In einer detaillierten Darstellung beschreibt die algerische Tageszeitung Le Qutoidien d’Oran vom 07.10.2012 eine der wichtigsten Anti-Migrationskonferenzen der beiden letzten Jahrzehnte im Mittelmeer, das 5+5 Treffen der Staatschefs des westlichen Mittelmeers in der maltesischen Hauptstadt Valletta am 05./06.10.2012.
In der Reihe der 5+5 Konferenzen liefen bislang in der Regel Staatsministerkonferenzen zu Fragen der militärischen Zusammenarbeit, der Migrationsabschottung und des Antiterrorismus. Die Konferenzreihe hatte vor zwei Jahrzehnten die US-nahe internationale Organisation IOM ins Leben gerufen und thematisch ausgedehnt. Diesesmal standen laut der algerischen Tageszeitung zwei Themen im Mittelpunkt: Die angekündigte Militärintervention Frankreichs in Nordmali und die Bekämpfung der Boat-people im westlichen Mittelmeer. In der Nordmali-Frage gab es aber keinen weitgreifenden Konsens, und auch die Frage der Boat-people wird anscheinend nicht einmütig diskutiert. Der tunesische Staatschef Moncef Marzouki sprach sich jedenfalls gegen ein Abschottungsszenario und für humanitäre Einsätze im Mittelmeer aus. Aber vielleicht verabreden die Staatsrepräsentanten auf bilateralem Weg – sowohl in der Mali- wie auch in der Boat-people-Frage – eine militärisch-polizeiliche Zusammenarbeit, die weniger sichtbar ist.
http://www.lequotidien-oran.com/index.php?news=5173921&archive_date=2012-10-07
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