26. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Seit 3 Tagen Razzien rund um Melilla · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags: ,

Wie El Pais am 25.08.2012 berichtet, durchkämmt Polizei und Militär drei Mal am Tag die Wälder rund um Melilla. In den marokkanischen Dörfern rundum stehen weisse Busse bereit, in denen die festgenommenen Flüchtlinge und MigrantInnen sofort über die algerische Grenze nach Oujda abgeschoben werden. Die westafrikanischen Communities hatten in den letzten 10 Jahren selbstverwaltete Lager vor dem EU-Grenzzaun von Melilla aufgebaut, die immer wieder von den marokkanischen Polizisten und Militärs zerstört wurden.

El Pais schreibt, dass mehrere hundert Flüchtlinge und MigrantInnen in den letzten 3 Tagen auf marokkanischer Seite festgenommen wurden. Prügel gehört zur regulären Behandlung. Inzwischen wird auch die Lebensgrundlage der Flüchtlinge und MigrantInnen zerstört: Die Dörfer der Region sind inzwischen derart scharf kontrolliert, dass jegliche Unterstützung durch die lokale Bevölkerung schwierig wird.

Trotz Finanzkrise in Spanien, trotz des von 3 auf 6 Meter erhöhten Grenzzauns, trotz der ausgebauten Überwachung und der anhaltenden Razzien nehmen die Versuche zu, nachts über den EU-Grenzzaun zu klettern. Ein 22-jähriger Flüchtling aus Burkina Faso, seit 8 Monaten im Lager vor Melilla, sagt: „Spanien befindet sich in Krise? Afrika ist schlimmer dran als in einer Krise, Afrika ist tot. Mein Großvater war arm. Mein Vater war arm. Meine Mutter war arm. Ich bin arm. Ich kann mir nicht vorstellen, bei aller Krise, die es geben kann, dass es in Spanien schlimmer ist als in meinem Land.“

http://politica.elpais.com/politica/2012/08/25/actualidad/1345926205_851178.html

26. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Misshandlungen auf Frankfurter Flughafen – algerische Regierung protestiert · Kategorien: Algerien, Deutschland · Tags: ,
Deutsche Botschafterin am 25.08.2012 zum algerischen Außenminister Mourad Medelci einbestellt
Einreisende aus Algerien waren – mit Schengenvisen und allen erforderlichen Papieren – auf dem Frankfurter Flughafen zum Teil tagelang festgehalten, vielstündigen Verhören und erniedrigenden Situationen ausgesetzt worden. Schlussendlich sollten sie die Kosten für die polizeiliche Behandlungen übernehmen. In den dokumentierten Fällen wurden die legal Einreisenden nach Algerien wieder rückgeschoben (ffm-online hatte berichtet).
Viele MigrantInnen und Flüchtlinge kennen diese entwürdigenden Praktiken der Bundespolizei (frühere Bezeichnung: Bundesgrenzschutz). Ein Nachspiel auf zwischenstaatlicher Ebene findet nun deswegen statt, weil in den dokumentierten algerischen Fällen Geschäftsleute und Reisende aus dem offiziösen Umfeld betroffen waren. Sie wollten z.B. zur Frankfurter Messe oder hatten Einladungen im Rahmen regelrechter Kooperationsprogramme.