02. Juni 2015 · Kommentare deaktiviert für EU-Zentrale für den Krieg gegen Mittelmeermigration auf Sizilien · Kategorien: Mittelmeer · Tags: ,

Quelle: Antonio Mazzeo Blog [IT] | [FR]

In Sicilia la centrale Ue per la guerra alle migrazioni mediterranee

Bruxelles estende a 138 miglia nautiche a sud della Sicilia l’area delle operazioni militari e d’intelligence di Frontex, amplia il budget finanziario per il “contenimento” delle imbarcazioni di migranti e istituisce a Catania una centrale mediterranea dell’agenzia per il controllo delle frontiere esterne Ue. “L’area operativa dell’operazione Triton viene estesa così sino a 80 chilometri dalla costa libica ma le unità aeree e navali potranno fare ingresso nelle acque del Paese su richiesta d’intervento per operazioni di soccorso e salvataggio”, ha riferito il direttore esecutivo di Frontex, Fabrice Leggeri. “Il centro di coordinamento di Triton sarà aperto prima possibile a Catania dove le autorità locali ci hanno offerto una sistemazione che i nostri ufficiali hanno trovato idonea. La base regionale di Catania costituisce un progetto pilota, che potrà essere replicato anche in altri Stati membri, e riguarda i cosiddetti hotspot, i centri proposti dalla Commissione dell’Unione europea nella sua Agenda per l’immigrazione dove concentrare gli sbarchi dei migranti e sottoporre questi ultimi a un primo screening. L’idea è di mettere a punto un sistema in cui il porto di sbarco è vicino al centro di prima accoglienza, dove i migranti saranno intervistati ed ospitati per un breve periodo prima di essere trasferiti”. Secondo le primi indiscrezioni sarebbero già cinque gli hotspot individuati in Sicilia (Augusta, Catania, Lampedusa, Porto Empedocle e Pozzallo), mentre i team di Frontex coordineranno le attività di Triton dal centro di Catania in “stretto contatto” con le autorità civili e militari italiane e i funzionari dell’Ufficio di polizia europeo “Europol”, dell’Unità di cooperazione giuridica “Eurojust” e dell’Agenzia europea per l’asilo “Easo”. “La ragione per la quale ho fatto questa proposta all’Italia – spiega Fabrice Leggeri – sta nel bisogno di avere, a livello locale, ufficiali in grado di coordinare e mettere a punto le dimensioni tecniche e logistiche del lavoro per le attività di seconda linea, quelle condotte cioè dagli intervistatori sul campo (screeners e debriefers), che possono individuare migranti con informazioni di intelligence importanti per Europol, impegnata nell’operazione contro i trafficanti Jot Mare o chiedere l’intervento di Easo per i soggetti vulnerabili”.

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23. April 2015 · Kommentare deaktiviert für “Seenotrettung” als Teil des Problems: Dass Menschen ihr Leben riskieren müssen – IMI · Kategorien: Hintergrund · Tags: , ,

IMI-Standpunkt 2015/018

von: Christoph Marischka

Nach der neuerlichen Katastrophe mit womöglich über 900 toten Migrant_innen im Mittelmeer wird zu Recht von einer Schande für Europa – genauer müsste es heißen: die Europäische Union – gesprochen. Zugleich fordern v.a. linke Oppositionspolitiker_innen der verschiedenen Mitgliedsstaaten eine Neuauflage der italienischen Militärmission “Mare Nostrum”, die von Oktober 2013 bis Oktober 2014 stattfand und durch die bis zu 140.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet worden sein sollen.(1) In Deutschland wurde zunächst insbesondere die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, mit der Forderung nach einer Neuauflage des “Programm[s], das sich Mare Nostrum nennt”, zitiert. Auch der Vorsitzende der Linksfraktion, Gregor Gysi, bezeichnete das Ende der Mission als “katastrophal und absolut inhuman”.(2) Selbst das ansonsten durchaus die Interessen westlicher Sicherheitspolitik zuverlässig durchschauende Nachrichtenportal German-Foreign-Policy.com übernimmt die aktuell herrschende Beschreibung der italienischen Marineoperation als “Seenot-Rettungsmission”.(3)

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24. Juni 2013 · Kommentare deaktiviert für Syrien, adopt@revolution, Newsletter 23.06.2013 · Kategorien: Syrien · Tags: ,

Liebe AbonnentInnen des Newsletters, liebe Syrien-Interessierte,

am vergangenen Dienstag druckte die FAZ ein Interview mit Syriens Präsidenten Bashar al-Assad ab. Jener lässt sich über die europäische Politik gegenüber Syrien aus und gibt den Kampf gegen den Terror erneut als Mission an. Dass sein Partner im „Anti-Terror-Kampf“ – die libanesische Hisbollah – vielen selbst als Terrororganisation gilt, ist für Assad unbedeutend. Ein merkwürdiges Verständnis des libanesischen Staates zeigt sich: Die Hisbollah habe ein Anrecht, an den „Säuberungsaktionen“ (O-Ton Assad) im libanesisch-syrischen Grenzgebiet teilzunehmen. Wie üblich (pseudo)philosophiert Assad – und erhält von Rainer Hermann (FAZ) dafür ausführlich Raum. „Das Wichtigste ist, den Anderen zu akzeptieren. Tut man das nicht, kann es keine Demokratie geben […]“, schwadroniert Assad u.a. Die FAZ-Version des Interviews: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/syriens-machthaber-assad-im-f-a-z-gespraech-europa-wird-den-preis-fuer-waffenlieferungen-zahlen-12224899.html sowie die syrische SANA-Version: http://sana.sy/eng/21/2013/06/18/487994.htm

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27. Mai 2013 · Kommentare deaktiviert für Syrien: adopt@revolution, Newsletter 27.05.2013 · Kategorien: Syrien · Tags: , , ,

Liebe AbonnentInnen des Newsletters, liebe Syrien-Interessierte,

eine positive Nachricht lässt sich aus Syrien zu Beginn vermelden: die Freitagsproteste behalten ihren Schwung. Am vergangenen Freitag fanden 146 Demonstrationen im ganzen Land statt, die auch in vielen Fällen per Video und Foto bestens dokumentiert sind. Ein Fazit und einige Bilder der Proteste übermitteln die LCCs in ihren Notizen: https://www.facebook.com. Der vergangene Freitag richtete sich vor allem gegen das kämpferische Engagement der libanesischen Hisbollah auf Seiten Assads, das besonders rund um die syrisch-libanesische Grenzstadt Al-Qusayr in der letzten Woche offenkundig wurde. Weitere Eindrücke der Proteste erhalten Sie am Ende des Newsletters.
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13. Mai 2013 · Kommentare deaktiviert für Syrien: adopt@revolution, Newsletter 13.05.2013 · Kategorien: Syrien · Tags: , ,

Liebe AbonnentInnen des Newsletters, liebe Syrien-Interessierte,

die wachsende regionale Krise – humanitär wie politisch – bestimmte diese Woche die Schlagzeilen. Es ging Angst um, das syrische Regime bzw. die Hisbollah könnten nach den Bombardierungen bei Damaskus eine militärische Antwort gen Israel senden. Der zunehmende Stellvertreterkonflikt zwischen Israel und Iran/Hisbollah auf syrischem Boden beunruhigt sowohl westliche wie auch arabische Beobachter. Die Hisbollah bekennt sich zudem immer offener zu ihrer eigenen Agenda in Syrien. Assad selbst gibt Hisbollahs Entschlossenheit als Vorbild für Syrien aus und erklärte den Golan zur neuen Front im anti-imperialistischen Kampf. Zur „anti-imperialistischen“ Rhetorik Assads haben Aktivisten aus Daraa eine eigene Meinung. Die Karikatur zeigt den verletzten Assad mit einem Protestplakat gen Israel: „Wer seinen Freund bombardiert, ist ein Verräter!“, https://www.facebook.com/photo.php?fbid=649345538413838&set=a.577102632304796.142533.574016929280033&type=1

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09. Mai 2013 · Kommentare deaktiviert für Nord-Mali: No-Lager Bremen – Anmerkungen zum Aufsatz „Nord-Mali / Azwawad im Kontext der Arabellion“ · Kategorien: Lesetipps, Mali · Tags: ,

Anmerkungen zu Helmut Dietrichs Aufsatz „Nord-Mali / Azawad im Kontext der Arabellion“
(Sozial.Geschichte Online, Heft 10/2013)

Von NoLager Bremen (aktiv bei Afrique-Europe-Interact)

Unter dem Titel „Nord-Mali / Azawad im Kontext der Arabellion“ hat Helmut Dietrich von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration jüngst in der Zeitschrift Sozial.Geschichte Online (Heft 10/2013: http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/go/sozial.geschichte-online/2013/10) einen Text veröffentlicht, in dem er am Beispiel Nord-Malis der Frage nachgeht, inwiefern die an verschiedenen Orten der Sahara zwischen Herbst 2010 und Ende 2011 periodisch aufgeflammten Jugendproteste als Teil jenes „historischen Bruchs“ zu begreifen wären, die als „Arabellion“ oder „Arabischer Frühling“ bekannt geworden sind. Der Artikel berührt eine Vielfalt an Fragen und Themen (so vielfältig, wie jene Region halt ist), wobei drei Thesen im Zentrum stehen: Erstens, dass der im Januar 2012 begonnene Tuareg-Aufstand der MNLA („Mouvement national de libération de l’Azawad“) seinen Ausgang von Protestversammlungen von rebellierenden Jugendlichen in Sahara-Städten wie Timbuktu genommen habe, bei denen vor allem der „ungerechte Umgang mit der Region“ durch die Zentralregierung in Bamako sowie die Vertreibung der Armen kritisiert worden seien (letzteres auch im Zuge einer sich seit Anfang 2010 regional zugespitzt habenden Hungersnot). Zweitens, dass diesen Protesten kein nationalistischer Impuls zugrunde gelegen habe, sondern ein inklusives Verständnis des so genannten „Volkes des Azawad“ – bestehend insbesondere aus Peulhs, Songhais, Tuareg und Arabern. Und drittens, dass es seit Oktober 2011 zu einer „Militarisierung“ dieser Jugendrebellion gekommen wäre, die am 6. April in die vorübergehende Eroberung des gesamten Nordens Malis durch die Tuareg-Rebellen der MNLA eingemündet sei (bevor diese ihrerseits von islamistischen Milizen verdrängt wurden).
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05. Mai 2013 · Kommentare deaktiviert für Syrien: adopt@revolution, Newsletter 05.05.2013 · Kategorien: Israel, Syrien · Tags: , ,

Liebe AbonnentInnen des Newsletters, liebe Syrien-Interessierte,

Update: Nach aktuellem Stand wurde Damaskus in der Nacht zu Sonntag von mächtigen Explosionen erschüttert. Ursache sollen Angriffe auf militärische Forschungseinrichtungen und Eliteeinheiten rund um den Qasiyun-Berg sein, der sich über Damaskus erhebt. Als Quelle der Angriffe gilt die israelische Armee, die bereits zuvor Ziele in Syrien bombardierte. Die Explosionen und Feuerbälle waren über ganz Damaskus wahrnehmbar. Die Wucht der Explosionen übertraf alle vorherigen militärischen Auseinandersetzungen in der Stadt. Regimemedien haben mittlerweile einen Angriff der Israelis auf (militärische) Anlagen in Damaskus zugegeben.

Newsletter 05.05.:

Der aktuelle Newsletter bildet die Schrecken und positiven Neuigkeiten aus Syrien im gebotenen Kontrast ab. Jede Woche sind u.a. neue Zerstörungen an historischen Stätten zu beklagen. Diese Woche traf es die Hängebrücke in Deir ez-Zor, die sich hunderte Meter über den Euphrat erstreckte. Die Brücke ist das Symbol der Stadt. Nur die Pfeiler der Brücke sollen aktuell noch intakt sein. […]
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30. April 2013 · Kommentare deaktiviert für „Nord-Mali / Azawad im Kontext der Arabellion“, sozialgeschichte.online 10 (2013) · Kategorien: FFM-Texte, Lesetipps, Mali · Tags: , ,

Helmut Dietrich

Nord-Mali / Azawad im Kontext der Arabellion

1. Einleitung

Am 23. Dezember 2011 schrieb Ahmeyede Ag Ilkamassene auf der Tuareg-Internetplattform Toumast Press eine engagierte Analyse unter dem Titel ‚Azawad: jetzt oder nie!‘. Darin heißt es: „Die Finanzkrisen in vielen Staaten, in der USA, in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, zeigen beispielhaft die Schwächung dieser Mächte. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit erfolgen die Revolutionen gleichzeitig in allen Ecken der Erde. Als sich Mohamed Bouazizi [am 17. Dezember 2010] in Tunesien verbrannte, hatte er nicht geahnt, dass er einer derart globalen Bewegung zur Geburt verhelfen würde. Nachdem das tunesische Volk dem Regime Ben Ali mutig ein Ende gesetzt hat, haben die Jugendlichen Ägyptens die Fackel übernommen, den Tahrir-Platz dauerhaft besetzt und dem Regime [Mubaraks] ebenfalls ein Ende gesetzt. Dieselben Jugendlichen demonstrieren weiterhin bis heute, um dem Diktat des Obersten Militärrats ein Ende zu setzen. Der Wind der Revolutionen hat sich in Libyen, Algerien, Marokko, Jemen, Bahrein, Syrien, Kuweit, Palästina und Oman verbreitet. Volksrevolutionen werden in Mauretanien erwartet. Neben den Volksrevolutionen gibt es die Bewegungen der Empörten überall in der westlichen Welt. In diesem Konzert der Völker wird das subsaharische Afrika früher oder später ebenfalls revoltieren. Der Aufruf und der Kampf der Azawadier wird daher überall in der Welt auf eine größere Resonanz stoßen.“1

Weiterlesen und herunterladen als pdf-Datei:
Helmut Dietrich, Nord-Mali/Azawad im Kontext der Arabellion

Der Artikel ist erschienen in: Heft 10 (2013) der Zeitschrift Sozial.Geschichte Online, die seit Ende April online ist.

The new issue of Social History online is online. Please use the following link:
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/go/sozial.geschichte-online/2013/10

29. April 2013 · Kommentare deaktiviert für Syrien, adopt@revolution, Newsletter 29.04.2013 · Kategorien: Syrien · Tags:

Liebe AbonnentInnen des Newsletters, liebe Syrien-Interessierte,

die letzte Woche hat Syrien wieder einmal abrupt in die Schlagzeilen katapultiert. Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Israel, Medien und NGOs werfen Syriens Regierung vor, bereits mehrfach Chemiewaffen gegen die Bevölkerung und Rebellen eingesetzt zu haben; u.a. das Nervengift Sarin, das für Menschen einen qualvollen Tod bedeutet. Die USA schlingern bislang in der Frage, ob und durch wen in Syrien Chemiewaffen bzw. Giftgas zum Einsatz gekommen sein könnten. Der Grund hierfür ist Obamas Einstufung: Den Einsatz von Chemiewaffen durch Assad und die syrischen Truppen bezeichnete er als „rote Linie“, bei der die internationale Gemeinschaft zum Handeln gezwungen wäre. Seit Mitte letzter Woche wird nun über die Hintergründe des Chemiewaffeneinsatzes und das Überschreiten der „roten Linie“ debattiert; dabei diskutieren mit: USA, EU, UN, Israel, Türkei etc. Russland mahnt derweil vor überstürzten und fingierten Militäreinsätzen. Außer Frage steht wohl: Chemiewaffen kamen in Syrien zum Einsatz. Bereits letzte Woche hatte der SPIEGEL argumentiert, dass die syrische Armee schrittweise Chemiewaffen ausprobiert und so scheibchenweise die Reaktion der internationalen Gemeinschaft testet. Abwegig ist diese Idee nicht, verfuhr die Armee mit Panzern, Hubschraubern, Militärjets, Flächenbombardierungen, Streu- und Phosphorbomben bereits genauso. Andere Beobachter ziehen in Betracht, dass Obamas „rote Linie“ Nicht-Regierungskräfte ermuntert hat, die USA und NATO in den Konflikt vor Ort hineinzuziehen. Das Kapitulieren der Welt und v.a. Obamas in der Chemiewaffenfrage zeigen die Revolutionsberichterstatter im syrischen Kafranbel auf:

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12. April 2013 · Kommentare deaktiviert für Nord-Mali: Empfehlungen der ICG (International Crisis Group), 11.04.2013 · Kategorien: Mali · Tags: ,

„[…] A focus on terrorism alone also risks distracting from the north’s real problems. The roots of the crisis lie much more in corruption and bad governance than they do in the terrorist threat, the Tuareg issue or even the north-south divide. […] The most important and immediate challenge for regional organisations and the UN is to align their positions on the political process. First, they must convince the MNLA that its interests are best served by renouncing its armed struggle and discussing how its representatives and supporters can participate in a dialogue on the north’s real problems. Secondly, they should persuade Bamako that it should not impose so many pre-conditions on talks – such as, for instance, requiring the MNLA to immediately disarm – that it closes the door to dialogue, or even discrete contacts, with MNLA representatives.[…]“

ICG (International Crisis Group): Mali: Security, Dialogue and Meaningful Reform. Africa Report N°201 11 Apr 2013

http://www.crisisgroup.org/en/regions/africa/west-africa/mali/201-mali-security-dialogue-and-meaningful-reform.aspx