Quelle: iz3W
Here We Are!
Refugees welcome! Mit diesen Worten setzte die flüchtlingssolidarische Bewegung ein Zeichen gegen das europäische Ausgrenzungssystem. Der politische Impuls der Bewegung geriet jedoch gegenüber der paternalistischen „Willkommenskultur“ zunehmend ins Hintertreffen. Geflüchtete und MigrantInnen werden heute trotz aller medialer Aufregung nur selten als eigenständig handelnde politische Subjekte wahrgenommen.
Umso wichtiger ist es, das „Refugees welcome“ zu re-politisieren. Dazu gehören vor allem Zuhören und Empathie zeigen für die Geflüchteten. Denn mit ihnen kommt das Scheitern der globalen Wirtschafts- und Ressourcenpolitik, des Postkolonialismus, der Nahostpolitik und der Migrationsregimes nach Europa zurück.
In unserem Themenschwerpunkt berichten Refugees, welche Ansätze der Selbstermächtigung sie verfolgen und welche Unterstützung sie sich wünschen.
Die Ausgabe zu Refugees wurde kurz nach dem Erscheinen im Morgenradio von Radio Dreyeckland vorgestellt, Hier ist der Beitrag mit Redakteur Christian Stock.
Der südnordfunk – die monatliche Radio-Magazinsendung des iz3w – ergänzt den Themenschwerpunkt mit Podcasts rund um das Thema Refugees. Nachzuhören hier.
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Inhaltsübersicht
Entgrenzte Vernichtungswut
Hefteditorial
Beiträge im Themenschwerpunkt:
Here We Are
Editorial zum Themenschwerpunkt
Gegen das Primat der Kontrolle
Über die Autonomie der Migration
von Vassilis S. Tsianos
„Das Wort den Geflüchteten“
Interview mit dem Aktivisten Emmanuel Mbolela
Volle Teilhabe
Was kann Flüchtlingssolidarität heute sein?
von Johanna Wintermantel
Mehr Politik, weniger Polizei
Kritische Überlegungen zur „Willkommenskultur“
von David Niebauer und Till Schmidt
„Wir werden als radikal abgestempelt“
Interview mit Rex Osa über die Selbstorganisierung von Refugees
»Die Flüchtlingsbewegung ist keine One-Way-Story«
Interview mit dem Radiomacher Larry M. Macaulay
Die Südost-Refugees
Flüchtende Roma werden überall diskriminiert.
von der Recherchegruppe Mazedonien
Für gemeinsame öffentliche Räume
Graswurzelbewegung in der Flüchtlingshilfe
von Maddalena Tacchetti, Mirjam A. Twigt, Ambrose Musiyiwa und Sandra Kaulfuss
„Zusammen haben wir Potential“
In den Niederlanden organisieren sich Geflüchtete bei „We Are Here!“
von Tobias Müller
Jugendliche ohne Grenzen
„Wir wollen keine Opfer sein“
von Lena Danner
Frauen auf der Flucht – und in deutschen Lagern
von Katrin Dietrich
Project Shelter
„Wir brauchen eine langfristige Lösung“
von Anna-Theresa Bachmann
Weitere Themen im Heft:
Politik und Ökonomie
Türkei: „Wir erleben ein Klima des Hasses“
Interview mit Ezgi Kiriş und Can Büyükbay über die polarisierte Türkei
Syrien: Zuschauen ist keine Option
Warum Syrien zum Schlachtfeld eines Regionalkonfliktes wurde von Thomas Schmidinger
Südsudan: „Kein herkömmliches autoritäres Regime“
Interview mit dem Friedensforscher Alex de Waal
Burkina Faso: Ende eines Staatsstreichs
Widerstand stoppt Putschisten
von Bettina Engels
Russland: Bye-bye, Völkerfreundschaft
Afrikanische Studierende im postsowjetischen Russland
von Svetlana Boltovskaja
Bangladesch: Rechte auf dem Papier
In der Textilindustrie herrschen noch immer verheerende Zustände
von Christa Wichterich
Kultur und Debatte
LGTB: »Wir sind offen schwul«
Interview mit dem ugandischen Aktivisten Frank Mugisha
Fotografie: Der O-Platz und die Fotografie
Refugees auf der Biennale
von Felix Koltermann
Literatur: »Als wäre alles rückwärts gegangen«
Die Romane »Der Cimarrón« und »Ich, Reyita« erinnern an die (afro-)kubanische Geschichte
von Ute Evers
Rezensionen:
Ina Hilse/ Kirstin Büttner (Hg.): Engagiert – resistent – bedroht. Handlungsspielräume und Perspektiven sozialer Bewegungen in Mittelamerika
Lutz van Dijk: Afrika – Geschichte eines bunten Kontinents
Werner Zips: Hail di riddim
Türkisch-deutsche Studien. Jahrbuch 2010, 2011, 2012, 2013, 2014
Jonas Kreienbaum: »Ein trauriges Fiasko«. Koloniale Konzentrationslager im südlichen Afrika 1900-1908
Film: God is not working on Sunday!
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