06. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Video aus italienischem Abschiebeknast Trapani Milo · Kategorien: Italien, Tunesien · Tags: , ,

Es ist einer der modernsten Abschiebeknäste Europas: Milo, bei Trapani (Sizilien), direkt neben der Autobahn. Ungefähr 200 Tunesier sind hier interniert, zum Teil leben sie bereits seit über 20 Jahren in Italien.

Das Video haben Internierte mit eigenem Handy gemacht. Gezeigt wird Revolte und Niederschlagung.

Das Video ist vom Mai/Juni, gemacht vom Journalisten Alessio Genovese aus Trapani und Raffaella Cosentino, Journalistin aus Rom, die für den Redattore Sociale arbeitet und aktiv in der Kampagen „LasciateCIEntrare“ mitmacht („Lasst uns rein in die Abschiebungshaft).
Genovese war im Frühsommer 2 mal in Milo drin, Raffaella weiß ich nicht mehr, ob sie reinkam.

Alles von Flüchtlingen gefilmt bis  auf einige wenige Szenen, die Alessio heimlich gefilmt hat, als er drinnen war.
Tenor: Fluchtversuche aufgrund der langen Haftzeiten, Haftbedingungen miserabel (auf dem Boden essen, keine Möbel, jeden Tag Razzien der Zellen (daher das Chaos auf den Bildern, die Polizisten waren gerade durch), Misshandlungen. Sie werden mit Wasserwerfern, deren Schläuche immer an das Wassernetz angeschlossen sind, von den 5 m hohen Mauern wieder runtergeholt bei Fluchtversuchen, auch mit Tränengas.
Der eine befragte Polisist sagt „wir wollen euch nicht wehtun, aber wenn ihr mir mit 20 Leuten entgegenkommt müssen wir uns wehren“.
Die Wasserschläuche dienen angeblich der Brandvermeidung, aber, so Cosentino, haben wir ja gesehen wofür sie sind. Bei den Handys werden  normalerweise die Kamerafunktionen kaputt gemacht, damit genau solche Bilder nicht rausgehen. Es gibt viele Selbstverletzungen, aber eben auch Misshandlungen, so der eine Tunesier, der aus dem Krnakenhaus kommend geschlagen wird (am Kopf).
Es sitzen viele ein, Familienväter, Leute, die schon sehr lange in Italien leben, so erzählt einer, er sei schon seit 26 Jahren hier. Und sie kommen aus anderen Landesteilen nach Trapani, oftmals unschuldig daran, dass der Aufenthalt noch nicht verlängert wurde (lange Wartezeiten bei den Behörden), einer erzählt, er sei Deserteur, man könne ihn doch nicht abschieben.

http://www.youtube.com/watch?v=Hln4koJqQLs&feature=share

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