01. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Proteste in Siliana gehen weiter, von den Massenmedien verschwiegen · Kategorien: Tunesien · Tags:

In Siliana, in der im Dezember 2012 ein mehrtägiger Aufstand stattfand, geht der Protest weiter. Per E-Mail und facebook kommen Nachrichten über Hungerstreiks, die sich zuspitzen. Die Massenmedien schweigen. Hier zwei Meldungen:

„In Siliana sind zehn bis fünfzehn Menschen heute den zehnten Tag im Hungerstreik. Sie protestieren gegen die niedrigen Löhne, die sie seit Jahren für ihre Arbeit bekommen. Alle von ihnen sind bei der Stadt Siliana angestellt, teils im Baugewerbe, teils in Gebäude- und Grünflächenservice. Sie arbeiten seit Jahren ohne Vertrag. Mit Vertrag stünden ihnen 350 Dinar monatlich zu. Diese Menschen erhalten im Monat 120 Dinar – für acht Stunden Arbeit am Tag, fünf Tage die Woche. Sie haben ihren Protest selbst organisiert. Mittlerweile erhalten sie Rückenstärkung von der UGTT. Die Bewohner_innen Silianas diskutieren die Aktion. Die Hungerstreikenden gehen jetzt in eine neue Phase, in der sie sich die Lippen vernäht haben, da ihr Protest bis jetzt noch nichts erbracht hat.“

 

FEMMES grèvistes de la faim en TUNISIE
01 janvier 2013 Par Méditerranéenne

A Siliana, ville de l’ouest tunisien, il y a quelques semaines la police a tiré sur des manifestants pacifistes, causant de graves blessures et la cécité à plusieurs jeunes qui ne sont toujours pas pris en charge par l’état. D’autres sont toujours aux arrêts et ce, depuis avril 2011, et subissant les pires exactions et tortures de la part de la police politique. Leurs mères, sœurs, fiancées et épouses font la grève de la faim depuis plusieurs jours dans l’indifférence TOTALE.

https://www.facebook.com/riahi.fatma.arabicca/posts/481654618543775

01. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Frauen in Mali, sagt NEIN zum Stellvertreterkrieg! · Kategorien: Mali, Sahara · Tags: ,

http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=8811

„Der Fisch täuscht sich, wenn er glaubt, dass der Fischer ihn ernähren will“
Karamoko Bamba
(Nko-Bewegung)

„Wir wollen nicht mehr, dass keiner weiß,
dass wir unter unseren bunten Kopftüchern nicht nur die ungezähmten Schlangen unserer schwarzen oder weißen Haarflechten, sondern auch Gedanken mit flinker Geste verschwinden lassen.“

Aus: „Verstümmeltes Afrika“
Aminata TRAORÉ und Nathalie M’DELA-MOUNIER
Taama-Verlag (2012)

Aus der dramatischen Lage Malis geht eine furchtbare Realität hervor, die in anderen Konfliktländern bestätigt wird: die Instrumentalisierung der Gewalttätigkeiten gegen Frauen zur Rechtfertigung der Einmischung und der aus Gier auf die Reichtümer ihrer Heimatländer geführten Kriege. Das müssen die afrikanischen Frauen wissen – und weitergeben.
Ebenso wie es aus menschlichem Standpunkt nicht anzunehmen ist, dass Mali um die Zwei-Drittel seiner Territoriums gekürzt wird und die Scharia der Bevölkerung der besetzten Gegenden aufgezwungen wird, ist die Instrumentalisierung dieser Lage – darunter das Los der Frauen – moralisch unhaltbar und politisch unzumutbar.
Deswegen fällt uns Frauen aus dem Mali eine epochale Rolle zu, hier und jetzt, zur Verteidigung unserer Menschenrechte gegen drei Arten Fundamentalismus: der religiöse, über einen radikalen Islam; den wirtschaftlichen über die totale Vermarktung; den politischen über die nur noch förmliche, korrupte und korrumpierende Demokratie.
Wir fordern all jene auf, die sich in unserer Heimat, in Afrika oder sonst wo von unserer Befreiung aus diesen drei Fundamentalismen angegangen fühlen, zusammen mit uns „Nein“ zum Stellvertreterkrieg zu sagen, der uns aus der Ferne droht. Dieses „Nein“ rechtfertigen wir mit folgenden Argumenten.

Weiterlesen »