Wir veröffentlichen hiermit den Aufruf von meltingpot, den Appell für einen humanitären Korridor zeitgleich zur Tagung des Europäischen Rats am 24./25.10.2013 auf den Tisch der Staatschefs beim Gipfeltreffen in Brüssel sowie in EU-Vertretungen, Botschaften, Rathäuser und Ausländerämter zu bringen.
Uns interessieren in diesen Wochen nach dem Massensterben vor Lampedusa und bei Malta nicht die ideologischen oder lokalistischen Unterschiede zwischen noborder oder critical whiteness, zwischen Protestzelten oder Hunger- und Durststreiks, zwischen Asyl- oder Non-Citizens-Forderungen. Überwinden wir die Spaltungen zwischen Flüchtlingen, UnterstützerInnen und AntirassistInnen, zwischen humanitären Hilfsorganisationen und Militanz.
In diesen Wochen nach dem Massensterben vor Lampedusa und bei Malta gibt es eine historische Chance, durch Proteste und Aktionen die Fluchtwege über das Mittelmeer zu öffnen und legale Kanäle durchzusetzen.
Beziehen wir uns auf die Kämpfe der Flüchtlinge, die aus den EU-finanzierten Lagern in Nordafrika ausbrechen und die die Kriminalisierung der Ausreise aus Nordafrika, von der EU durchgesetzt, nicht akzeptieren!
Hier der Aufruf von meltingpot
Bringen wir den Appell für einen humanitären Korridor auf den Tisch des Europäischen Rats am 24./25. Oktober!
Schicken wir Tausende E-Mails an presse.centre@consilium.europa.eu oder tragen wir den Appell direkt in die EU-Vertretungen oder Botschaften!
Wir sind über 20.000 Personen, die die sofortige Öffnung eines humanitären Korridors nach Europa gefordert haben, als Antwort auf das, was am 3. Oktober in den Gewässern des Kanals von Sizilien geschehen ist.
Alle haben sich darauf bezogen, haben das als Möglichkeit genannt, aber keine Einzige der europäischen Regierungen hat das konkret umsetzen wollen.
Am kommenden 24./25. Oktober treffen sich die Staatschefs der EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel. Auf der Tagesordnung wird auch das stehen, was vor Lampedusa passiert ist: Sie werden, so heisst es, über Prävention, Zusammenarbeit, Solidarität und internationalen Schutz diskutieren.
Aber welche Vorstellung von Schutz haben die europäischen Regierungen? Welche Vorstellung von Zusammenarbeit? Welche Vorstellung von Solidarität? Welche Vorstellung vom Schutz der Flüchtlinge?
Davon haben wir in diesen Wochen eine Ahnung bekommen. Denn wenn vorbeugen heisst, dieses tödliche System nationaler Gesetze und Grenzen aufrecht zu erhalten, wenn zusammenzuarbeiten heisst, bilaterale Abkommen abzuschliessen, die die Abfahrt derjenigen blockieren soll, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, wenn Solidarität heisst, die Flüchtlinge im System von Dublin einzukreisen, wenn Flüchtlinge zu schützen heisst, den Radars der Militärs die Möglichkeit zu geben, sie zu retten (falls sie denn das Glück haben, aufgespürt, gerettet und nicht zurückgestoßen zu werden) – dann ist es ein anderes Europa, das wir brauchen.
Wir haben tausende Unterschriften gesammelt, aber es steht uns nicht an, für alle zu sprechen.
Am 24./25. Oktober, zeitgleich zum europäischen Gipfel der Staatschefs, schicken wir alle, die wir den Appell unterzeichnet haben, diesen Appell für einen humanitären Korridor nach Europa, an die elektronische Postadresse des Europäischen Rats presse.centre@consilium.europa.eu, oder wir bringen ihn direkt zu den Botschaften, zu den EU-Vertretungen, zu den Rathäusern und Ausländerämtern.
Eine andere andere Art uns kollektiv zu bewegen, in der Erwartung uns zu treffen.
Hier die Links zu:
– dem Text des Appells, um ihn per E-Mail abzuschicken
zum Download:
– der Text des Appells als Anhang zur E-Mail
Progetto Melting Pot Europa
Uff. Stampa 049 9816789
Fax 049 664589