17. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Bundesheer soll österreichische Grenze kontrollieren“ · Kategorien: Österreich, Schengen Migration · Tags: , ,

Zeit Online | 16.08.2017

70 Soldaten werden im Hinterland der österreichisch-italienischen Grenze nach Flüchtlingen suchen. Die Polizei verspricht, keine Panzer einzusetzen.

Soldaten sollen künftig die Polizei im österreichischen Bundesland Tirol bei der Suche nach illegal eingereisten Migranten unterstützen. 70 Armee-Angehörige würden ab sofort bei Zug- und Schwerpunktkontrollen im Hinterland des österreichisch-italienischen Grenzpasses Brenner eingesetzt, teilten die Behörden in Innsbruck mit. Wie der Kurier unter Berufung auf die Polizei schreibt, werden die Soldaten ab Donnerstag eingesetzt.

Der Brenner-Pass zwischen Italien und Österreich ist eine der Hauptrouten, die Italien mit Nordeuropa verbinden und wird vor allem während der Sommerferiensaison stark genutzt. Viele Flüchtlinge, die aus Libyen nach Italien kommen, ziehen über Österreich weiter nach Norden. Als Österreichs Verteidigungsminister vor einem Monat ankündigte, auch Soldaten an der Grenze einzusetzen, hatte das in Italien Irritationen hervorgerufen: Die italienische Regierung bestellte den Botschafter ein.

Direkt am Grenzübergang Brenner werde es weder Panzer geben noch würden Soldaten aufmarschieren, sagte Landespolizeidirektor Helmut Tomac. Die Lage dort sei stabil. Allerdings seien im Juli deutlich mehr illegal eingereiste Migranten auf Güterzügen festgestellt worden. Derzeit würden rund 700 bis 1000 Migranten pro Monat in Tirol aufgegriffen. „Es gilt, nicht nur illegaler Migration vorzubeugen, sondern vor allem Menschenleben zu retten“, sagte Tomac.

„Wir müssen auf die neuen Entwicklungen der Schlepperei in und durch unser Land reagieren“, erklärte Tirols Landeshauptmann Günther Platter angesichts der häufigeren Aufgriffe von Migranten in Güterzügen. Österreich hofft, dass Italien die Situation unter Kontrolle behält und Migranten nicht über den Brenner weiterreisen lässt. Sollte sich die Lage verändern, bereitet sich die Regierung auch auf etwaige Grenzkontrollen direkt am Brenner vor.

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