25. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Nord-Mali: Kämpfe und Unübersichtlichkeit · Kategorien: Frankreich, Mali, Sahara · Tags:

nzz 25.02.2013

[…] Die Nachrichten aus dem äussersten Nordosten Malis nahe der algerischen Grenze sind dürftig, doch allem Anschein nach finden dort seit dem Wochenende schwere und möglicherweise entscheidende Kämpfe von Verbänden, welche die malische Regierung unterstützen, gegen islamistische Rebellen statt. Wie das tschadische Armeekommando am Sonntag in der Hauptstadt Ndjamena gegenüber der französischen Agentur AFP bekannt gab, fielen dabei 23 tschadische Soldaten. Laut der gleichen Quelle wurden bei den Gefechten über 90 Rebellen getötet.

Die tschadischen Truppen bilden den Hauptharst der alliierten Offensive im Gebirge nördlich von Kidal. Die Gegend bildet das Rückzugsgebiet derjenigen Islamisten, die unter dem malischen Tuareg-Stamm der Ifoghas rekrutiert worden waren, namentlich die Gruppe Ansar ad-Din, die bis zur Intervention im Januar die Städte Kidal und Timbuktu beherrscht hatte. Die tschadischen Truppen werden von französischen Spezialeinheiten und den Tuareg-Rebellen des Mouvement national de libération de l’Azawad (MNLA) unterstützt. Seit letzter Woche können die Verbündeten zudem auf die Luftaufklärung durch amerikanische Drohnen zählen, die vom benachbarten Niger aus operieren und dort von einer Hundertschaft amerikanischer Aufklärungsspezialisten bedient werden. Bemerkenswerterweise kommen bei den Kämpfen noch immer keine malischen Soldaten zum Einsatz. Dies und die unklare Haltung des MNLA, der zwischen politischer Rebellion gegen und militärischer Unterstützung für die Übergangsregierung in Bamako schwankt, lässt viele Fragen offen.
Unterdessen ist es malischen und französischen Truppen in der 350 Kilometer südwestlich von Kidal gelegenen Stadt Gao gelungen, die Angriffe der Terrororganisation Mujao zurückzuschlagen. Kämpfer des Mujao, unter denen sich viele Ausländer befinden, waren letzte Woche in die wichtigste Stadt im Norden Malis zurückgekehrt und hatten eine Serie von Attentaten verübt. Nachdem sie sich im Bürgermeisteramt verschanzt hatten, wurden sie am Freitag laut dem zuständigen Kommandanten der malischen Truppen aufgerieben. […]

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