DW | 07.12.2017
Eine Million Migranten sollen in Libyen gestrandet sein – in einem zerfallenen Staat, wo ihnen Folter und Versklavung drohen. Die Afrikanische Union plant jetzt, Migranten zurückzuholen. Und was macht Berlin?
Im November hatte ein Video einer mutmaßlichen Sklavenauktion in Libyen die Welt wachgerüttelt – auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, wie sie am Donnerstag beim Besuch des Ministerpräsidenten des nordafrikanischen Landes, Fajis al-Sarradsch, anmerkte. Es seien „erschreckende Bilder“ gewesen, so Merkel, die sie daran erinnert hätten, dass in Libyen dringend mehr politische Stabilität und mehr Nothilfe für gestrandete Flüchtlingen gebraucht werden.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schätzt, dass zwischen 700.000 und einer Million Migranten in Libyen festsitzen. Berichte zeigen, dass Misshandlungen, Vergewaltigungen und Menschenhandel in Flüchtlingslagern trauriger Alltag sind. Im Beisein der Kanzlerin verurteilte auch der libysche Ministerpräsident, Fajis al-Sarradsch die Umstände. „Das widerspricht den Werten der libyschen Kultur“, sagte der Regierungsschef, der auch Staatsoberhaupt Libyens ist.
Weiterlesen »