Spiegel Online | 19.11.2017
Zehntausende Flüchtlinge aus Eritrea und dem Sudan sind in den vergangenen Jahren nach Israel gelangt. Benjamin Netanyahu bezeichnet sie als Eindringlinge. Nun will die Regierung sie alle nach Ruanda und Uganda abschieben.
Rund 40.000 afrikanische Flüchtlinge leben derzeit illegal in Israel. Die meisten von ihnen stammen aus dem Sudan, Südsudan und Eritrea. Ein Großteil von ihnen lebt in ärmlichen Vierteln im Süden von Tel Aviv, Tausende sind zudem im Lager Cholot in der Negevwüste interniert.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu will die Flüchtlinge in den nächsten Monaten nach Uganda und Ruanda abschieben. Mit beiden Staaten hat die israelische Regierung in den vergangenen Jahren Abkommen geschlossen, deren konkrete Konditionen geheim sind. Klar ist nur, dass sich die dort herrschenden Diktatoren Yoweri Museveni und Paul Kagame von Israel für die Aufnahme der Flüchtlinge gut bezahlen lassen.