taz, 28.01.2013
Tschads Intervention in Mali
Ganz anderes Kaliber
Das autoritäre Regime von Präsident Déby leistet sich seinen eigenen Mali-Einsatz. Damit stärkt er seine Rolle als Frankreichs Ordnungsmacht in der Region. von Dominic Johnson
BERLIN taz | Der französische Vorstoß auf die Stadt Gao in Malis Islamistengebiet eröffnet eine zweite Front im malischen Krieg. Nicht nur aus dem Süden des Landes kommen jetzt internationale Truppen zum Einsatz gegen die Dschihadisten, sondern auch vom Osten her: aus dem Nachbarland Niger, von wo aus Gao nur 200 Kilometer entfernt liegt. Dabei geht es nicht so sehr um Niger – 500 nigrische Soldaten sind als Teil der westafrikanischen Mali-Truppe geplant, deren vorgesehene Stärke ein Regionalgipfel am Samstag von 3.500 auf 7.700 aufstockte. Es geht vielmehr um Tschad.
2.000 Soldaten aus Nigers östlichem Nachbarn sollen in Mali zum Einsatz kommen, 600 davon sind bereits in Niger. Gemeinsam mit ihren nigrischen Kollegen sollen sie dieser Tage von Nigers Hauptstadt Niamey nach Gao geflogen werden und die Stadt „sichern“, während die Franzosen weiterziehen.
Tschad ist der engste Partner Frankreichs in der Sahelzone.
Ein ständiges französisches Militärkontingent steht im Tschad. Von dort stiegen vor zwei Wochen die ersten französischen Kampfjets auf, die Islamisten in Mali bombardierten.
Weiterlesen »