18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Europa kann das gar nicht allein lösen“ · Kategorien: Europa, Mittelmeer · Tags:

Quelle: Der Freitag

Interview Der Kriminologe Andrea Di Nicola warnt die EU davor, einfache Lösungen fürs Schlepperwesen zu versprechen

der Freitag: Herr Di Nicola, Sie haben jahrelang zum Schlepperwesen und Menschenhandel recherchiert. Welche Arten von Schleppern unterscheiden Sie?

Andrea Di Nicola: Wenn man es stark vereinfachen will, kann man es auf zwei Arten runterbrechen. Die Amateur-Schlepper, die den Job einmal machen und danach mit dem Geld abhauen. Und die, die ein professionelles Business betreiben und sich eigentlich – wertfrei formuliert – als Dienstleister verstehen. Erstere sind meistens vertraglich an die Profis angeschlossen. Sie machen das, weil sie ein Auto, einen Lastwagen oder ein Fischerboot haben und dringend Geld brauchen. Sie sind es auch meistens, die von der Polizei geschnappt werden.

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12. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für München: 2. Internationale Schlepper- & Schleusertagung · Kategorien: Deutschland, Termine [alt] · Tags: ,

Quelle: iss2015

Vom 16. bis 18. Oktober 2015 findet die 2. Internationale Schlepper- und Schleusertagung (ISS) in der Kongresshalle der Münchner Kammerspiele zeitgleich mit dem Open Border Kongress (Munich Welcome Theatre) statt. Die ISS 2015 präsentiert sich erneut als DIE relevante Fachtagung der weltweit agierenden Fluchthilfe-Unternehmen. Wichtigstes Tagungsziel 2015 ist die Image-Aufwertung sowie die damit einhergehende Neubewertung der Dienstleistungen Schleppen und Schleusen. In vier thematischen Panels werden internationale Expertinnen und Experten den historischen und begrifflichen Perspektivenwandel des Gewerbes veranschaulichen, die aktuelle Fluchthilfe-Praxis vorstellen, die entsprechenden juristischen Interpretationen und die damit einhergehende Kriminalisierung thematisieren sowie einen fundierten Ausblick auf aktuelle Kampagnen- und Kunst-Strategien wagen.

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12. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Ein Stelldichein von Schleppern und Schleusern“ · Kategorien: Deutschland · Tags:

Quelle: NZZ

Stephanie Lahrtz, München

Offenbar hat da eine Branche schnell auf die Flüchtlingskrise reagiert: «Die ISS 2015 in München», so verkünden die Organisatoren auf ihrer Website, «präsentiert sich erneut als die relevante Fachtagung der weltweit agierenden Fluchthilfe-Unternehmen. Wichtigstes Tagungsziel 2015 ist die Image-Aufwertung sowie die damit einhergehende Neubewertung der Dienstleistungen Schleppen und Schleusen.» Nun ist München ohne Frage eine Weltstadt mit offenem Herzen. Man heisst Tausende erschöpfter Flüchtlinge ebenso willkommen wie Millionen übermüdeter Oktoberfest-Besucher. Aber wie soll die vielzitierte Liberalitas Bavariae mit den für Mitte Oktober angekündigten Besuchern der Internationalen Schlepper- und Schleusertagung umgehen?

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08. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für Nationalstaaten als die besseren „Schleuser“ · Kategorien: Balkanroute, Kroatien, Serbien, Slowenien, Ungarn · Tags: ,

Quelle: bordermonitoring.eu

von Bernd Kasparek und Marc Speer

Unglaubliches geschieht momentan in Europa. Nationalstaaten, ob EU-Mitglieder oder nicht, betätigen sich aktiv als „Schleuser“. Und dies wesentlich effizienter, als es „Kriminelle“, die jenseits staatlicher Strukturen agieren, jemals getan haben. Paradoxerweise ist es nicht der angekündigte knallharte Kampf gegen „Kriminelle“, der diese in die Arbeitslosigkeit treibt, sondern es sind die wesentlich besser organisierten staatlichen Strukturen, die täglich ganze Züge voll nicht registrierter Flüchtlinge unglaublich schnell durch Europa schicken. Während wir diese Zeilen schreiben, erreicht uns über twitter die Nachricht, dass eben der 55. Sonderzug von der serbisch-kroatischen Grenze an die kroatisch-ungarische Grenze gefahren ist.

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01. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für Flüchtlingskrise: „Fähren statt Frontex“ · Kategorien: Alarm Phone · Tags: , ,

Quelle: Frankfurter Rundschau

Von Hanning Voigts

Die Bundespolizei hat Schwierigkeiten, gegen Schleuser vorzugehen. Flüchtlingsaktivist Hagen Kopp, Mitbegründer des Netzwerks „Kein Mensch ist illegal“, sagt, dass es bei offenen Grenzen Problem der Schleuserkriminalität nicht gäbe. Er fordert Alternativen zur EU-Grenzpolitik.

Herr Kopp, die Politik kündigt an, massiver gegen Schlepper vorgehen zu wollen, die Flüchtlinge nach Europa schmuggeln. Was sagen Sie dazu?

Alle diese sogenannten Schlepper und Menschenschmuggler sind ein Produkt des EU-Grenzregimes. Es gäbe sie alle nicht, wenn es legale Fluchtwege nach Europa gäbe. Wir haben hier in Hanau viel mit somalischen und eritreischen Flüchtlingen zu tun, die alle von Libyen aus in diesen kleinen Booten über das Mittelmeer gekommen sind und dafür bis zu 1000 Euro gezahlt haben. Jeder von ihnen hätte es vorgezogen, für 80 Euro eine Fähre zu nehmen, aber es gibt für Flüchtlinge eben keine Möglichkeit, legal in die EU zu gelangen. Deshalb sind sie auf Schlepper angewiesen – das gilt auch für die syrischen Flüchtlinge, die über die Türkei kommen.

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01. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Einsatz gegen Schleuser: Kanonenboot-Politik“ · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Der Einsatz gegen Schleuser im Mittelmeer wird erfolglos bleiben, denn sie haben ihre Taktiken angepasst. Das Problem erfordert mutige Lösungen.

Von Ingo Werth

Es gibt einen Satz, den ich immer wieder hörte, wenn ich während unserer Rettungseinsätze auf der Sea-Watch bei der Leitstelle in Rom nach Unterstützung fragte: „Sorry Sir, there is no other ship!“, „es tut uns leid, es ist kein Schiff in der Gegend!“ Wir waren allein vor Libyen und das, obwohl die Routen, entlang derer die Schiffe mit den Flüchtenden fahren, längst bekannt sind. Ein Großteil der Boote startet entweder von der libyschen Hafenstadt Zuwara oder von einem Strand im Osten von Tripoli.

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30. September 2015 · Kommentare deaktiviert für EUNAVFOR Med: EU agrees to start the active phase of the operation against human smugglers · Kategorien: Europa, Mittelmeer · Tags: ,

Quelle: European Council

Following the political guidance provided by the defence and foreign affairs ministers at their informal meetings on 3 and 5 September, EU Ambassadors within the Political and Security Committee agreed to start the first step of the second phase of the operation as of 7 October 2015 and approved the corresponding rules of engagement.

The EU naval operation against human smugglers in the Mediterranean will be able to board, search, seize and divert vessels suspected of being used for human smuggling or trafficking on the high seas, in line with international law.

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27. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Tripolis: Hat italienisches Militärkommando 9 Fluchthelfer erschossen? · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Quelle: Il Giornale

Ucciso il boss degli scafisti: „Fatto fuori dagli 007 italiani“

Ammazzati anche gli 8 miliziani che lo scortavano Tripoli accusa il nostro Paese. La Farnesina smentisce

di Nino Materi

Zuwara è a «lutto». Da qui partono i barconi che attraversano il Mediterraneo diretti in Europa. Questo era il regno di Salah al-Mashkout.

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17. September 2015 · Kommentare deaktiviert für EU-Militärmission im Mittelmeer: Zivile und militärische Sicherheitsbehörden sollen Personendaten austauschen · Kategorien: Mittelmeer · Tags: , ,

Quelle: Netzpolitik.org

von Matthias Monroy

Ende Juni hatten die Regierungen der 28 EU-Mitgliedstaaten den Start der militärischen Mission EUNAVFOR MED im Mittelmeer beschlossen. Ziel ist das Aufspüren der Netzwerke von kommerziellen Fluchthelfern, die in entsprechenden Dokumenten gewöhnlich als „Schlepper“ und „Schleuser“ bezeichnet werden. EUNAVFOR MED untersteht dem Auswärtigen Dienst in Brüssel, der für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik zuständig ist.

Die Mission wird als Teil einer „Gesamtinitiative der EU zur Unterbindung des Geschäftsmodells der Menschenschmuggel- und Menschenhandelsnetzwerke im südlichen und zentralen Mittelmeer EU“ bezeichnet. Bislang befand sich EUNAVFOR MED in „Phase 1“, Ziel war die Erstellung eines Lagebildes mithilfe fliegender Seeaufklärer und mit Kriegsschiffen aus Frankreich, Spanien, Deutschland und Luxemburg. Seit Ende Juni beteiligt sich die deutsche Marine mit der Fregatte „Schleswig-Holstein“ und dem Tender „Werra“. Angeführt wird die Mission vom italienischen Flugzeugträger „Cavour“ mit zwei eingeschifften Hubschraubern.

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16. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Bundeswehr-Soldaten sollen Schleuser im Mittelmeer jagen“ · Kategorien: Deutschland, Mittelmeer · Tags: , ,

Quelle: DW

Das Bundeskabinett will die Beteiligung der Bundeswehr an der EU-Militäroperation gegen Schleuser im Mittelmeer beschließen. Offenbar sollen bis zu 950 Soldaten eingesetzt werden. Das gefällt nicht allen.

Das Bundeskabinett befasst sich an diesem Mittwoch mit der Entsendung bewaffneter deutscher Soldaten in das Mittelmeer. Sie sollen sich an der EU-Militärmission Eunavfor MED beteiligen, die sich gegen Schlepper richtet, die Flüchtlinge aus Nordafrika unter oft lebensgefährlichen Umständen auf Booten nach Europa bringen. Das Mandat, dem der Bundestag noch zustimmen muss, ermöglicht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Entsendung von bis zu 950 Soldaten. Der Operationsplan der Mission sieht vor, Schlepperboote zu suchen, aufzubringen und zu beschlagnahmen.

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