Quelle: derStandard
Angesichts zehntausender anhängiger Asylgesuche strafft Italien die Asylverfahren. Ziel sind auch raschere Abschiebungen
Dominik Straub
Rom – Obwohl Italien seit Jahren mit hohen Flüchtlingszahlen konfrontiert ist, blieb die Zahl der Asylgesuche im Vergleich zu anderen Ländern lange niedrig: Bis 2013 wurden lediglich 10.000 und 25.000 Gesuche jährlich registriert – weit weniger als in Deutschland oder Schweden. In den letzten Jahren aber sind die Gesuchszahlen in die Höhe geschnellt: 2014, als mehr als 170.000 Bootsflüchtlinge an Italiens Küsten landeten, wurden 65.000 Asylgesuche gestellt, 2015 stieg die Zahl auf 84.000. Und im laufenden Jahr werden die Gesuche laut dem nationalen Asyl-Präfekten Angelo Trovato um etwa 60 Prozent ansteigen.