10. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für „Libyen und Italien: Gemeinsame Bekämpfung von Schleusern beschlossen“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags:

DLF | 10.12.12017

Die Regierungen Libyens und Italiens wollen gemeinsam gegen Schleuser und illegale Migration vorgehen.

Dazu solle eine Kommission mit Vertretern der Geheimdienste, der Küstenwache und der Justiz beider Länder gebildet werden, hieß es nach einem Treffen des libyschen Ministerpräsidenten al-Sarradsch mit Italiens Innenminister Minniti in Tripolis. Dem nordafrikanischen Land seien Mittel der EU in Höhe von 35 Millionen Euro zur besseren Überwachung der Grenzen in Aussicht gestellt worden.

Al-Sarradsch, dessen Zentralregierung über weite Teile Libyens keine Kontrolle hat, hatte in dieser Woche erklärt, in den 42 vom Innenministerium kontrollierten Auffanglagern hielten sich schätzungsweise 20.000 Menschen auf. Daneben gebe es noch rund eine halbe Million weiterer Migranten. Zuletzt hatten Berichte, wonach in Libyen Flüchtlinge als Sklaven verkauft werden, für Entsetzen gesorgt.

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NZZ | 09.12.2017

Italien und Libyen verschärfen Kampf gegen Menschenschmuggler

Italien und Libyen weiten ihre Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Menschenschmugglern aus. Die Innenminister Marco Minniti und Aref Chodscha kündigten am Samstag in Tripolis die Einrichtung eines gemeinsamen Einsatzzentrums an.

Dort sollen aus Libyen und Italien Vertreter der Küstenwachen, der Einwanderungsbehörden, der Generalstaatsanwaltschaften und der Geheimdienste Seite an Seite arbeiten.

So sollen das Schmuggeln und Schleusen von Flüchtlingen nach Europa eingedämmt werden. Weitere Details, wie etwa der Sitz des Zentrums, wurden nicht genannt. Die italienische Marine ist nach Angaben von Regierungsvertretern bereits im Hafen von Tripolis präsent, um die libysche Küstenwache «technisch zu unterstützen». Minniti sagte Libyen 35 Millionen Euro aus Europa zur besseren Überwachung seiner Grenzen zu.

Ministerpräsident Fayez al-Sarraj hatte am Donnerstag über die «überwältigende Zahl» von Flüchtlingen und Migranten in seinem Land geklagt. Neben rund 20’000 Menschen in den 42 vom Innenministerium kontrollierten Auffanglagern hielten sich schätzungsweise 500’000 weitere Migranten in Libyen auf, sagte er.

Mehr als 600’000 Menschen haben sich in den vergangenen vier Jahren von Libyen aus auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer nach Europa gemacht. Seit Juli sind die Zahlen erheblich zurückgegangen, nachdem auf Druck Italiens die libyschen Behörden damit begonnen hatten, Migranten an der Abfahrt zu hindern.

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