14. April 2016 · Kommentare deaktiviert für „Griechenland: Militär führt Manöver in Idomeni durch“ · Kategorien: Griechenland · Tags:

Quelle: Zeit Online

Kampfflugzeuge fliegen über das Lager Idomeni, Soldaten patrouillieren in der Gegend: Griechenland hat auf verstärkte Militärpräsenz in den Nachbarstaaten reagiert.

Griechenland hat unangemeldet umfangreiche Militärmanöver im Raum des wilden Flüchtlingslagers von Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze begonnen. Die Übungen in der Region Idomeni-Polykastron seien am Donnerstag angeordnet worden, teilte das griechische Militär mit. Die Manöver sollten bereits am Nachmittag enden, berichtete das Staatsfernsehen.

Mit dabei seien Einheiten der schnellen Eingreiftruppe am Boden und Flugzeuge sowie Luftverteidigungseinheiten. Das staatliche Fernsehen zeigte Soldaten, die sich in der Gegend bewegten. Auf Twitter veröffentlichten Nutzer Videos, auf denen Kampfflugzeuge zu sehen sind, die sehr dicht über das Lager Idomeni fliegen.

Die Regierung in Athen reagierte mit dem Manöver auf die verstärkte Militärpräsenz von Soldaten aus Mazedonien und Polizisten aus verschiedenen anderen europäischen Staaten an seiner nördlichen Grenze. Auch Bulgarien hatte in den vergangenen Tagen Manöver an der Grenze zu Griechenland durchgeführt.

Gleichzeitig hieß es aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Athen, dass die Regierung Luftabwehrsysteme auf einigen Inseln der Ostägäis aktiviert hat. In den vergangenen Tagen haben mehrfach türkische Kampfflugzeuge die griechische Insel Inousses überflogen. Die Türkei stellt seit Jahrzehnten den Status zahlreicher bewohnter und unbewohnter griechischer Inseln im Osten der Ägäis infrage.

Auch die griechischen Beziehungen zu Mazedonien sind traditionell schlecht. Griechenland akzeptiert noch nicht einmal den Namen seines nördlichen Nachbars, denn eine griechische Provinz trägt denselben Namen. Die offizielle griechische Bezeichnung für Mazedonien ist „Frühere jugoslawische Republik Mazedonien“. Verschärft hatten sich die Spannungen, als Mazedonien seine Grenze zu Griechenland dicht machte. Seitdem strandeten Tausende Flüchtlinge auf dem Weg nach Mittel- und Nordeuropa in Griechenland.

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