11. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Schulter an Schulter“ · Kategorien: Österreich · Tags:

junge Welt | 11.01.2018

Migrantinnen und Migranten bringen Kampferfahrungen mit. Die hiesige Linke muss die Multiethnizität der Arbeiterklasse anerkennen und deren rassistische Spaltung zurückweisen

Von Selma Schacht

Im Herbst 2015 schien es, als habe sich das offizielle Österreich für kurze Zeit in ein humaneres Mäntelchen gekleidet. Zehntausende Flüchtlinge erreichten österreichischen Boden, wurden an der Grenze und in den Bahnhöfen der großen Städte von etablierten wie auch spontan gegründeten Hilfsorganisationen und Tausenden freiwilligen Helferinnen und Helfern in Empfang genommen. Innerhalb weniger Wochen wurden eine, für hiesige Verhältnisse riesige, Großdemonstration mit über 70.000 Menschen unter dem Motto »Flüchtlinge willkommen – für eine menschliche Asylpolitik« und ein Solidaritätskonzert »Voices for Refugees« am geschichtsträchtigen Heldenplatz mit über 150.000 Menschen auf die Beine gestellt.

Weiterlesen »

09. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Marokkos Kinder: Fernes Traumziel Europa“ · Kategorien: Europa, Marokko · Tags: ,

DW | 09.01.2018

In der marokkanischen Hafenstadt Nador warten hunderte Kinder auf eine Gelegenheit, unentdeckt in die EU zu kommen. Einige leben dort bereits seit Jahren. Für ihr Ziel riskieren sie schon dort ihr Leben.

Völlig erschöpft sitzt Mohammed auf dem Bürgersteig. Von dort aus schaut er den Kunden eines Restaurants zu, wie sie gerade eine warme Mahlzeit zu sich nehmen. Sein kleiner Körper zittert vor Kälte. Doch er reibt nur seine geschwollenen Augen und wartet weiter auf eine Gelegenheit, auf einen der Lastwagen Richtung Europa zu springen und auf ihm unbemerkt durch die Zollkontrollen zu kommen.

Weiterlesen »

08. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Quando abbiamo cominciato a fare guerra ai migranti“ · Kategorien: Afrika, Europa, Niger, Sahara · Tags:

Wann haben wir damit begonnen, Krieg gegen die Migranten zu führen.

Il Fatto Quotidiano | 07.01.2018

Mauro Armanino

I migranti sono un pretesto per militarizzare lo spazio del Sahel. In effetti, da tempo immemore, questa area di raccordo col deserto del Sahara è stata un luogo di scambi commerciali e di migrazioni umane. Fino ai nostri giorni l’Africa occidentale è tra le zone del mondo a più alta percentuale di mobilità umana. La maggior parte degli spostamenti si realizza peraltro all’interno dell’area citata. Una minima parte dei migranti si avventura verso il nord Africa e una parte ancora più ridotta cerca di transitare in Europa.

La guerra contro i migranti non è cominciata oggi. Uno sguardo anche superficiale ai vari Summit dell’Unione europea hanno giustificato e accompagnato le politiche di controllo ed esternalizzazione delle dinamiche migratorie. In questa operazione si è precisata una strategia mercantile che prevedeva impegni da ambo i lati del Mediterraneo.

Weiterlesen »

06. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für Berlin: „Let Me Join“ – Film · Kategorien: Deutschland, Termine [alt] · Tags: ,

kiezfilme

Bewegungsfreiheit ist das Recht zu gehen und zu bleiben

Aktivist*innen aus Amsterdam und Deutschland erzählen

Sonntag, 21.01.2018, 19.30 Uhr
Regenbogenkino
Lausitzerstr. 22
10999 Berlin

Zum Film

Was haben Hausangestellte ohne Papiere, ein Aktivist aus Nigeria und eine ehemalige DDR Bürgerin gemeinsam? Sie alle müssen oder mussten sich mit der Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit auseinandersetzen.

Während Waren von Konzernen global zirkulieren und Menschen mit einem privilegierten Pass günstiger und einfacher reisen können als je zuvor, gelten für den überwiegenden Teil der Menschheit heute drastische Reisebeschränkungen. Der Film „Let me join!“ zeigt Menschen, denen es nicht erlaubt war, von einem Ort zum anderen zu reisen und dort zu bleiben. Alle haben Mittel und Wege gefunden, es trotzdem zu tun.

 

03. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Tunesien: Dann wenigstens ehrenhaft ertrinken“ · Kategorien: Tunesien · Tags:

Zeit Online | 02.01.2018

Zu alte Politiker, korrupte Behörden: Sieben Jahre nach der Revolution ist Tunesien ein Ort der Agonie. Viele Junge hält nichts im Land. Nicht mal die Angst vor dem Tod.

Von Sarah Mersch, Tunis

Youssef knetet seine Finger, zögert ein bisschen, bevor er antwortet. Natürlich habe er schon daran gedacht, wegzugehen. „Ich habe ja nicht viel zu verlieren“, meint er. Ein Satz, der so oder ähnlich von vielen jungen Tunesiern fällt, wenn es ums Auswandern geht. Oft bedeutet das: mit dem Boot übers Mittelmeer in der Hoffnung, nach Lampedusa zu gelangen oder zumindest in europäischen Gewässern aufgegriffen zu werden, um dann in Italien oder Frankreich Arbeit zu finden.

Weiterlesen »

02. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „18 refugees, 18 countries – and their hopes for 2018“ · Kategorien: Lesetipps · Tags: ,

The Guardian | 01.01.2018

There are now more refugees and IDPs than Brits or Californians. As a new year dawns, what are their hopes and fears?

by Mark Rice-Oxley and reporters from the Guardian, El País, Der Spiegel and Le Monde

More than 65 million people are currently displaced from their homes – almost one in every 100 human beings. If refugees and internally displaced people (IDPs) were a nation they would be the 21st biggest on earth.

As a new year dawns we asked 18 refugees from 18 countries that between them produce almost 90% of the world’s refugees and displaced people what they hope for in 2018. […]

17. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für „La guerra ai migranti si fortifica nel Sahel“ · Kategorien: Afrika, Deutschland, Frankreich, Italien · Tags:

Die europäischen Institutionen – allen voran Italien, Frankreich und Deutschland – bringen Soldaten und Panzer in Stellung, um die Migrant*innen in der Wüste aufzuhalten, vor allem aber um innenpolitisch Wählerstimmen zu fangen und außenpolitisch ihre geostrategischen Interessen zu verfolgen.

Huffingtonpost | 15.12.2017

Quando gli interessi della militarizzazione incontrano quelli dell’esternalizzazione

Sara Prestianni

Gli ultimi due giorni – 13 e 14 dicembre – hanno segnato un’accelerazione del progetto di difesa europeo, sempre più intrecciato con quello, già in atto, di esternalizzazione del controllo delle frontiere in Africa. Una vera e propria guerra ai migranti, quella portata avanti dalle istituzioni europee – con Italia, Francia e Germania in testa – che schierano eserciti e carri armati per bloccare i flussi migratori nel deserto, ma soprattutto per rispondere ai propri interessi elettorali interni e geostrategici esterni. Interessi che si concentrano sul Sahel, pedina centrale di uno scacchiere internazionale che si fa sempre più complesso. Il 13 dicembre, il Summit di Parigi, ha visto la formalizzazione della forza antiterroristica G5Sahel e il lancio della missione congiunta italo-francese in Niger. Il 14 dicembre, il Consiglio Europeo ha discusso come primo punto all’ordine del giorno quello dellasicurezza e difesa. Bruxelles ha infatti deciso sia la creazione di una cooperazione strutturata permanente (Pesco) in questo settore che l’istituzione di un Fondo Europeo per la difesa da adottare entro il 2018. Alla luce del summit del giorno dopo, l’incontro di Parigi sembra un vero e proprio laboratorio del coordinamento delle difese in missioni estere. Chi ha tenuto i fili di queste due operazioni sono, da un lato Mogherini, artefice della riforma della difesa europea e in generale dell’attuazione delle politiche di esternalizzazione, dall’altro il francese Macron che tiene le fila dell’intervento militare in Sahel.

Weiterlesen »

16. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für „Reportage aus dem Tschad: Endstation Libyen statt Europa“ · Kategorien: Libyen, Tschad · Tags: ,

derStandard | 15.12.2017

Hunderttausende Flüchtlinge aus Darfur fristen ein trostloses Leben im Tschad. Wer versucht, nach Europa zu kommen, verschwindet manchmal

Kim Son Hoang aus Goz Beïda

Es klingelt, immer und immer wieder. Doch will oder eher kann keiner in Libyen abheben, seit geschlagenen zehn Tagen nicht. Mohamed Jouma Ahamed blickt starr in Richtung Boden, wenn er darüber spricht. Es geht um das Handy seines jüngeren Bruders Ahamed, der sich vom Tschad in Richtung Europa aufgemacht hat. Libyen scheint Endstation für den 37-Jährigen zu sein, wie für so viele andere Flüchtlinge. Tag und Nacht, sagt Mohamed Jouma Ahamed mit monotoner Stimme, „frage ich mich, was ihm passiert sein könnte“. Angst habe er, Angst vor der Antwort.

Weiterlesen »

13. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für „An Europas neuer Grenze“ · Kategorien: Afrika, Italien, Libyen, Mittelmeer, Niger · Tags: ,

Zeit Online | 12.12.2017

Um Flüchtlinge abzuhalten, verschiebt Europa seine Grenzen und scheut dabei auch keine dunklen Geschäfte. Die Abwehrzonen reichen bis nach Westafrika.

Von Andrea Backhaus, Martin Klingst, Caterina Lobenstein, Laura Meda, Karsten Polke-Majewski, Sascha Venohr und Veronika Völlinger

Im Souterrain eines Wohnhauses in Bremen beugen sich Dorette Führer und Olaf Bernau über eine Straßenkarte von Afrika. Bernau fährt mit dem Finger über ein Land am südlichen Rand der Sahara: Niger, dreimal so groß wie Deutschland. Bernau tippt auf eine Stadt im Herzen des Landes. Agadez. Dort wollen sie ihre Notrufzentrale errichten, eine Wache für die Wüste.

120.000 Menschen leben in Agadez. Die Stadt war einst ein beliebtes Reiseziel für Wüstentouristen aus Frankreich und Deutschland. Heute ist sie ein Knotenpunkt der Migrationsrouten von Westafrika nach Europa. Tausende beginnen dort ihre Reise ins vermeintliche Glück. Viele führt sie direkt in Not und Elend. Oder in den Tod.

Weiterlesen »

13. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für „Die wahren Zurückgelassenen werden aufbegehren“ · Kategorien: Lesetipps · Tags:

NZZ | 13.12.2017

Was linken Intellektuellen früher die Proletarier waren, sind ihnen heute die Flüchtlinge, die in den Westen drängen. Doch sie irren. Wirklich arm dran sind jene, die nicht flüchten. Sind die Verharrenden womöglich Agenten des Fortschritts?

Slavoj Žižek

Wohl nicht zufällig taucht in der religiösen Literatur der letzten Jahrzehnte ein Thema auf, von Evangelikalen wie Tim LaHaye bis hin zu Fernsehserien wie «Leftovers»: jenes der Zurückgelassenen. Armageddon naht, und Gott nimmt die Privilegierten zu sich, um sie vor den heraufziehenden Greueln zu retten. Es scheint, als habe selbst Gott dabei auf die Stimme des Kapitals gehört: Das Thema der Zurückgelassenen sollte in der Tat in Bezug zu unserer misslichen Lage in jenem System gesetzt werden, das ich globalen Finanzkapitalismus nennen würde.

In Wirklichkeit sind nicht jene Flüchtlinge die Zurückgelassenen, die ihr Heil im wohlhabenden Westen suchen. Linke Intellektuelle neigen jedoch dazu, Flüchtlinge zu romantisieren. Sie sehen in ihnen eine Art nomadisches Proletariat, das in Europa als neues revolutionäres Subjekt zu handeln bestimmt sei.

Weiterlesen »