Quelle: Die Welt
Mehr als 42.000 Flüchtlinge sind bundesweit in Zelten untergebracht. Viele Unterkünfte sind nicht winterfest – und werden es nicht. Es gibt keine Alternativen, die Bewohner sind gefangen in der Kälte.
Von Andreas Maisch, Benno Müchler
Salman Khan hat sich die Kapuze seines Pullis über den Kopf gezogen. Es nieselt. Der Abend ist angebrochen. Der 23-Jährige steht mit zwei Freunden aus Afghanistan vor dem Gelände der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Berlin-Spandau. Sie vertreten sich die Beine. Autos rauschen vorbei.
Seit 37 Tagen wohnt Khan schon hier, in einem weißen Zelt für zehn Personen. Und mit ihm rund 700 andere Flüchtlinge. Doch langsam wird es Winter. An diesem Donnerstagabend beträgt die Außentemperatur gerade einmal acht Grad, Tendenz fallend in den folgenden Tagen. Und mit dem Regen kriecht die Kälte in die Knochen. Khan hat die Schultern hochgezogen, um am liebsten seine Ohren darin zu vergraben. Die Zehen in den Turnschuhen werden steif, so klamm ist es.
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