21. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für „Europa im Dilemma: Mit afrikanischen Hilfspolizisten gegen Migranten“ · Kategorien: Afrika, Europa, Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

NZZ | 21.07.2017

Europäische Kriegsschiffe können die Gummiboote mit unerwünschten Migranten aus Afrika nicht aufhalten. Jetzt hofft man, dass afrikanische Sicherheitskräfte diese Aufgabe effizienter erledigen. Das bedeutet allerdings Abstriche bei den Menschenrechten.

von Andres Wysling

Der eine Admiral macht Jagd auf die Schlepper. Mit seiner EU-Flottille soll er im Rahmen der Operation «Sophia» Migrantenboote aufbringen und zerstören; die Insassen werden aufgenommen. Mit diesem Vorgehen will man das Geschäftsmodell der Menschenschmuggler durchkreuzen. Dennoch treten immer mehr Migranten von Libyen aus die Überfahrt in Richtung Italien an. Der andere Admiral koordiniert die Rettung von Migranten in Seenot. In seinem Kontrollzentrum soll er dafür sorgen, dass niemand ertrinkt und alle einen sicheren Hafen erreichen. Einsatzschiffe von privaten Organisationen helfen dabei. Trotzdem kommen laufend Menschen um.

Beide Admirale sind Italiener, beide handeln im Auftrag der Europäischen Union. Ihre Aufträge sind sowohl konträr wie auch komplementär, sie arbeiten gegeneinander und miteinander. Ihr Zusammenwirken zeigt das ganze Dilemma der europäischen Migrationspolitik im Mittelmeer. Diese ist einerseits auf Abschottung ausgelegt, der unkontrollierte Zustrom von Einwanderern soll unterbunden werden. Anderseits ist sie auf Rettung ausgerichtet, man will die Schiffbrüchigen nicht ihrem Schicksal überlassen.

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19. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für „Weniger Helfer bedeuten nur mehr Tote“ · Kategorien: Mittelmeer · Tags: , , , ,

Zeit Online | 19.07.2017

Private Rettungsschiffe im Mittelmeer helfen Schleuserbanden, behaupten EU-Politiker. Doch eine Auswertung der Positionsdaten zeigt: Die Helfer halten sich an die Regeln.

Von Kai Biermann, Karsten Polke-Majewski, Tilman Steffen und Sascha Venohr

Ingo Werth sitzt in seinem Haus im Hamburger Stadtteil Bergedorf. Doch eigentlich ist er gar nicht hier, sondern auf dem Mittelmeer, zwölf Seemeilen vor der libyschen Küste. All seine Gedanken und Worte kreisen nur um diesen einen Punkt. Immer wieder wischt er seine grauen Haare ungeduldig aus der Stirn, wenn er von dem erzählt, was er dort gesehen hat.

Ingo Werth rettet Menschen. Seit 2015 fischt er sie aus dem Mittelmeer. Eigentlich hat er eine Autowerkstatt. Seefahrt war lange nur ein Hobby, er hat einen Schein als Hochseeskipper für Segelboote. Doch dann sah er die Bilder der Ertrunkenen im Mittelmeer. Sie ließen ihn nicht mehr los. Also überließ Werth die Werkstatt seinem Bruder und einem Partner und brach auf, um Flüchtlingen zu helfen.

Anfangs steuerte er ein Rettungsschiff für die private Organisation Sea-Watch, inzwischen arbeitet er für das neue Projekt Mission Lifeline. „Das Wichtigste ist jetzt, zusätzliche Schiffe hinzubringen“, sagt Werth. Zu viele Menschen geraten in Seenot, zu wenige werden gerettet. Davon ist er überzeugt.

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18. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für „Ong e migranti, così si salvano 860 vite in mare“ · Kategorien: Italien, Mittelmeer, Video · Tags: , ,

Corriere della Sera | 17.07.2017

dalla nostra inviata a bordo di Aquarius Marta Serafini

Nato in mezzo al Mediterraneo, su un gommone di fronte alla Libia nella notte tra l’11 e il 12 luglio, mentre i leader europei discutevano dell’operazione Triton. Ci dovrebbe essere scritto questo sulla carta di identità di Christ. E ci dovrebbe essere scritto pure che lui e sua madre Constance, partita dal Camerun e arrivata in Libia attraverso il Niger dopo essere stata catturata dai trafficanti, sono stati salvati dagli uomini e dalle donne di Aquarius, la nave impiegata da Sos Mediterranee e Medici Senza Frontiere per i soccorsi dei migranti in mare.

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15. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für Sie nennen es »Verhaltenskodex«: EU will zivile Seenotrettungsorganisationen an die Kette legen · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , , ,

Pro Asyl | 12.07.2017

Italien hat einen sogenannten Verhaltenskodex für die zivile Seenotrettung vorgelegt. Es drohen massive Behinderungen und Verzögerungen von Rettungsoperationen mit fatalen Folgen: Noch mehr Tote im zentralen Mittelmeer.

Der über Statewatch öffentlich gewordene Entwurf für einen »Verhaltenskodex« für zivile Seenotretter ist alarmierend und reiht sich in die Diffamierungs-Kampagne der letzten Monate gegen zivilgesellschaftliche Rettungsorganisationen ein. Die Vorschläge stellen eine empfindliche Behinderung von Rettungseinsätzen dar – um die Ankunft von Flüchtlingen zu verhindern, werden weitere Tote in Kauf genommen.

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14. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für Zoido pide „disculpas“ a las ONG por insinuar que favorecen la inmigración irregular · Kategorien: Spanien · Tags: ,

Der spanische Innenminister entschuldigt sich bei den Seenotrettern: Ihre Arbeit sei eine Nothilfe und keine Begünstigung der irregulären Migration.

Eldiario | 13.07.2017

  • El ministro del Interior ha remitido una carta a las ONG a las que pide perdón por decir que había que „concienciarlas“ de que „su trabajo no era favorecer la inmigración irregular“
  • Sin embargo, en la carta insiste en que „no podemos correr el riesgo de contribuir con algún mensaje ambiguo que pueda crear un posible efecto llamada“ de inmigrantes

El ministro del Interior, Juan Ignacio Zoido, ha remitido una carta a las ONG a las que pide disculpas por el malestar que causaron sus palabras hace un semana, cuando afirmó que había que „concienciar“ a las organizaciones de que su trabajo era „ayudar“ y no „favorecer la inmigración y regular“. Ahora dice que la labor de estas organizaciones con los inmigrantes irregulares es „excepcional, abnegado y necesario“.

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14. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für «Schlammschlacht» rund um die Flüchtlingsretter · Kategorien: Europa, Libyen, Mittelmeer · Tags: , , ,

NZZ | 13.07.2017

Die vor Libyen tätigen Nichtregierungsorganisationen sehen sich als Opfer einer Schmutzkampagne. Nun setzten sie sich gegen den von Italien geplanten Verhaltenskodex für Flüchtlingsretter zur Wehr.

von Niklaus Nuspliger, Brüssel

Die Vertreter der Nichtregierungsorganisationen (NGO) nahmen am Mittwoch im EU-Parlament in Brüssel kein Blatt vor den Mund: Es laufe eine «Schlammschlacht» gegen die NGO, beklagte Judith Sunderland, Direktorin der Europaabteilung von Human Rights Watch. Ins gleiche Horn stiess Marco Bertotto von der italienischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen: Er sprach von einer «Kampagne zur Delegitimierung und Kriminalisierung» der Organisationen, die mit Booten Flüchtlinge und Migranten in Seenot retteten und damit die Arbeit der EU-Staaten leisteten.

In der Tat ist die Rolle der zivilen Retter im zentralen Mittelmeer immer mehr in den Fokus der Auseinandersetzung um die flüchtlingspolitischen Notmassnahmen gerückt. Aus Rom oder aus der EU-Grenzschutzagentur Frontex gab es zumindest implizite Vorwürfe, die NGO betätigten sich als Handlanger der Schlepper oder steckten mit diesen gar unter einer Decke. Bei der dringlichen Anhörung im EU-Parlament blieben solche Vorwürfe aus. Sowohl Sandro Gallinelli, Kapitän bei der italienischen Küstenwache, als auch Fabrice Leggeri, Direktor der europäischen Grenz- und Küstenwache (Frontex) sprachen sich aber für klarere Regeln für alle Rettungsschiffe aus. Vergangene Woche hatten bereits die EU-Innenminister in Tallinn dem Plan der Regierung in Rom zur Ausarbeitung eines Verhaltenskodex für NGO politisch ihren Segen gegeben.

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14. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für „Migranti, in 7300 a bordo di dieci navi attese nelle prossime ore nei porti italiani“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

La Repubblica | 13.07.2017

Gli sbarchi in Sicilia, Calabria, Campania e Puglia. Frontex: 85.000 arrivi nel 2017 in Italia, il 21 per cento in più dell’anno scorso

di ALESSANDRA ZINITI

Dalla Sicilia alla Calabria, dalla Campania alla Puglia. Tra oggi e domani saranno ancora i porti del Sud Italia ad accogliere i 7300 migranti salvati nelle ultime 48 ore nel Mediterraneo dalla Guardia Costiera e dagli equipaggi delle navi umanitarie impegnati in un superlavoro seguito a dieci giorni di blocco dalle partenze.

Sono 10 le navi che si stanno dirigendo verso i porti italiani. Al momento, gli scali indicati sono Corigliano Calabro e Vibo Valentia in Calabria, Bari e Brindisi in Puglia, Porto Empedocle e Catania in Sicilia, Salerno in Campania.

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13. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für NGOs say Italy’s ‘code of conduct’ threatens migrants’ lives · Kategorien: Italien · Tags: ,

EurActiv | 12.07.2017

By Georgi Gotev

Thousands more refugees could be at risk of dying at sea if a proposed ‘code of conduct’ for NGOs conducting search and rescue operations in the Central Mediterranean is put into practice, Amnesty International and Human Rights Watch said on Wednesday (12 July).

On 6 July in Tallinn, the Italian government proposed a “code of conduct” for NGOs operating privately-owned ships in the Mediterranean to make sure that they don’t act as taxis, ferrying refugees found off the Libyan coast, to Italian ports.

In the absence of such an agreement, Italy says it will close its ports to those ships.

Having reviewed a leaked copy of the proposed code, Amnesty International and Human Rights Watch said its application would limit the ability of NGOs to save human lives.

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08. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für „Alles nur Ablenkung? Streit um private Seenotretter“ · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: ,

DW | 07.07.2017

Während die G20-Staatschef in Hamburg über den Umgang mit den Flüchtlingen auf dem Mittelmeer beraten, ist in Italien ein Konflikt über die Rolle privater Hilfsorganisationen entbrannt. Doris Pundy aus Catania.

Die Besatzung der MS Aquarius macht sich im Hafen der sizilianischen Stadt Catania für die nächste Ausfahrt bereit. Container mit Nahrungsmitteln, trockener Kleidung und Decken werden auf das Schiff geladen. Freiwillige lackieren Roststellen. Zwei weitere Helfer üben ein Rettungsmanöver auf einem Schlauchboot im Hafenbecken.

Wenig erinnert an die letzte Ausfahrt der Aquarius, die mit 1.032 aus Seenot geretteten Migranten endete. „Unser Schiff ist eigentlich nur für 500 bis 600 Menschen gebaut“, sagt Rettungskoordinator Hauke Mack. Viele der Geretteten hätten dicht aneinander gedrängt an Deck geschlafen. Nur Frauen und Kinder fanden im Bauch des Schiffes Platz.

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07. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für „Deutliche Kritik an geplantem Kodex für Seenotretter im Mittelmeer“ · Kategorien: Mittelmeer · Tags:

Migazin | 07.07.2017

Nichtstaatliche Organisationen retten Tausenden schiffbrüchigen Flüchtlingen im Mittelmeer das Leben. Italien will sie dazu zwingen, einen Verhaltenkodex zu unterschreiben, der ihnen Fehlverhalten unterstellt.

Der von Italien geforderte Verhaltenskodex für nichtstaatliche Retter von Flüchtlingen im Mittelmeer stößt auf Kritik. Hilfsorganisationen und Politiker warnten am Donnerstag davor, dass ein solches Regelwerk zu mehr toten Flüchtlingen führen könne. Das geplante Regelwerk zeige lediglich die Hilflosigkeit der EU im Umgang mit den Flüchtlingen, sagte die Sprecherin von SOS Méditerranée, Verena Papke, dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Staatliche Schiffe ziehen sich immer mehr zurück, und wir nehmen in immer längeren Einsätzen immer mehr Menschen an Bord.“

Der Gründer der Retterorganisation Sea-Eye, Hans-Peter Buschheuer, erklärte, sollten diese in der EU diskutierten Vorschläge umgesetzt werden, kämen sie „einem Todesurteil für Tausende Flüchtlinge“ gleich. Italiens Innenministerium hat einen solchen Verhaltenskodex erstellt und wirbt dafür in der EU. Es will nichtstaatlichen Rettern das Anlaufen italienischer Häfen verbieten, wenn sie das Regelwerk nicht unterschreiben.

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