16. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Konflikt im Südsudan: Uno warnt vor Unterversorgung der Flüchtlinge“ · Kategorien: Afrika · Tags:

Quelle: NZZ

(afp) Die Vereinten Nationen haben vor einer Unterversorgung Hunderttausender von Flüchtlingen aus dem Südsudan gewarnt. Die Nachbarländer seien überfordert mit der grossen Anzahl der Hilfesuchenden, teilte das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Montag mit.

«Es gibt schon etwa 930’000 Flüchtlinge in der Region und es kommen täglich mehr.» Die Hilfsprogramme seien «deutlich unterfinanziert». Allein in Uganda seien nach der jüngsten Gewalteskalation im Südsudan im vergangenen Monat zeitweise mehr als 8000 Menschen pro Tag aufgenommen worden, die Mehrzahl von ihnen Frauen und Kinder. Laut der Uno werden insgesamt 545 Millionen Euro benötigt, um die Flüchtlinge in den Region sowie die 1,6 Millionen Binnenvertriebenen im Südsudan zu versorgen. Das UNHCR erhielt nach eigenen Angaben aber erst ein Fünftel der geforderten Hilfsgelder.

Im Südsudan war im Dezember 2013 ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Vize Riek Machar eskaliert. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierten Massakern zehntausende Menschen getötet. Unter internationalem Druck einigten sich die Rivalen schliesslich auf eine Einheitsregierung, doch zerbrach sie Anfang Juli nach nur wenigen Tagen. Heftige Kämpfe liessen ein erneutes Aufflammen des Bürgerkriegs befürchten.

Der Uno-Sicherheitsrat beschloss am Freitag die Entsendung von zusätzlich 4000 Blauhelmsoldaten in den Südsudan. 12’000 Uno-Soldaten sind bereits dort stationiert, doch gelang es ihnen bis jetzt nicht, das Land zu befrieden.

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