04. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Zeugen unerwünscht: Ziviles Suchflugzeug festgesetzt · Kategorien: Italien, Libyen, Malta · Tags: , , ,

Berlin, 04.07.2018

„Es wird keine Genehmigung für jede Art von Such- und Rettungsoperationen erteilt”, informierten die Maltesischen Behörden das Moonbird-Projekt Anfang dieser Woche. Gründe oder eine Rechtsgrundlage für das Flugverbot wurden nicht mitgeteilt. Dabei operierte die Moonbird über ein Jahr lang fast täglich von Malta aus, stets in bester Zusammenarbeit mit den maltesischen Behörden und der Italienischen Küstenwache, teils sogar unter deren explizitem Kommando. Die Organisation Sea-Watch ist zudem Mitglied der „International Maritime Rescue Federation“, der auch die Maltesische Armee und die italienische Küstenwache angehören. Das einmotorige Flugzeug vom Typ Cirrus SR22 ist mit speziellen Sicherheitssystemen ausgerüstet und für den Einsatz über dem offenen Meer bestens geeignet; es erfüllt alle gesetzlichen Voraussetzungen.

„Den politisch Verantwortlichen sollte klar sein, was dieses Flugverbot bedeutet: Die Menschen auf den Booten werden nicht gerettet, sondern ertrinken ungesehen”, sagt Pilot und HPI-Gründer Fabio Zgraggen. „Rund 1000 Menschen wären im letzten Jahr gestorben, hätte wir sie nicht in letzter Sekunde gefunden und die Behörden informiert. Seitdem die zivilen Rettungskräfte nicht mehr helfen dürfen, erleben wir einen massiven Anstieg der Opferzahlen.“

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03. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für „Lifeline“ und „Sea-Watch“ im Mittelmeer: Seenotretter unter Druck · Kategorien: Deutschland, Italien, Libyen, Malta · Tags: , , ,

taz | 02.07.2018

Die europäische Abschottung zeigt Resultate. Der Kapitän der „Lifeline“ muss vor Gericht. Die Schiffe anderer NGOs sind blockiert.

Eva Oer, Michael Braun

Das Schiff bleibt beschlagnahmt, der Pass wird eingezogen: Der deutsche Kapitän des Seenotrettungsschiffs „Lifeline“ muss sich seit Montag vor Gericht in Maltas Hauptstadt Valletta verantworten. Gegen eine Kaution von 10.000 Euro ist Claus-Peter Reisch zwar auf freiem Fuß, darf aber das Land nicht verlassen.

Malta wirft der Dresdner Nichtregierungsorganisation Mission Lifeline vor, ihr Schiff sei nicht ordnungsgemäß registriert für die Seenotrettung in hohen Gewässern. Die „Lifeline“ hatte vor Libyen rund 230 Menschen gerettet, bevor sie tagelang im Mittelmeer ausharren musste, weil kein Land das Schiff aufnehmen wollte. Letztlich durfte es am Mittwochabend vergangener Woche in Valletta einlaufen.

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03. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Behinderung von Rettungskräften führt erneut zu Bootsunglück – Todesrate auf Rekordhoch · Kategorien: Italien, Libyen, Malta · Tags: , , ,

Sea Watch | 03.07.2018

Wer Rettungskräfte behindert macht sich strafbar, niemand würde mit Absicht einen Krankenwagen blockieren – genau das passiert jedoch gerade: Rettungsschiffe werden blockiert, mit tödlichen Konsequenzen. Laut UNHCR ist es gestern erneut zu einem Bootsunglück gekommen, 114 Menschen werden vermisst. Es ist bereits das dritte seit Rettungsschiffe in Malta blockiert sind, am Sonntag ertranken mindestens 63 Menschen, Freitag waren es über 100 darunter 3 Babies. Bereits die Wochen zuvor waren mehrere Hundert Menschen ertrunken, der Juni ist mit 629 laut IOM der tödlichste seit 5 Jahren, obwohl lediglich halb so viele Menschen in Italien angekommen sind. Die Mortalität ist im Juni auf Rekordhoch und steht in direktem Zusammenhang mit der Verhinderung von Seenotrettung.

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02. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Sea-Watch wird am Auslaufen gehindert, während Menschen auf See ertrinken · Kategorien: Italien, Libyen, Malta · Tags: , , ,

Sea Watch | 02.07.2018

Aktueller Anstieg der Zahl der Todesopfer als Folge des Vorgehens gegen die Seenotrettung +++ Sea-Watch berechtigt niederländischer Flagge zu führen, Untersuchungen sind eine politische Bekämpfung der zivilen Rettungsflotte +++

Sea-Watch hat heute erfahren, dass ihr Schiff in Malta festgehalten wird, ohne jegliche Rechtsgrundlage seitens der Behörden. Die Sea-Watch 3 ist nicht wie LIFELINE und SEEFUCHS im Sportbootregister eingetragen, sondern im königlichen Schiffsregister als niederländisches Seeschiff registriert, das voll berechtigt ist, die niederländische Flagge zu führen. Dadurch erweist sich die fehlende Erlaubnis, von Malta auszulaufen, nicht als eine Frage der Registrierung, sondern als eine politische Offensive zur Beendigung der zivilen Rettung auf See.

Während die Rettungskräfte im Hafen blockiert werden, sind die letzten Tage zu den tödlichsten in diesem Jahr geworden. Gestern meldete das UNHCR weitere 63 Vermisste, am Freitag waren mehr als 100 Menschen ertrunken, darunter Babys und Kinder. Im Moment gibt es im Einsatzgebiet keine geeigneten Schiffe mehr, obwohl die Sea-Watch 3 gut ausgerüstet und einsatzbereit ist. Sea-Watch fordert die maltesische Regierung nachdrücklich auf, die Behinderung von Rettungskräften einzustellen, da Menschenleben akut gefährdet sind.

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01. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Barcelona lässt „Open Arms“ anlegen · Kategorien: Italien, Libyen, Malta, Spanien · Tags: , ,

ARD Tagesschau | 01.07.2018

Die „Open Arms“ darf nach der Zusage durch die spanische Regierung im Hafen von Barcelona anlegen. Das Schiff rettete 60 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer. Italien und Malta hatten die Aufnahme zuvor verweigert.

Ein Rettungsschiff mit 60 Flüchtlingen an Bord darf nach einem Streit um Zuständigkeiten im spanischen Barcelona anlegen. Die „Open Arms“, ein Schiff der Hilfsgruppe Proactiva Open Arms aus Barcelona, werde aufgenommen, teilte die spanische Regierung mit.

Die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms schrieb auf Twitter, dass ihr Schiff „Open Arms“ mit 60 geretteten Personen an Bord Barcelona anlaufen dürfe.

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28. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für EP-Abgeordnete auf NGO-Rettungsschiff ASTRAL · Kategorien: Italien, Libyen, Spanien · Tags: , ,

El Diario | 28.06.2018

Los eurodiputados Miguel Urbán (Podemos), Javier López (PSOE), Ana Miranda (BNG) y la italiana Eleonora Forenza zarpan hacia la zona de rescate para encontrarse con el Open Arms

Gabriela Sánchez

Mientras los jefes de Estado se reúnen en Bruselas para tomar decisiones en materia migratoria, una delegación de eurodiputados se ha embarcado en el buque Astral, de Proactiva Open Arms, rumbo a la zona de rescate del Mediterráneo Central para „denunciar las muertes en el mar y la situación de las ONG de salvamento tras el cierre de los puertos“ de Italia y Malta.

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28. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Italiens Dublin-Veto versus deutscher Ausschluss Italiens aus Schengen? · Kategorien: Deutschland, Europa, Italien, Libyen · Tags: , , ,

Zum heute beginnenden EU-Gipfel zeichnet die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ die möglichen Konfrontationslinien auf: Die italienische Regierung feiert die Anlandung der LIFELINE in Malta und die Aufteilung der Boat-people auf acht EU-Staaten als Durchbruch gegen das Erstaufnahmeprinzip der Dublin-Verordnung. Dieses Exempel müsse laut italienischer Regierung jetzt in der EU kodifiziert werden. Die Dublin-Regel dürfe nicht auf Seegerettete angewandt werden. Falls die Aufteilung der neuankommenden Boat-people auf EU-Staaten nicht festgeschrieben werde, werde die italienische Regierung gegen jeglichen Beschluss des EU-Gipfels ihr Veto einlegen. Auf der anderen Seite betont Seehofer, dass die Verteilung der LIFELINE-Boat-people auf EU-Staaten nicht als Präzedenzfall eingestuft werden dürfe. Merkel bliebe sonst nur die „Nuklear-Option“: Der Ausschluss Italiens aus Schengen. Weiterlesen »

27. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für LIFELINE und die Seehofer-Mittelmeerblockade · Kategorien: Deutschland, DT, EN, Europa, Italien, Malta · Tags: , ,

Acht EU-Länder haben gegen den Widerstand des deutschen Innenministers Horst Seehofer durchgesetzt, dass das NGO-Rettungsschiff LIFELINE mit über 230 Bootsflüchtlingen – unter ihnen Frauen, Babys, unbegleitete Minderjährige, Vergewaltigte, Unterernährte und Gefolterte – nach sechs Tagen Blockade zwischen Lampedusa und Malta in Malta anlanden kann und dass die Geflüchteten in acht EU-Länder übernommen werden: Nach Frankreich, Italien, Luxemburg, Portugal, Irland, in die Niederlande, nach Belgien und Malta. Diese Staaten sind mehrheitlich für keine flüchtlingsfreundliche Politik bekannt. Aber der Druck der Zivilgesellschaft und der Welt, die auf die derzeitige schändliche Mittelmeerblockade sieht, zwingt sie dazu – trotz des finanzmächtigen Deutschlands, trotz des deutschen Innenministers. Die aktuelle Entwicklung fordert Nachforschungen ein: Wird aus dem deutschen Innenministerium die mehrwöchige Blockade des zentralen Mittelmeers gesteuert? Ist sie verantwortlich für das Massen-Refoulement in die libyschen KZs am vergangenen Wochenende, und ist der widerliche verbalradikale Innenminister Matteo Salvini nur der losgelassene Hund? Ist Horst Seehofer nicht nur Hassprediger gegen Seenotretter, sondern verantwortlicher Architekt der aktuellen Blockade im zentralen Mittelmeer?

Zu der aktuellen Berichterstattung vor der Anlandung der LIFELINE, hier:

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27. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Weiterhin keine Lösung für Rettungsschiff „Lifeline“ · Kategorien: Deutschland, Italien, Malta · Tags: ,

DW | 27.06.2018

Ein Ende des Dramas zeichnet sich zwar ab, aber noch harrt das von Malta blockierte deutsche Rettungsschiff „Lifeline“ weiter ohne Einfahrerlaubnis im Mittelmeer aus. Inzwischen wird Kritik an der Bundesregierung laut.

Die Situation auf der „Lifeline“ wird nach Angaben der Hilfsorganisation „Mission Lifeline“ zusehends probelmatischer. Der Gesundheitszustand der Flüchtlinge an Bord und das Wetter verschlechterten sich spürbar, erklärte die NGO in Dresden. In den nächsten Stunden könnte die Lage aufgrund der Erschöpfung der Menschen „eskalieren“. Sehr viele Personen an Bord seien schwer seekrank und benötigten Hilfe, heißt es in einer Mail an die maltesischen Behörden.

Das im Mittelmeer vor Malta liegende Schiff hatte am Donnerstag rund 230 Migranten vor der Küste Libyens gerettet und darf seitdem nirgends in einen Hafen einfahren. Am Dienstag hatte sich eine Lösung abgezeichnet. Malta will das Schiff anlegen lassen, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Flüchtlinge an Bord auf mehrere EU-Staaten verteilt werden.

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27. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Mittelmeer-Migranten: Falsche Slogans und Hotspots am falschen Ort · Kategorien: Afrika, Italien, Libyen · Tags: ,

Telepolis | 22.06.2018

Mission Lifeline – das nächste Rettungsschiff mit Migranten, das einen sicheren Hafen sucht. Wie könnten europäische Lösungen aussehen?

Thomas Pany

Der Streit zwischen den Seenotrettern-NGOs und der neuen italienischen Regierung geht weiter. Nach der Aquarius hat nun das Rettungsschiff Lifeline Migranten an Bord, für die sie einen sicheren Hafen sucht. Über 200 sind es, die Versorgung auf dem Schiff kann nur kurzfristig gewährleistet werden. Der italienische Innenminister gab Bescheid, dass italienische Häfen für das Schiff der deutschen NGO geschlossen sind.

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