01. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Ägypten: vom alten Regime vererbter „tiefer Staat“ · Kategorien: Ägypten · Tags: ,

Innenpolitischer Machtkampf in Ägypten – Am Rande der Unregierbarkeit

http://de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=20725&wc_id=22914

Der gegenwärtige Machtkampf am Nil wird im Westen oft als Konfrontation zweier Lager verstanden: Die eine Seite ist entschlossen, eine Diktatur zu errichten, während die andere für Freiheit und Demokratie kämpft. In Wirklichkeit aber drängen alle politischen Parteien das Land an den Rand der Unregierbarkeit, meint die Politikwissenschaftlerin Nagwan El Ashwal.

Im aktuellen Konflikt in Ägypten tritt einerseits die Muslimbruderschaft als politischer Akteur auf. Sie strebt nach der Kontrolle von Verwaltung und Institutionen, was Schwierigkeiten bereitet, da es ihr schlicht an entsprechend ausgebildetem Personal fehlt. Zudem kann sie aufgrund fehlender Mittel keine zusätzlichen Arbeitsplätze in der bereits überfrachteten Bürokratie schaffen.

Anstatt strukturelle Reformen voranzutreiben, arbeitet sie also mit und durch die vom alten Regime geerbten Institutionen und betreibt politische Geschäfte mit denjenigen, die Mubaraks Herrschaft begründeten und stärkten.

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28. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Ägypten, Flüchtlinge: Dokumentarfilm · Kategorien: Ägypten · Tags: ,

Life of a refugee
by Abdel Rahman, Heba Mamdouh

This 15 minutes audio documentary explores the journey of two refugees
starting from fleeing their countries until today. The documentary focuses
on why they escaped their countries, what processes they had to go through
to get a “refugee” status and some challenges they are facing in Egypt.
Link to the documentary: http://dar.aucegypt.edu/handle/10526/3074

27. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für EU High Level Working Group on Asylum and Migration (HLWG) – Marokko, Tunesien, Libyen, Ägypten · Kategorien: Ägypten, Europa, Libyen, Marokko, Tunesien

EU High Level Working Group on Asylum and Migration

http://www.statewatch.org/news/2013/feb/eu-council-gamm-5663-13.pdf

20. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Ägypten: Streiks in Port Said und Mahalla · Kategorien: Ägypten · Tags:

Das Leben steht still in Port Said
Verfasst von: rg (Benutzerkonto: recherchegruppe aufstand). Verfasst am: 19.02.2013 – 21:40.

https://linksunten.indymedia.org/de/node/79249

Auch heute geht die „Kampagne des zivilen Ungehorsams“ in Port Said weiter. Am Sonntag hatten sich Tausende an den verschiedenen Demonstrationszügen beteiligt, die Uni und viele Schulen sind seitdem geschlossen, Geschäfte, Bars und Restaurants beteiligen sich tagsüber an dem Ausstand.

Die Arbeiter etlicher Betriebe hatten schon am Sonntag die Arbeit niedergelegt und sich zu sit ins am Arbeitsplatz versammelt.
Auch Beschäftige der Suezkanalgesellschaft beteiligen sich am Ausstand, bisher läuft der Verkehr im Suez Kanal aber noch reibungslos, obwohl der Hafen der Stadt (Photo oben) ebenfalls stillgelegt wurde.
Am gestrigen Montag beteiligten sich nach Angaben von ägyptischen Aktivisten über 40.000 Beschäftigte am Ausstand, 30 grosse Betriebe sind komplett lahm gelegt, so dass die Verbände der lokalen Unternehmer jetzt ebenfalls zu „Solidaritätskundgebungen“ aufrufen.

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16. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Arabellion: Beginn oder Ende der Revolution? Wallerstein, 16.02.2013 · Kategorien: Ägypten, Lesetipps, Mittelmeerroute, Tunesien · Tags: , ,

Turmoil in Tunisia and Egypt: Beginning or End of the Revolutions?

http://www.middle-east-online.com/english/?id=56998

It seems as though the forces that are pushing for the end of the revolution have the upper hand. But in this chaotic world, it is far too early to lower the curtain on a renewed revolutionary force in both countries, notes Immanuel Wallerstein.

Middle East Online

In Tunisia in December 2010, a single individual ignited a popular revolution against a venal autocrat, an uprising that was followed promptly by a similar eruption in Egypt against a similar venal autocrat. The Arab world was astonished and world public opinion immediately was very sympathetic to these „model“ expressions of the struggles around the world for autonomy, dignity, and a better world.
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14. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Ägypten: Organisierte Vergewaltigungen gegen protestierende Frauen · Kategorien: Ägypten · Tags:
taz 14.02.2013
Die dunkle Seite des Tahrir

Regelmäßig umringen Männergruppen auf dem Tahrirplatz Frauen und vergewaltigen sie. Freiwillige organisieren sich nun um die Überfallenen zu befreien.

von Karim El-Gawhary

KAIRO taz| Die ägyptische Frauenrechtlerin Mariam Kirollos hat Wichtigeres zu tun, als am Freitag wieder auf dem Tahrirplatz demonstrieren zu gehen. Sie findet auch, dass zwei Jahre nach dem Sturz Mubaraks die Proteste mit der Forderung, die Revolution fortzusetzen, richtig sind. Aber die 22-jährige Ägypterin sitzt im Krisenstab der Operation gegen sexuelle Belästigung (OpAntiSH) an der Hotline und hofft, dass es nicht klingelt. Wobei sie sich da nicht sicher ist.„Wenn das Telefon nicht läutet, dann bin ich einerseits froh, dass es heute keinen Notfall gibt, andererseits fürchte ich, dass manche der sexuellen Übergriffe auf Frauen nicht gemeldet werden“, sagt Mariam Kirollos, die beruflich für eine internationale Menschenrechtsorganisation recherchiert.

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11. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Brief an den ägyptischen schwarzen Block, 09.02.2013 · Kategorien: Ägypten · Tags:

Letter to the Egyptian Black Bloc

We present here, in Arabic and in English, an open letter from participants in black bloc actions in the United States to participants in the Egyptian black bloc, aimed at initiating a dialogue beyond the exchange of youtube videos. This is of interest to everyone around the world struggling for liberation, so please print and distribute widely:


Printable PDF in English 1                     Printable PDF in Arabic 2

The emergence of the black bloc in Egypt at this time should not surprise us as much as it surprises pacifists and authoritarians. The struggles of the 21st century will not be limited to nonviolent civil disobedience, nor to reformism; they are bound to involve open conflict with the state. Moreover, they will be increasingly international in scope and character. Whenever anyone anywhere around the world stands up for herself or himself—however awkwardly, however humbly—it sets a precedent for the next generation of resistance. Let’s rise to the occasion.

“Black Anger” by MC Sayed appeared on the two-year anniversary of the Egyptian uprising. These clumsy subtitles are part of our effort to facilitate intercontinental communication.
The criticisms of the black bloc in Egypt are all too familiar. Those who have more privilege and power than you accuse you of being spoiled rich kids. Those who are not willing to run the same risks accuse you of cowardice. Those who have different goals than you complain that you are not strategic. Those for whom democracy means the amplification of their own voices insist that you should submit to majority rule in order to silence you. Those who depend on foreign military aid, who bow to foreign political pressure in selling out the people of Egypt, accuse you of importing foreign tactics. You are blamed for the violence of the police, when the police are always precisely as violent as they have to be to maintain their supremacy, and their ongoing violence is only visible because you resist it. Above all, authorities of all kinds do everything they can to isolate you from others who might resist.

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06. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Ägypten: „2 Jahre nach Mubaraks Sturz ist die Polizei immer noch nicht reformiert, was die regierenden Muslimbrüder wenig kümmert“ · Kategorien: Ägypten · Tags:

NZZ 06.02.13

Polizeigewalt wie zu Mubaraks Zeiten. Breite Empörung über prügelnde Ordnungshüter in Ägypten

[…] Zwei Jahre nach Mubaraks Sturz ist die Polizei immer noch nicht reformiert, was die regierenden Muslimbrüder wenig kümmert. […] In der Omar-Makram-Moschee am Tahrir-Platz fanden am Montag die Beerdigungen von zwei jungen Aktivisten des linken Volkstrends statt. Amr Saad starb am Freitag vor dem Präsidentenpalast, nachdem er von Schrotkugeln getroffen worden war, Mohammed al-Gindi erlag im Spital seinen schweren Hirnschäden und Brüchen, die er durch Folter nach seiner Verhaftung erlitten haben soll. Im Internet werden die beiden bereits als Helden geehrt, wie vor dem Ausbruch der Revolution Khaled Said, dessen Foltertod einer der Zündfunken für den Aufstand war.
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04. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Ägypten: Junger Aktivist stirbt offenbar nach Polizeifolter · Kategorien: Ägypten

„Ein ägyptischer Oppositioneller soll nach Misshandlungen durch die Polizei gestorben sein, das berichten seine Partei und örtliche Medien. Der 28-Jährige war nach einer Demonstration gegen die Regierung verschwunden. Aus dem Innenministerium hieß es zunächst, der Mann sei in einen Autounfall geraten.
Kairo – Bei den Krawallen in Ägypten ist ein Oppositioneller offenbar durch Folter ums Leben gekommen. Der 28-Jährige sei nach Misshandlungen der Polizei gestorben, das berichten seine Partei und örtliche Medien. Mohammed al-Guindi sei am Montag „infolge von Folter“ verstorben, teilte die Partei Volksbewegung mit. […]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/oppositioneller-in-aegypten-stirbt-nach-folter-durch-polizei-a-881371.html

04. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Ägypten: Kontinuität des Polizeiapparats – Innenminister Ibrahim für Repression gegen SudanesInnen 2005 verantwortlich · Kategorien: Ägypten · Tags:

faz 04.02.2013:

„[…] Mehr als 60 Tote seit November 2012

Zwar bot Innenminister Muhammad Ibrahim wegen der Misshandlung Sabers noch am Samstag seinen Rücktritt an. Mursis Versprechen zu seinem Amtsantritt im Sommer vergangenen Jahres, die dem Innenministerium unterstellten Kräfte innerhalb seiner ersten hundert Amtstage zu reformieren und Sicherheit wiederherzustellen, ist aber auch nach mehr als 200 Tagen an der Spitze des Staates unerfüllt.

Ibrahim steht für traurige Kontinuität, nicht für Wandel: Seit den neunziger Jahren hatte er führende Positionen im Sicherheitsapparat mehrerer Regierungsbezirke inne, im Dezember 2005 wurde er für das Vorgehen der ihm unterstellten Zentralen Sicherheitskräfte gegen sudanesische Flüchtlinge in Kairo scharf kritisiert. Beim später als „Mustafa-Mahmud-Massaker“ bekanntgewordenen Polizeieinsatz wurden 27 Sudanesen getötet und Hunderte verletzt. […]“

Die sudanesischen Flüchtlinge hatten damals vor dem UNHCR-Büro um ihre Anerkennung gekämpft und dort zu kampieren begonnen.