junge Welt | 24.10.2017
In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Seenotrettungsorganisationen Jugend Rettet, Mission Lifeline, Sea-Watch und SOS Méditerranée am Montag von der künftigen Bundesregierung ein staatlich organisiertes, ziviles Seenotrettungsprogramm auf dem Mittelmeer. In dem Papier heißt es:
Wir sind seit 2015 auf dem Mittelmeer aktiv, wo wir Menschen in Seenot vor dem Ertrinken retten. Ohne unseren Einsatz, den wir als Bekenntnis zu den internationalen Menschenrechts- und Flüchtlingskonventionen sehen – die auch Deutschland ratifiziert hat –, würden weitaus mehr Menschen vor den Toren Europas sterben.
Wir fordern die künftige deutsche Bundesregierung daher auf, sich in der kommenden Wahlperiode entschieden gegen Menschenrechtsverletzungen im Kontext der Flucht über das Mittelmeer einzusetzen und sich hinter die lebensrettende Arbeit der zivilen Seenotretter zu stellen. Die Militarisierung und Abschottung von Europas Grenzen steht in eklatantem Gegensatz zur internationalen Schutzverantwortung der EU-Mitgliedsstaaten gegenüber Flüchtenden.