Die Lagerbedingungen verschlechtern sich
Die Lager-Lebensbedingungen in Choucha verschlechtern sich, konstatierte Ursula Schulze Aboubacar, Vertreterin des UNHCR Tunesien, auf einer Pressekonferenz im UNHCR-Sitz in der Stadt Zarzis am 04.04.2012.
Forschungsgesellschaft Flucht & Migration
Die Lagerbedingungen verschlechtern sich
Die Lager-Lebensbedingungen in Choucha verschlechtern sich, konstatierte Ursula Schulze Aboubacar, Vertreterin des UNHCR Tunesien, auf einer Pressekonferenz im UNHCR-Sitz in der Stadt Zarzis am 04.04.2012.
SomalierInnen im Transit durch den Süden Libyens
In dem UNHCR-Bericht von Leo Dobbs („Libya: Vulnerable Somalis Suffer to Reach Country in Search of Safety and a Future“, 02.04.2012) wird der Transit somalischer Flüchtlinge quer durch Libyen bis an die nordafrikanische Mittelmeerküste beschrieben.
http://allafrica.com/stories
EILMELDUNG: Dank dieses Offenen Briefs und der anwaltlichen Schritte hat der niederländische Staatsrat die Abschiebe-Anordnung aufgehoben. Abu Kurke Kebato und seine Frau sind wieder frei! – Ergänzung 10.05.2012: Sie haben eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen.
Abu Kurke: Offener Brief an den Minister für Einwanderung, Integration und Asyl, Gerd Leers
2. April 2012
Sehr geehrter Herr Minister Leers,
Wir schreiben Ihnen als 5 Menschenrechts-Organisationen mit der Aufforderung, Abu Kurke Kebato, einen 23-jährigen Äthiopier, und seine 21-jährige Frau Seena Tafse Mohammed, ebenfalls äthiopischer Staatsangehörigkeit, nicht nach Italien abzuschieben.
Externalisierung und Krieg: Kriegerische Auseinandersetzungen in Süd-Libyen
Seit Wochen toben bewaffnete Kämpfe in und um die südlichen libyschen Wüstenstädte. Jetzt hat die libysche Übergangsregierung für die Stadt Sebha ein Waffenstillstand angekündigt, nach bereits 147 Toten und 395 Verletzten in der Stadt. In der Zeitungssprache werden die verfeindeten Parteien als „Toubou“, d.i. die Dunkelhäutigen der Region, und als „Araber“ unterschieden. Die „Toubou“ seien dabei, die Städte anzugreifen und einzunehmen. In den Städten präsentierten die „Araber“ gefangene „Milizionäre“ aus dem Tschad und aus anderen afrikanischen Ländern.
Europarat 29.03.2012: „Lives lost in the Mediterranean Sea: who is responsible?“
On March 29th 2012, the Committee on Migration, Refugees and Displaced Persons of the Council of Europe adopted the provisional version of its report “Lives lost in the Mediterranean Sea: who is responsible?”.
Rapporteur: Ms Tineke STRIK, Netherlands, Socialist Group
Summary
The starting point for this report is that at least 1 500 people are known to have lost their lives attempting to cross the Mediterranean in 2011. This report however focuses on one particularly harrowing case in which a small boat left Tripoli with 72 people on board and after two weeks at sea drifted back to Libya with only nine survivors. No one went to the aid of this boat, despite a distress call logged by the Italian Maritime Rescue Coordination Centre, which pinpointed the boat’s position. There were also a number of alleged direct contacts between the boat in distress and other vessels, including a helicopter that dropped biscuits and water, but never returned, two fishing vessels, both of which refused to provide assistance, and a large military vessel which came into close contact with the boat, but ignored obvious distress signals.
Abu Kurke Kebato soll aus den Niederlanden abgeschoben werden
Einer der neun Überlebenden der Schiffstragödie, deren Verlauf der Europarat kritisch dokumentiert hat, wurde am 29.03. in den Niederlanden festgenommen. Der 23-jährige Äthiopier war im Mai 2011 in einer Gruppe von 63 Flüchtlingen aus Libyen aufgebrochen. Als das Schiff fahruntüchtig wurde und Notrufe aussendete, kamen nahgelegene NATO- und Küstenwachschiffe nicht zu Hilfe, obwohl sie informiert worden waren. Nach zwei Wochen Irrfahrt verdursteten und verhungerten 63 Flüchtlinge an Bord.
Menschenrechtsgruppen / Europarat / Mittelmeer Boat-people / NATO: Presse-Artikel
www.taz.de/Fluechtlingsboot-aus-Libyen
http://www.guardian.co.uk/world/2012/mar/29/migrant-boat-disaster-spain-nato
http://www.time.com/time/world/article/0,8599,2110496,00.html
http://latimesblogs.latimes.com/world_now/2012/03/nato-migrants-fleeing-libya-deaths.html
http://www.20minutes.fr/ledirect/907485/otan-accusee-negligence-apres-mort-refugies-libyens
http://www.europe1.fr/International/Migrants-libyens-le-rapport-qui-derange-1012447/
Berichterstatterin Tineke Stirk veröffentlicht den Bericht des Europarats zum Sterben im Mittelmeer und stellt ihn morgen der Parlamentarischen Versammlung vor. Der Bericht trägt den Titel „Who is responsible for migrants‘ deaths in the Mediterranean?“. Auch das Projekt „Boats4People“ wird er erwähnen.
Flüchtlinge auf Lampedusa im Hungerstreik
ANSA, 26.03.2012: Flüchtlinge sind wegen ihres unabsehbar langen Aufenthalts auf Lampedusa am 26.03.2012 in den Hungerstreik getreten. Die fast 300 Flüchtlinge – überwiegend SomalierInnen – , die vor knapp zwei Wochen angekommen waren, wurden zum Teil in der Siedlung „Le villette“ in Cala Creta untergebracht, weil das Aufnahme- und Abschiebelager nach einem Brand im letzten Jahr geschlossen worden war; sie protestieren, weil sie auf der kleinen Insel festgehalten werden.
Choucha: UNHCR bekommt Probleme mit der Entlassung der Arbeiter
Der UNHCR beschuldigt in einer Erklärung vom 27.03.2012 kürzlich entlassene tunesische Lager-Arbeiter, dass sie den Zugang zu Choucha blockieren und anderes NGO-Personal attackieren. Das Arbeiter-Komitee weist die Anschuldigungen zurück und fordert Beschäftigung, solange das Lager bestehen bleibt. Währenddessen bleiben MigrantInnen, denen kein Flüchtlingsstatus zuerkannt wurde, sich selbst überlassen, es besteht fast kein öffentliches Interesse.