14. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Die Türkei, Weltmeister der Flüchtlingshilfe“ · Kategorien: Türkei · Tags: ,

Quelle: Gruss vom Bosporus

Blog des Türkei-Korrspondenten der Berliner Zeitung Frank Nordhausen

Meine Sommerferien verbrachte ich auch dieses Jahr wie immer in Deutschland. Zwei Wochen im Paradies, so erscheint mir Berlin. Nicht nur, weil ich dort geboren bin und die Stadt liebe, sondern auch wegen der allgemeinen Umstände. Die Leute haben Arbeit oder werden vom Staat versorgt, das öffentliche Nahverkehrssystem ist perfekt, die Krankenversorgung herausragend.

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13. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Eine Zeitbombe für den Nahen Osten“ · Kategorien: Libanon, Syrien · Tags:

Quelle: NZZ

Der Ansturm syrischer Flüchtlinge in Libanon lässt das Schicksal ihrer palästinensischen Leidensgenossen vergessen

Jürg Bischoff, Beirut

Lange Zeit wurden die Palästinenser, die sich nach der Vertreibung aus ihrer Heimat 1948 in Syrien niedergelassen hatten, von ihren Schicksalsgenossen anderswo beneidet. Im Unterschied zu Libanon konnten sie soziale Dienstleistungen in Anspruch nehmen und hatten das Recht zu arbeiten. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs sind von den über 500 000 Palästinensern in Syrien rund 44 000 nach Libanon geflohen. Die meisten von ihnen kommen aus Yarmuk, dem grossen Lager im Süden von Damaskus, in dem seit fast drei Jahren verschiedene Gruppen um die Vormacht kämpfen und das von der Mehrzahl seiner Bewohner verlassen wurde. Zuflucht in Libanon suchten die syrischen Palästinenser meist bei Verwandten in einem Flüchtlingslager. Weil dort der Wohnraum am erschwinglichsten ist, liessen sich aber auch viele Flüchtlinge syrischer Nationalität nieder. In den Lagern und in den Armenvierteln im Süden Beiruts drängen sich die Leute immer stärker. Im Palästinenserlager von Chatila etwa, in dem vor 2011 rund 10 000 Leute lebten, soll sich die Bevölkerung vervierfacht haben.

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13. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Zeltstädte werden für Flüchtlinge zur Frost-Falle“ · Kategorien: Deutschland · Tags:

Quelle: Die Welt

Mehr als 42.000 Flüchtlinge sind bundesweit in Zelten untergebracht. Viele Unterkünfte sind nicht winterfest – und werden es nicht. Es gibt keine Alternativen, die Bewohner sind gefangen in der Kälte.

Von Andreas Maisch, Benno Müchler

Salman Khan hat sich die Kapuze seines Pullis über den Kopf gezogen. Es nieselt. Der Abend ist angebrochen. Der 23-Jährige steht mit zwei Freunden aus Afghanistan vor dem Gelände der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Berlin-Spandau. Sie vertreten sich die Beine. Autos rauschen vorbei.

Seit 37 Tagen wohnt Khan schon hier, in einem weißen Zelt für zehn Personen. Und mit ihm rund 700 andere Flüchtlinge. Doch langsam wird es Winter. An diesem Donnerstagabend beträgt die Außentemperatur gerade einmal acht Grad, Tendenz fallend in den folgenden Tagen. Und mit dem Regen kriecht die Kälte in die Knochen. Khan hat die Schultern hochgezogen, um am liebsten seine Ohren darin zu vergraben. Die Zehen in den Turnschuhen werden steif, so klamm ist es.

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13. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Transitzonen“ und die Vorstellung einer „gated nation“ · Kategorien: Lesetipps · Tags: , , ,

Quelle: Telepolis

von Florian Rötzer

Das Umgehen mit den „Flüchtlingsströmen“ offenbart die Wirkmacht von Metaphern

Wir leben in der globalen Gesellschaft, heißt es immer. Die offenen Grenzen und das Agieren der globalen Märkte verhindern angeblich zunehmend das einzelstaatliche Handeln. Da müsse man sich anpassen, wird uns gerne erzählt, wenn es sich um Daten-, Geld-, Transport- oder Warenströme handelt, wo die Freizügigkeit eher groß geschrieben wird. Während auf der einen Seite um den Erhalt von Grenzen gestritten wird, die Politik und Wirtschaft etwa durch das Freihandelsabkommen TTIP zwischen USA und EU weiter einreißen wollen, um den freien Fluss der Waren zu beschleunigen, herrscht angesichts der „Flüchtlingsströme“ vor allem die Vorstellung, dass diese durch reale und virtuelle Mauern, Grenzen, Dämme und Befestigungen sowie Abschreckungsmaßnahmen abgewehrt werden müssen.

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08. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Syriens Nachbarn und die Flüchtlinge“ · Kategorien: Syrien, Türkei · Tags:

Quelle: Le Monde Diplomatique

Die Menschen, die vor dem Bürgerkrieg fliehen, sammeln sich in riesigen Lagern jenseits der Grenzen. Die Nachbarstaaten sind damit überfordert, zumal die UNO ihre Hilfsgelder drastisch gekürzt hat.

von Hana Jaber

Hamad Hamdani ist 15 Jahre alt und stammt aus einem Ort nahe des Städtchens Azaz nördlich von Aleppo. „Meine Mutter ist mit meinem kleinen Bruder im Dorf geblieben, sie muss sich um die Alten kümmern“, erzählt Hamad, „sie wollte, dass ich mit meinem Onkel in die Türkei gehe, damit ich in Sicherheit bin. Sie hatte Angst um mich, weil die Milizen Azaz kontrollieren.“ Sein Vater war im Juli 2012 von einer Fassbombe der syrischen Luftwaffe getötet worden. Wenige Wochen später verabschiedete sich der Junge von seiner Mutter und stieg zusammen mit der Familie seines Onkels, der aus der Regierungsarmee desertiert war, auf die Pritsche eines Lieferwagen.

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08. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für De Maizière: „Es gibt keine heile Welt“ · Kategorien: Afghanistan, Deutschland · Tags: ,

Quelle: Generalanzeiger

GA-Interview mit dem Innenminister

Von Norbert Wallet

BERLIN. Verständnis für erschöpfte Flüchtlingshelfer einerseits, Ärger über Griechenland, zu viele afghanische Flüchtlinge und Gewalt in Notunterkünften andererseits – Innenminister Thomas de Maizière spricht im Interview über aktuelle Herausforderungen.

Pausenlos mit seiner Energie im roten Bereich zu arbeiten, das sorgt für Frust, weiß Innenminister Thomas de Maizière von den vielen Flüchtlingshelfern. Im Interview mit Norbert Wallet spricht er über die Grenzen deutscher Aufnahmebereitschaft und warum gerade junge Afghanen bei sich zu Hause helfen sollten.

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04. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Endstation Ägäis: Neuer EU-Plan zum Schutz der Außengrenze“ · Kategorien: Europa, Türkei · Tags: ,

Quelle: F.A.S.

In Brüssel ist ein Aktionsplan gegen den Flüchtlingsstrom gereift: Griechen und Türken sollen gemeinsam vor der Küste patrouillieren, Flüchtlinge in die Türkei gebracht werden. Dort sollen sechs neue Lager für bis zu zwei Millionen Menschen entstehen.

von Thomas Gutschker

Die Europäische Kommission hat mit der Türkei einen Aktionsplan erarbeitet, der den Flüchtlingsstrom nach Europa stoppen soll. Nach dem Plan, über den die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Kenntnis erhielt, verpflichtet sich die türkische Regierung, die Grenze zu Griechenland besser zu sichern. Zu diesem Zweck sollen die türkische und die griechische Küstenwache gemeinsam in der östlichen Ägäis patrouillieren. Die Patrouillen, koordiniert von der EU-Grenzschutzagentur Frontex, werden gegen Schleuser vorgehen und Flüchtlinge in die Türkei zurückführen.

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02. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge: Wozu ein Handy?“ · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

Quelle: Zeit Online

Als Kompass und Karte weist das Smartphone den Weg in die Freiheit. Es hilft Flüchtlingen aber auch, pünktlich gen Mekka zu beten – und sich Deutsch beizubringen.

Von Fritz Habekuß und Stefan Schmitt

Neustadt bei Coburg in Oberfranken – während die acht jungen Syrer im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses darauf warten, dass auf dem Herd das Hähnchen fertig wird, liegen auf ihrem Abendbrottisch die wichtigsten Utensilien bereit: Besteck, Teller und acht Smartphones. Ständig klingelt, vibriert und pfeift es. In knappen Textnachrichten beschreiben die in Syrien gebliebenen Eltern, wie es heute in Damaskus steht. Im Chat erzählt ein Freund von seiner Unterkunft in Aachen, in der er gelandet ist. Zwischendurch schicken Onlinebekanntschaften Einladungen zum Internetspiel Candy Crush. Alle paar Minuten nimmt einer der Männer sein Handy in die Hand, entsperrt den Touchscreen, aktualisiert seinen Facebook-Stream, antwortet auf eine Nachricht, legt es zur Seite und greift bald wieder danach. Dies ist die Alltagschoreografie des 21. Jahrhunderts – und das Telefon ist das wichtigste Medium der Geflüchteten.

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29. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Inhumane refugee camp in Croatia demands European reprimand · Kategorien: Balkanroute, Kroatien, Serbien · Tags:

Quelle: YouTube

Dutch journalist Danny Ghosen crosses border from Serbia to Croatia, pretending to be a refugee. He ends up in a Croatian refugee camp without any shelter, only fences and police. The footage shows refugees sitting on the ground, without a roof over their heads, or anything to cover them. These refugees tell.

12. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Flüchtlinge in Griechenland · Kategorien: Afghanistan, Griechenland · Tags: , ,

Quelle: n-tv

Afghanen geht es noch schlechter als Syrern

Von Omaira Gill, Athen

Nicht nur Syrer, auch Afghanen kommen über die Türkei nach Griechenland, auch sie wollen weiter nach Norden. Doch sie haben weniger Geld – und bekommen noch weniger Hilfe von den Behörden als Flüchtlinge aus Syrien.

Während in Griechenland zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres das Parlament neu gewählt wird, gibt es keine Anzeichen, dass die hiesige Flüchtlingskrise so bald endet. Vielmehr ist überdeutlich, dass die Reise, vor der diese Menschen stehen, immer gefährlicher wird. Trotzdem kommen sie weiter. Laut UNHCR wurden allein im Juli rund 50.000 Flüchtlinge in Griechenland registriert.

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