07. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Ungarn: Hunderte Flüchtlinge überwinden Polizeisperre an der Grenze · Kategorien: Balkanroute, Serbien, Ungarn · Tags:

Quelle: Deutschlandfunk

Am ungarisch-serbischen Grenzübergang Röszke haben hunderte Flüchtlinge am Abend eine Polizeiabsperrung durchbrochen.

Die Menschen befänden sich auf einer Autobahn in Richtung Budapest, teilte die Polizei mit. Zunächst hatte es geheißen, die Beamten hätten Pfefferspray eingesetzt, um die Flüchtlinge zu stoppen. Die Migranten hatten ihre Registrierung im Transitlager Röszke verweigert. Sie waren vorher illegal aus Serbien gekommen.

Ungarns Regierungschef Orban lehnt EU-weit geltende Quoten zur Verteilung von Flüchtlingen weiter ab. Solange die EU ihre Grenzen nicht schützen könne, sei es sinnlos, darüber zu diskutieren, sagt Orban.

:::::

siehe auch: YouTube

:::::

Quelle: DW

Neuer Marsch von Flüchtlingen in Ungarn

In Ungarn haben Flüchtlinge eine Polizeisperre durchbrochen und marschieren auf der Autobahn. In Budapest tritt der Verteidigungsminister zurück. Griechenland will Tausende Flüchtlinge von Lesbos aufs Festland holen.

Die Flüchtlinge hatten ihre Registrierung im Transitlager Röszke verweigert. Sie waren aus Serbien gekommen und hatten dafür den Weg entlang der Eisenbahnschienen bei Röszke gewählt, die beide Länder verbinden und von neuen ungarischen Grenzzaun nicht abgeriegelt werden. Es kam zu Rangeleien, Polizeibeamte setzten Pfefferspray ein.

Polizei lässt Flüchtlinge ziehen

Die Polizei konnte die Menschen aber nicht aufhalten. Sie sperrte den betroffenen Autobahnabschnitt für den Kraftverkehr und ließ die Flüchtlinge gewähren. Unter den schätzungsweise tausend Menschen, die Richtung Budapest marschierten, seien viele Familien mit Kindern, berichteten ungarische Medien. Die Asylsuchenden wollen offenbar nach Westeuropa gelangen.

Verteidigungsminister wirft hin

Derweil trat Ungarns Verteidigungsminister Csaba Hende nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MTI zurück. Er habe seine Demission nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitskabinetts erklärt, auf der über den Zustand des Zauns an der Grenze zu Serbien beraten wurde.

Über die Gründe für den Rücktritt Hendes gibt bislang keine offiziellen Angaben. Regierungskreisen zufolge ging Ministerpräsident Viktor Orban der Bau des Grenzzauns nicht schnell genug. Als Nachfolge berief Orban Verteidigungsstaatssekretär Istvan Simicsko. Er gehört wie Hende Orbans rechtsgerichteter Regierungspartei Fidesz an.

Flüchtlinge nach Athen

In Griechenland will die Regierung angesichts der katastrophalen Lage der Flüchtlinge auf Lesbos in den kommenden fünf Tagen etwa 12.000 Asylsuchende von der Ägäisinsel auf das Festland nach Athen holen. Dazu werde die Zahl der Fähren von drei auf vier oder fünf erhöht, kündigte Einwanderungsminister Yannis Mouzalas an. Zudem würden Registrierungsstellen eingerichtet und Schiffe als provisorische Unterkünfte für Flüchtlinge hergerichtet.

Beitrag teilen

Kommentare geschlossen.