20. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für „EU-Marinemission Sophia bringt Flüchtlinge nach Italien“ · Kategorien: Europa, Mittelmeer · Tags: ,

Quelle: Die Welt

Die EU-Operation Sophia im Mittelmeer bekämpft bisher den Menschenschmuggel aus Libyen. Nun soll ihr Einsatzgebiet bis vor Kreta erweitert werden. Griechenland hat jedoch eine Bedingung.

Die Europäische Union wird nicht nur die Aufgaben, sondern auch das Operationsgebiet der Marinemission „Sophia“ im Mittelmeer ausweiten. Sie soll den Menschenschmuggel aus Afrika und dem Nahen Osten bekämpfen. Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf hohe EU-Diplomaten berichtet, einigten sich die zuständigen Botschafter der 28 Mitgliedstaaten am Wochenende darauf, das bisherige Einsatzgebiet in internationalen Gewässern vor Teilen der libyschen Küste, in Richtung östliches Mittelmeer bis hin zur ägyptischen Grenze und südlich vor Kreta zu erweitern.

Dies hatte die militärische Führung der Mission in einem vertraulichen Operationsplan zuvor gefordert. Ohne die Ausweitung des Einsatzgebietes könne der Waffenschmuggel nach Libyen nicht wirksam bekämpft werden, argumentierte der militärische Leiter der europäischen Marinemission, Enrico Credendino. Die Bekämpfung des Waffenschmuggels und die Ausbildung einer libyschen Küstenwache gehören zu den neuen Aufgaben der Libyen-Mission, die sich bisher nur um die Bekämpfung von Schleusern und Seenotrettung gekümmert hat.

Die EU-Regierungen verständigten sich laut „Welt am Sonntag“ zudem darauf, dass Flüchtlinge, die im neuen Einsatzgebiet südlich von Kreta aufgegriffen werden, ausschließlich nach Italien geschickt werden. Andernfalls hätte die Regierung in Athen der Ausweitung des Operationsgebietes nicht zugestimmt. Die EU-Außenminister wollen am kommenden Montag bei einem Treffen in Luxemburg die Erweiterung des Einsatzgebietes für die „Sophia“-Mission beschließen. Wohin festgesetzte Waffenschmuggler künftig gebracht werden, ist noch offen und soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

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siehe auch: derStandard

Flüchtlinge: EU will Libyen-Mission ausweiten

„Welt am Sonntag“: Bis vor Ägypten

Berlin/Brüssel – Die EU wird nach einem Bericht nicht nur die Aufgaben, sondern auch das Operationsgebiet der Libyen-Mission Sophia ausweiten. Darauf hätten sich die zuständigen Botschafter der 28 Mitgliedstaaten geeinigt, schrieb die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf ungenannte EU-Diplomaten.

Das bisherige Einsatzgebiet, das sich in internationalen Gewässern vor Teilen der libyschen Küste befindet, solle in Richtung östliches Mittelmeer bis hin zur ägyptischen Grenze und südlich vor Kreta deutlich ausgeweitet werden. Dies habe die militärische Führung der Sophia-Mission in einem vertraulichen Operationsplan gefordert. Ohne die Ausweitung des Einsatzgebietes könne der Waffenschmuggel nach Libyen nicht wirksam bekämpft werden, habe der militärische Leiter der europäischen Marinemission, Enrico Credendino, betont.

Bisher ist die Mission Sophia auf die Rettung in Seenot geratener Flüchtlinge und den Kampf gegen Schlepperbanden beschränkt. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte das Mandat für den EU-Militäreinsatz im Mittelmeer aber so ausgeweitet, dass künftig auch das UN-Waffenembargo gegen Libyen kontrolliert werden kann. Allerdings darf die Marinemission weiterhin nur in internationalen Gewässern agieren.

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