06. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Sidi Bouzid: Unruhen wegen Wasser-Sperrung · Kategorien: Tunesien · Tags:

Seit 6 Monaten leidet die Region um Sidi Bouzid darunter, dass die Bezirksregierung wechselweise den Dörfern und Städtchen das Wasser abstellen lässt. Offiziell wird das damit begründet, dass die Bevölkerung die Wasser-Rechnungen nicht bezahlt. Am 04.08.2012 kam es in der ganzen Region deswegen wieder zu Zusammenstößen mit der Polizei und zu Straßenblockaden. Nun verspricht die Bezirksregierung Abhilfe.

http://www.tap.info.tn/fr/fr/component/content/article/378-actualite/30628-sidi-bouzid-les-factures-impayees-a-lorigine-de-la-coupure-deau-a-bkakria.html

06. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Video aus italienischem Abschiebeknast Trapani Milo · Kategorien: Italien, Tunesien · Tags: , ,

Es ist einer der modernsten Abschiebeknäste Europas: Milo, bei Trapani (Sizilien), direkt neben der Autobahn. Ungefähr 200 Tunesier sind hier interniert, zum Teil leben sie bereits seit über 20 Jahren in Italien.

Das Video haben Internierte mit eigenem Handy gemacht. Gezeigt wird Revolte und Niederschlagung.

Das Video ist vom Mai/Juni, gemacht vom Journalisten Alessio Genovese aus Trapani und Raffaella Cosentino, Journalistin aus Rom, die für den Redattore Sociale arbeitet und aktiv in der Kampagen „LasciateCIEntrare“ mitmacht („Lasst uns rein in die Abschiebungshaft).
Genovese war im Frühsommer 2 mal in Milo drin, Raffaella weiß ich nicht mehr, ob sie reinkam.

Alles von Flüchtlingen gefilmt bis  auf einige wenige Szenen, die Alessio heimlich gefilmt hat, als er drinnen war.
Tenor: Fluchtversuche aufgrund der langen Haftzeiten, Haftbedingungen miserabel (auf dem Boden essen, keine Möbel, jeden Tag Razzien der Zellen (daher das Chaos auf den Bildern, die Polizisten waren gerade durch), Misshandlungen. Sie werden mit Wasserwerfern, deren Schläuche immer an das Wassernetz angeschlossen sind, von den 5 m hohen Mauern wieder runtergeholt bei Fluchtversuchen, auch mit Tränengas.
Der eine befragte Polisist sagt „wir wollen euch nicht wehtun, aber wenn ihr mir mit 20 Leuten entgegenkommt müssen wir uns wehren“.
Die Wasserschläuche dienen angeblich der Brandvermeidung, aber, so Cosentino, haben wir ja gesehen wofür sie sind. Bei den Handys werden  normalerweise die Kamerafunktionen kaputt gemacht, damit genau solche Bilder nicht rausgehen. Es gibt viele Selbstverletzungen, aber eben auch Misshandlungen, so der eine Tunesier, der aus dem Krnakenhaus kommend geschlagen wird (am Kopf).
Es sitzen viele ein, Familienväter, Leute, die schon sehr lange in Italien leben, so erzählt einer, er sei schon seit 26 Jahren hier. Und sie kommen aus anderen Landesteilen nach Trapani, oftmals unschuldig daran, dass der Aufenthalt noch nicht verlängert wurde (lange Wartezeiten bei den Behörden), einer erzählt, er sei Deserteur, man könne ihn doch nicht abschieben.

http://www.youtube.com/watch?v=Hln4koJqQLs&feature=share

05. August 2012 · Kommentare deaktiviert für 184 Boat-people auf 2 Schiffen in Lampedusa und Sizilien am 03.08.2012 angekommen · Kategorien: Ägypten, Italien, Libyen, Malta, Tunesien · Tags: , ,

Ein Schlauchboot wurde 60 Seemeilen vor Lampedusa und ein Fischerboot 12 Seemeilen vor Pozzallo (Süd-Sizilien) von der Küstenwache an Land gebracht

La repubblica 04.08.2012: Auf dem Schlauchboot befanden sich 100 Personen, darunter 24 Frauen. Das Boot befand sich in Seenot und sendete über ein Satellitentelefon SOS aus. Die Telefongesellschaft lieferte die genauen Daten zur Lokalisierung des Boots. Die italienische Küstenwache hat die libyschen, tunesischen und maltesischen Behörden informiert. Ein maltesisches Flugzeug hat dann das Boot aus der Luft gesichtet, und die italienische Küstenwache hat die Passagiere gerettet. Sie wurden am Abend des 04.08.2012 in Lampedusa erwartet.

Schwieriger war die Rettung der 84 Boat-people, die sich auf einem Fischerboot vor Pozzallo befanden. Fischer aus Pozzallo hatten gestern abend das Flüchtlingsboot um 19 Uhr gemeldet. Daraufhin ist die Küstenwache losgefahren, um das verdächtige Fischerboot zu kontrollieren. Die Crew gab an, dass sie sich auf dem Weg von Tunesien nach Malta befänden, musste aber der Küstenwache in den Hafen von Pozzalo folgen. Dann habe es einen Motorschaden gegeben, die Küstenwachpolizisten kamen an Bord und entdeckten die Flüchtlinge. Sie gaben an, dass sie ÄgypterInnen sind, unter ihnen sind 55 Minderjährige.

http://palermo.repubblica.it/cronaca/2012/08/04/news/due_sbarchi_di_migranti_in_sicilia_soccorsi_in_184_dalla_guardia_costiera-40368324/?ref=search

04. August 2012 · Kommentare deaktiviert für No Border Treffen in Brüssel · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags:

INTERNATIONALES Noborder-Treffen in Brüssel am 6. und 7. Oktober 2012

Nach dem NBC in Stockholm und Köln und auf Anfragenaus mehrerer Länder, wird ein internationales Noborder-Treffen in Brüssel am 6.-7. Oktober 2012 organisiert.

Ziel ist es, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Noborder-Bewegung zu erörtern.

Die Tagesordnung wird vorbereitet und wir laden Euch ein, daran teilzunehmen. Wenn ihr interessiert seid und irgendwelche Vorschläge habt, schreibt bitte an info@vluchteling.be

Unter Berücksichtigung der Vorschläge wird dann ein Entwurf der Tages-ordnung verfasst und an Euch gesendet.

Der Ort wird später noch bekanntgegeben. Unterkunft wird zur Verfügung gestellt.

03. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Oran: Massenprozesse gegen Harragas · Kategorien: Algerien · Tags: ,

Zusammenarbeit beim Aufspüren von Harragas und Massenverurteilungen

Wie die Tageszeitung El Watan am 02.08.2012 schreibt, scheint die staatliche Abschreckung gegen Harraga die Jugendlichen nicht davon abzuhalten, immer aufs Neue auf Booten nach Europa aufzubrechen.

20 Harragas im Juli gerettet, unter ihnen Frauen und Kinder. Als Notruf funktioniert der Regionalfunk Oran von der „Agence Nationale de Radionavigation Maritime (ANRM)“. Er meldet den Notruf an die Küstenwache weiter. Der Leiter der Funkstation Kahli Moshen berichtet, dass das System jetzt zweimal funktioniert habe. Frachtschiffe haben vier Funktstationen der ANRM in der Region (Oran, Mostaganem, Béni-Saf, Ghazaouet) von Harragas auf See in Kenntnis gesetzt. Die ANRM hat die Küstenwache benachrichtigt. Die Küstenwache Oran, die dann aktiv wurde, gehört zur 2. Militärregion.

Im Monat Juli haben die Gerichte in der Region in über 12 Massenprozessen Harragas verurteilt.

Rachid Boutlélis berichtet in der Tageszeitung Le Quotidien d’Oran am 24.07.2012, dass in Ain El Turck, einem Vorort von Oran, 37 Harragas zwischen 22 und 31 Jahre vor Gericht gebracht wurden. Sie wurden kurz angehört und kamen dann in Untersuchungshaft. Sie waren von der algerischen Marine am Abend des 22.07.2012 eine Seemeilen vor Oran aufgebracht worden, abgefahren waren sie kurz vorher zur Zeit des Fastenbrechens. Die Militärs überstellten sie der Gendarmerie von El Ançor.

21 weitere Harragas wurden am 23.07.2012 vom selben Gericht zu jeweiligen Geldstrafen in Höhe von umgerechnet 500 Euro verurteilt. Eine Woche zuvor hatte dasselbe Gericht 44 Harragas – unter ihnen drei Frauen – ebenfalls zu Geldstrafen verurteilt.

500 Euro ist mehr, als die Jugendliche bei einem einfachen Job in drei Monaten vedienen könnten. Zumeist haben sie aber nicht einmal einfache Jobs.

http://www.lequotidien-oran.com/index.php?news=5171112

http://www.elwatan.com/regions/ouest/oran/emigration-clandestine-20-harraga-secourus-en-juillet-02-08-2012-180513_135.php

03. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Syrische Flüchtlinge in der Türkei – wichtiger Blog · Kategorien: Syrien, Türkei · Tags: ,

http://syrianmonitor.blogspot.de/

„I’ve started a blog on Syrian refugees in Turkey few days ago. At the moment, collecting all news, reports and similar documents on the issue. There will be interviews and articles from the local contacts soon. This blog aims to be the first step for a more comprehensive monitoring project. The link for the blog; I will be very happy if you can send me any document that you have on this issue and of course promote the blog on your networks.“

dumanforcohen (at) gmail.com

03. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa Experteninterview · Kategorien: Italien

Gespräch mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Lampedusa und Linosa, Damiano Sferlazzo

Lampedusa,  28.7.2012
Im Mai wurde eine neue Bürgermeisterin und damit ein neues Stadtparlament gewählt. Dino de Rubeis, der selber schon mehrfach wegen Amtsmissbrauch und Veruntreuung vor Gericht stand, musste gehen. Die neue Bürgermeisterin ist die Präsidentin der Umweltorganisation Legambiente. Die neue Verwaltung ist seit ca. eineinhalb Monaten im Amt.
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03. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Rezension: Moderne Piraterie · Kategorien: Lesetipps · Tags:

Sympathie für Somalias Seeräuber

Ralph Klein: „Moderne Piraterie“, Assoziation A, Hamburg/Berlin 2012, 132 Seiten

„In diesem provokanten Essay beschreibt der Historiker Ralph Klein die Piraterie vor Somalia als eine Art Notwehrmaßnahme gegen industriellen Fischfang und Giftmüll-Verklappung. Die Romantisierung der Seeräuber mag man mit Skepsis betrachten – dennoch ist der Text lehrreich und spannend.“

Vollständiger Text:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1827991/

 

03. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa Bericht · Kategorien: Italien, Libyen, Tunesien · Tags:

Lampedusa wieder ein Ziel für Flüchtlinge?

Lampedusa/Palermo

Nach langer Zeit kommen plötzlich wieder Flüchtlingsboote in Lampedusa an. Am 28. Und 29.7. erreichen insgesamt 3 Boote die Insel, eines fährt sogar bis fast an den Strand.

41 Männer aus Tunesien, Marokko und Algerien werden in das am 3.7. wieder eröffnete Auffanglager Contrada Imbriacola gebacht. Ein Widerspruch in sich – Lampedusa gilt immer noch als nicht sicherer Hafen, das Zentrum für die Erstankünfte wurde jedoch wieder eröffnet.

Dazu auch Damiano Sferlazzo seit knapp drei Monaten stellvertretender Bürgermeister auf Lampedusa in einem Interview vom 27.7.2012. Zu den Flüchtlingen konnten wir keinen Kontakt herstellen, da das Lager nicht zugänglich ist. Der Direktor, der das Lager für die Kooperativen Sisifo/Bluecoop auch schon zuvor im Namen der „Lampedusa Accoglienza“ leitet, spricht nur vor dem Tor mit uns, für drinnen bräuche man eine Genehmigung des Innenministeriums. 40 der Flüchtlinge werden noch am selben Tag mit der Fähre nach Sizilien gebracht, ein Mann mit gesundheitlichen Problemen verbleibt und soll dann mit den nachfolgenden Angekommenen verlegt werden.

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03. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Kompass Nr. 6 · Kategorien: Deutschland

Kompass – AntiRa – Newsletter Nr. 6 – August 2012

+++ Break Isolation-Camp in Erfurt +++ Solidarität mit den Flüchtlingsprotesten +++ Kurzer Rückblick auf Boats4People und Nobordercamp Köln-Düsseldorf +++ Weitere überregionale und transnationale Links und Termine der nächsten Monate +++

Liebe Freundinnen und Freunde!
Im neuen Newsletter der antirassistischen Bewegung für August wollen wir zuallererst auf das Break-Isolation-Camp in Erfurt hinweisen, bei dem die Selbstorganisierung von Flüchtlingsinitiativen im Mittelpunkt steht. Dieser Prozess hatte mit dem Hungerstreik in Würzburg und den sich auf andere Städte ausweitenden Flüchtlingsprotesten in den letzten Wochen neuen Schub bekommen.
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