfer auf mindestens 133 gestiegen. Taucher der Küstenwache entdeckten am frühen Donnerstagabend in und neben dem gekenterten Flüchtlingsboot mindestens 40 weitere Leichen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das Schiff soll demzufolge in etwa 40 Meter Tiefe vor der Nachbarinsel Isola dei Conigli im Mittelmeer liegen.

Von den etwa 500 Menschen an Bord konnten zunächst etwa 155 gerettet werden. Hunderte werden weiterhin vermisst, die Zahl der Opfer könnte daher noch steigen. […]“

via Flüchtlingsdrama vor Lampedusa: Mindestens 133 Flüchtlinge sterben | Frankfurter Rundschau

03. Oktober 2013 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa: Mehr als hundert Flüchtlinge sterben – Spiegel Online · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

„Flüchtlingsdrama vor Lampedusa: Europas Versagen

Von Hans-Jürgen Schlamp

Mehr als 100 Flüchtlinge sterben vor der Mittelmeerinsel Lampedusa, als ihr Boot sinkt. Die Tragödie zeigt wieder einmal auf furchtbare Weise, dass Europas Flüchtlingspolitik gescheitert ist.Es müssen apokalyptische Szenen gewesen sein: 500 Menschen stürzen von einem brennenden Boot ins Meer, viele von ihnen können nicht schwimmen. Was am Donnerstag vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa passierte, erschüttert nun ganz Europa.
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03. Oktober 2013 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa: „Migrants – another political carnage“ · Kategorien: Italien · Tags: ,

Migrants: another political carnage | ∫connessioni

Migrants: another political carnage
∫connessioni precarie

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The following one is the English translation of the statement published by the Coordinamento Migranti after the death of hundreds migrants in the Sicily channel on October 3rd, 2013.

Hundreds migrants dead today add thousands migrants dead in the last twenty years. Besides numbers, these carnages are “normal” since the Europe of Schengen, celebrating the internal freedom of movement, homogenized the system of residence permit while pretending that the countries on the border “filter” migrants’ movement. The true face of Schengen was exposed by the European Council few hours before this carnage took place: Italy is too “sweet” in managing arriving migrants. This discourse is certainly appreciated by the right-wingh parties of Europe but also by the Italian president Napolitano. He is so happy that Italy has a government, that he pretends to govern foreign coasts. The father of the law which paved the way to the Bossi-Fini is consistent with himself, just like the Lega nord – usually racist – and the Movimento 5 stelle, which opposed the jus soli and now reaffirms its State politics by calling an help of European Union in controlling Italian borders.
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03. Oktober 2013 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa: Fast 100 Boat-People ertrunken – Spiegel Online · Kategorien: Italien · Tags: ,

„Vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist ein Schiff mit Flüchtlingen gesunken. Fast hundert der rund 500 Personen an Bord starben, teilten Lampedusas Bürgermeisterin Giusi Nicolini und die Küstenwache mit. Die Behörden fürchten, die Opferzahl könnte weiter steigen.Rom – Mindestens 94 Passagiere eines Flüchtlingsboots sind im Mittelmeer gestorben. Das teilte Giusi Nicolini, Bürgermeisterin der Insel Lampedusa, mit, die Küstenwache bestätigte die Angaben. „Es ist furchtbar, furchtbar, sie hören nicht auf, neue Leichen zu bringen“, sagte Nicolini. Mit etwa 500 Personen an Bord war das Schiff vor der Küste der italienischen Insel gesunken. Unter den Toten sollen laut der Nachrichtenagentur Ansa mehrere Kinder sein.Das Schiff hatte in der Nähe der kleinen Nachbarinsel Isola dei Conigli Feuer gefangen und war untergegangen. Hunderte Flüchtlinge versuchten, sich über Wasser zu halten, während Küstenwache und andere Rettungskräfte ihnen zu Hilfe eilten. Ein Sprecher der Küstenwache sagte, etwa 160 Personen seien aus dem Wasser gerettet worden; es seien aber noch nicht alle Passagiere in Sicherheit.Bürgermeisterin Nicolini sagte, Überlebende hätten geschildert, sie hätten selbst ein kleines Feuer angezündet, um die Küstenwache zu alarmieren, nachdem ihr Schiff eine Panne gehabt habe. Doch das Feuer habe sich ausgebreitet, es sei zur Panik gekommen, und das Schiff sei dann umgekippt. „Die Überlebenden sind in einem Schockzustand“, sagte Nicolini.Zunächst hatte es geheißen, die meisten Flüchtlinge stammten aus Somalia. Laut Uno kommen sie allerdings aus Eritrea. Die Gruppe sei von Libyen aus aufgebrochen. […]“

via Lampedusa: Dutzende Flüchtlinge ertrinken vor Mittelmeerinsel – SPIEGEL ONLINE