„Lampedusa, letzter Gruss an die Opfer: erschütternde Schreie und Tränen der Angehörigen
LAMPEDUSA – Erschütternde Schreie und Weinen einer Gruppe von EritreerInnen, die den Särgen ihrer toten Angehörigen ihren letzten Gruss gaben, die bei dem Schiffsunglück vor Lampedusa in der letzten Woche umgekommen sind: Die Särge werden auf ein Schiff gehoben und nach Porto Empedocle transportiert.
Die EritreerInnen halten die Fotos ihrer toten Angehörigen hoch, die sie in den letzten Stunden wiedererkannt haben, und strecken ihre Hände zu den Särgen aus, auf den weisse Blumen platziert wurden. Lampedusa ist voll von Angehörigen der Opfer des Schiffsunglücks: viele kommen aus Frankreich und der Schweiz und sind – nachdem sie von dem untergegangenen Schiff gehört haben – gekommen, um zu sehen, ob unter den geborgenen Toten ihre Angehörigen sind.
Spannung. Eine Gruppe EritreerInnen, Angehörige der Opfer des Schiffsunglücks vom 3. Oktober, hat sich auf der Mole des Alten Hafens von Lampedusa versammelt mit der Forderung, in den Särgen nachzusehen, bevor diese nach Porto Empedocle transportiert werden. Die Spannung, die sich an der Rampe aufgebaut hat, blockiert die Arbeiten der Einschiffung der Särge auf das Kriegsschiff Cassiopeia. Die Angehörigen, die aus ganz Europa nach Lampedusa gekommen sind, haben kein Vertrauen in die offizielle Personenerkennung, die mit Hilfe von Computern und Fotografien der Toten gemacht wurde, und fordern, dass sie die Sicherheit haben müssten, dass im entsprechenden Sarg mit der Nummer, die ihnen gegeben wurde, tatsächlich ihre Liebsten sind. Die Polizeibehörden erklären, dass es unmöglich ist, auf das Schiff zu kommen, wo ein grosser Teil der Särge bereits aufgeladen und im Laderaum verstaut ist, aber die Angehörigen verstehen nicht die Gründe und demonstrieren Furcht, dass ihre Liebsten ohne sichere Wiedererkennung begraben werden. Die Ordnungskräfe versichern ihnen das aber, so dass die Ladeoperationen fortgesetzt werden. So werden die ersten Särge der 359 Toten des Schiffsunglücks vom 3. Oktober 2013 fortgebracht.“
frei übersetzt nach:
via Lampedusa, ultimo saluto alle vittime: urla strazianti e lacrime per i familiari – Il Messaggero