Quelle: Frankfurter Rundschau
Zwischen politischen und ökonomischen Fluchtursachen kann kaum unterschieden werden. In vielen Staaten ist Armut und Unterdrückung die Folge der Weltwirtschaftsordnung. Der Leitartikel.
Von Stephan Kaufmann
Eine steigende Anzahl von Menschen verlässt ihre Heimat und sucht ihr Heil in Europa, und Nordamerika. Dort angekommen werden zunächst die „Wirtschaftsflüchtlinge“ ausgesiebt. Ihr Fluchtgrund gilt als nicht legitim, für wirtschaftliche Not erklären sich Europa und Nordamerika für nicht zuständig. Trotz aller Debatten über die Globalisierung, in der alles mit allem zusammenhängt, wird im Fall der Wirtschaftsflüchtlinge die Fiktion aufrecht erhalten, der Reichtum des Nordens habe mit der Armut im Süden nichts zu tun, diese Armut sei vielmehr Folge falscher Politik der entsprechenden Länder.