21. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Die Whatsapp-Migration aus Marokko“ · Kategorien: Marokko · Tags:

Quelle: FAZ

In den Elendsvierteln von Casablanca schlagen arbeitslose Jugendliche die Zeit tot oder verfallen den Drogen. Wer etwas werden will, macht sich nach Deutschland auf.

von Jochen Stahnke

Über den Schuttberg rüber, den tunnelhaften Pfad in die Slumsiedlung hinein, da lehnt Muhammad Nahi in der Blechtür seiner windschiefen Hütte. Im Türrahmen nur ein Vorhang, Sichtschutz in einer Gegend, wo die Türen meist offen stehen und die Menschen so dicht an dicht leben, dass sich die Ankunft auswärtiger Besucher ebenso schnell verbreitet, wie jemand gefunden ist, der einen Jungen kennt, der es nach Europa geschafft hat. Hay Mohammadi ist das älteste Elendsviertel von Casablanca.

Muhammad Nahi ist 32 Jahre alt, meistens arbeitslos und hat einen kleinen Bruder, der sich vor fünf Monaten nach Deutschland durchgeschlagen hat. Er trägt ein gefälschtes Hemd des Fußballklubs Chelsea und eine Jogginghose vom FC Barcelona, Flipflops an den Füßen. Er hält ein Smartphone in der Hand und lässt es auch nicht los, nachdem er reingegangen ist. Muhammad Nahi bewohnt zwei niedrige Stockwerke von jeweils höchstens dreißig Quadratmetern, die er sich mit seiner Mutter, nunmehr drei Brüdern und zwei Schwestern teilt, von denen eine wiederum verheiratet ist und mit Mann und drei eigenen Kindern ebenfalls hier lebt, sich aber schnell nach oben verzieht, als Gäste reinkommen.

Pfeiler aus übereinander gespachtelten Backsteinen stützen die Decke und trennen das Erdgeschoss in zwei Bereiche. In jedem steht ein großer Fernseher. Auf dem Bildschirm neben Muhammad Nahi läuft die Spielshow eines Senders vom Persischen Golf. Auf fast allen Wellblechdächern sind Satellitenschüsseln befestigt.

Muhammad Nahi schaltet sein Telefon ein und zeigt die Facebook-Seite seines Bruders: Auf den Fotos trägt Abidine Nahi eine große Mütze, Jeans und Nike-Air-Turnschuhe. Über Facebook und Whatsapp sind die Geschwister ständig in Kontakt. In welcher Stadt sich Abdidine befindet, weiß Muhammad nicht, aber die Fotos zeigen seinen Bruder vor einem Mercedes mit Kennzeichen L, an einem weißen Konzertflügel sitzend im Leipziger Höfe-Einkaufszentrum und vor einer hübsch renovierten Altbaureihe. Kein Deutscher ist auf den Bildern im Internet zu sehen und auch keine Flüchtlingsunterkunft. Der 25 Jahre alte Abidine versendet Fotos eines Lebens in die Heimat, das er nicht lebt. Er ist einer von mehr als zehntausend jungen Marokkanern, die in den vergangenen Monaten nach Deutschland gelangt sind.

Flucht in die Welt von Haschisch oder Karkoubi

Marokko war schon immer ein Auswandererland. Es hat 33 Millionen Einwohner. Nahezu sechs Millionen Marokkaner leben im Ausland, zwei Drittel von ihnen in Europa. Sie überweisen jedes Jahr sieben Milliarden Euro nach Hause und stellen damit die zweitgrößte Einnahmequelle des Landes nach dem Tourismus, der zwar noch ein klein wenig mehr einbringt, sich aber auf dem absteigenden Ast befindet, seit 2011 in Marrakesch eine Bombe explodierte.

In Casablanca hatte sich Abidine mit gelegentlichen Schweißerarbeiten über Wasser gehalten und monatelang gespart. Er wollte dem Alltag nicht nur vorübergehend entkommen, wie die anderen, die sich in die Welt von Haschisch oder Karkoubi flüchten, der Synthetikdroge aus Algerien, die einem stundenlang Halluzinationen verschafft und die man hier für fünfzig Dirham die Tablette kriegt, rund fünf Euro. „Abidine hat sich von Drogen immer ferngehalten“, sagt sein Bruder, „er ist der Jüngste und der Schlauste, er ist immer fokussiert gewesen.“ Geld habe er noch nicht geschickt, aber erst wolle Abidine ja auch noch studieren.

„Die Sprache ist sein größtes Problem.“ Und nachdem es Neujahr „ein kleines Problem von einigen Frauen in einer Stadt“ gab, sei Abidine vornehmlich in seinem Haus geblieben. „Das war eine Minderheit, schlechte Menschen, aber nicht nur Marokkaner“, sagt Muhammad zum „Problem“, das es in „einer Stadt“ gab. „Sie werfen ein schlechtes Bild auf alle.“ Sein Bruder selbst habe ihm von den Vorfällen in der Silvesternacht erzählt.

Schleuser finden über Facebook

Knapp 150 Euro zahlte Abidine für den Flug von Casablanca nach Istanbul. Die Billiglinie Air Arabia aus den Vereinigten Arabischen Emiraten fliegt diese Strecke mindestens dreimal die Woche. Tickets kosten ab vierzig Euro, Marokkaner können visumfrei in die Türkei einreisen. Mitte September flog Abidine ab. Von Istanbul nach Izmir habe der Bus dann 25 Euro gekostet, wird Abidine ein paar Tage später über Whatsapp schreiben, so wie er es zuvor schon vielen geschrieben hat und wie er es zuvor wahrscheinlich auch von anderen gelesen hat. Neunhundert Euro habe er dann für den Weg von Izmir nach Lesbos bezahlt:

Den Schleuser findet man über geschlossene Facebook-Gruppen und auf Empfehlung anderer Facebook-Migranten, die schon in Nordeuropa sind. Von Lesbos nach Athen ging es für Abidine per Fähre kostenlos weiter. Von Athen gen Nordwesten sei er wieder Bus gefahren und vor allem zu Fuß gelaufen, bis er nach Deutschland eingelassen wurde. Immer habe er sich als Marokkaner zu erkennen gegeben und nicht wie viele andere seiner Landsleute den Pass in der Türkei weggeworfen, einen syrischen gekauft (gerüchteweise 200 Euro) und sich als Syrer ausgegeben, erzählt sein Bruder.

Im Dezember befragten Mitarbeiter der Internationalen Organisation für Migration in Griechenland insgesamt vierhundert Migranten aus Marokko. Fast alle waren unter dreißig Jahre alt, und fast alle kamen aus dem Elendsgürtel von Casablanca, vor allem aus den benachbarten Vierteln Hay Mohammadi und Sidi Moumen.

Die Jungs stehen hier zu dritt, viert und fünft an jeder Ecke, neben Hauseingängen und auf den niedrigen Mauern neben der Straße. Sie gucken in die Gegend, Frauen und Fremden hinterher, sie reden, sie checken ihre Handys wieder und wieder. Ein Leben in der Dauerwarteschleife, auf der Straße, denn zu Hause hocken ja die Geschwister und Eltern und Großeltern. Jeder hat ein Smartphone. Auf dem riesigen Elektro-Schwarzmarkt Derg Ghalef kostet ein gebrauchtes Gerät von Samsung siebzig Euro, unter der Hand gibt es gestohlene für die Hälfte. Ein Mobilfunkvertrag mit Internetzugang kostet hier fünf Euro im Monat.

Die Mutter kommt nach Hause und fängt an zu weinen, als sie hört, dass es um Abidine geht. Neun Kinder hat Abou Hanir in die Welt gesetzt. Einer ihrer Söhne arbeitet manchmal für rund zehn Euro am Tag schwarz für einen Sammeltaxiunternehmer, Abidine ist ausgewandert, die anderen halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Abou Hanir wurde in Hay Mohammadi geboren. Ihr Häuschen hat sie in den sechziger Jahren mit ihrem Mann gebaut, der Arbeiter in einer Fabrik war, bis er vor ein paar Jahren starb.

Damals sei hier noch alles ländliches Gebiet am Stadtrand gewesen, erzählt sie. Ihren Strom bezahlt die Familie nicht. Ein Strommast in der Nähe wurde illegal, aber offensichtlich fachkundig angezapft und die Leitung in der Hütte bis zu den Steckdosen ordentlich verlegt. Es gibt einen Wasserhahn neben dem Schutthaufen in der Erde vor dem Haus, den die Behörden hier kürzlich installiert haben.

„Städte ohne Slums“

Die Regierung hat den Nahis ein Apartment angeboten, wenn im Gegenzug ihre Baracke abgerissen und auf dem Grundstück ein einfacher Mehrgeschossbau errichtet werden darf. Doch den Nahis reicht das Angebot nicht, auch wenn der Staat von ihnen zunächst nur eine Beteiligung von 20.000 Dirham, rund 2000 Euro, verlangt hat. „Sie wollen uns ein Apartment von fünfzig Quadratmetern mit zwei Wohnzimmern geben“, klagen die Mutter und der Sohn. „Dabei sind wir zu zehnt.“ Sie hätten stattdessen gern drei Wohnungen. „Drei verheiratete Paare wollen hier zusammenleben, die müssen doch ein eigenes Heim haben“, sagt die Mutter.

„Villes sans Bidonvilles“, „Städte ohne Slums“, heißt ein Programm des marokkanischen Königs. Es wurde ein Jahr nach den Terroranschlägen in Casablanca aufgelegt, die 2003 insgesamt vierzig Todesopfer forderten. Die Attentäter stammten wie auch die des Anschlags von 2007 aus Sidi Moumen. Damals lebten angeblich neunzig Prozent der Bewohner von Sidi Moumen in Wellblechbaracken, mittlerweile sollen es noch dreißig bis vierzig Prozent sein. Die Wellblechbaracken sind schlichten Mehrgeschossbauten gewichen, Verbindungsstraßen sind asphaltiert worden, und seit drei Jahren führt eine moderne französische Straßenbahn nach Hay Mohammadi und Sidi Moumen.

„Aus jeder Familie ist in Sidi Moumen durchschnittlich einer nach Europa gegangen“, sagt der Sozialarbeiter Aziz Dahabi, der bei einer Nichtregierungsorganisation in Sidi Moumen beschäftigt ist. „Im letzten Jahr allein waren es hier vielleicht vier- bis sechstausend Leute.“ Zwar gebe es in Sidi Moumen jetzt für viele Menschen Apartments mit richtigen Badezimmern. Aber die Arbeitslosigkeit sei die gleiche geblieben.

Flucht in die digitale Welt

Sie wird für junge Menschen hier auf dreißig bis vierzig Prozent geschätzt, wobei das schwer zu definieren ist in einem Land, in dem nur zwanzig Prozent der Bevölkerung überhaupt einen Arbeitsvertrag haben. „Die erste Generation kam vom Land nach Casablanca, um Arbeit zu suchen, dann wurde die zweite geboren und fand keine, und jetzt kommt die dritte, und alles wird immer schlimmer“, sagt Sozialarbeiter Dahabi.

Mindestens sechzig Prozent der Bevölkerung Marokkos leben heute in Städten – jedes Jahr soll sich ein weiteres Prozent der Gesamtbevölkerung in die Stadt bewegen. Und dann harrt man aus. Der Landflucht folgt die Flucht in die virtuelle Welt, nach Europa oder in das Reich des Rausches. „Unter den jungen Männern schätze ich, dass jeder dritte hier Drogen nimmt“, sagt Dahabi. „Die Dealer werden von der Polizei gegen Schmiergeld in Ruhe gelassen, die Konsumenten drangsaliert.“

In Sidi Moumens Quartier Attacharok sitzen drei Jungs auf einer Holzbank vor einem Imbiss, einem Bretterverschlag vor einer kleinen Freifläche in der Nähe der Straße. Sie essen ein Gericht mit Gemüse und Reis, es kostet nur zehn Dirham, knapp einen Euro. Einer fängt gerade an, davon zu erzählen, dass auch er gern nach Deutschland möchte, da schießen plötzlich zwei Fahrzeuge die Anhöhe herauf. Noch im Fahren öffnen sich die Türen, sie kommen links und rechts in wenigen Meter Abstand zum Stehen. Acht Männer in Anzügen und dunklen Pullovern steigen aus. Sie kommen sehr nah, schieben die Jungs weg und fragen nach der Autorisierung für den Aufenthalt in Sidi Moumen.

Ein „Diplom“ als Friseur, aber keine Arbeit

Die gibt es nicht, also kann sie nicht vorgelegt werden. Einer der zwei sagt, wenn man verspreche, Sidi Moumen nicht wieder zu betreten, dann müsse man nicht mit auf die Wache. Man sollte verstehen, dass man hier als Ausländer ohne Protektion nicht sicher sei. Zwei Motorradpolizisten werden gerufen. Sie fahren dem Fahrzeug der Reporter bis an eine Tankstelle am Rande des Bezirks hinterher.

Und so findet das Gespräch mit Mehdi Haddad (Name geändert) am Abend des Folgetages in einem Café in einem Teil von Sidi Moumen statt, wo die Baracken schon den tristen Apartmenthäusern gewichen sind. „Siehst du, wie wir hier leben“, sagt er, nachdem er von der Begegnung mit dem Geheimdienst gehört hat, „man kann sich nicht mal in Ruhe unterhalten.“ Mehdi Haddad ist 23 Jahre alt, trägt eine Zahnspange, Jeans und Jeansjacke. In dem Café sitzen bis auf zwei mittelalte Frauen mit Kopftüchern nur Männer. Die Alten rauchen und schauen auf die Straße, die Jungen laden ihre Handys und gucken sich eine Wiederholung des Bundesligaspiels von Leverkusen gegen Bayern München an, das von einem Projektor auf eine Leinwand geworfen wird.

Mehdi ist nach sechs Schuljahren abgegangen, so wie so viele hier. Er habe ein „Diplom“ als Friseur, aber keine Arbeit. Gemeinsam mit ein paar Freunden organisiere er manchmal etwas, „dies und das“, wenn sich ein Job ergebe. Zweimal die Woche spielen sie Fußball. Ansonsten haben sie Zeit. Mehdi erzählt von seinem Bruder, der schon einmal sechs Stunden mit auf die Polizeiwache kommen musste, weil die Beamten vermutet hatten, dass er Drogen gekauft habe. Da war aber nichts dran. Ende vergangenen Jahres habe sich sein Bruder dann auf den Weg nach Europa gemacht. Allerdings nicht über die Türkei. „Die Grenze zu Mazedonien haben sie geschlossen und lassen keinen mehr durch“, sagt Mehdi.

Wenn Griechenland nicht mehr geht, wissen das alle

Jeder weiß das hier im Viertel, auch Mehdi, der ebenfalls möglichst bald nach Deutschland möchte. Aber nach den Berichten aus Mazedonien will er erst mal abwarten, wie es seinem Bruder ergeht. Über Whatsapp und Facebook werden Informationen in Echtzeit übermittelt, manchmal an Tausende gleichzeitig. Wenn Griechenland nicht mehr geht, wissen das alle. Dann wird ein anderer Weg gesucht.

Mit dem Flugzeug sei sein Bruder Anfang Januar nach Tunesien geflogen, erzählt Mehdi. Dort sei er drei Tage lang von den Behörden festgehalten worden, die ihn nach Terrorgruppen abgefragt hätten. Dann habe sein Bruder einen Bus nach Libyen genommen. In Tripolis habe er einem Libyer tausend Euro gegeben, eine Woche in dem Haus des Mannes übernachtet und sei dann in ein altes Fischerboot gesetzt worden. Zweihundertfünfzig Menschen seien darauf zusammengequetscht worden. Am zweiten Tag auf See seien sie dann von einem britischen Kriegsschiff aufgesammelt worden, das sie schließlich auf Lampedusa abgesetzt habe.

„Auf Lampedusa hat ein Übersetzer ihre Sprache überprüft“, sagt Mehdi. Als Marokkaner habe sein Bruder eine Aufenthaltserlaubnis für fünf Tage bekommen, danach hätte er Italien verlassen müssen. Jetzt sei er erst mal bei Bekannten untergetaucht, die schon länger in Italien leben. Zum Abschied fragt Mehdi: „Schickt Deutschland jetzt alle Marokkaner wieder zurück?“ Natürlich habe auch er von Köln gehört, er spricht von „Attentaten“. Auch in Sidi Moumen gebe es einige, die sich besaufen und ein leichtes Leben machen, sagt Mehdi. „Ich kenne auch Leute aus der Nachbarschaft, die nur nach Europa gingen, um zu klauen.“ Aber das sei eine Minderheit. „Es dauert ja auch etwas, bis ein Marokkaner die deutschen Verhaltensweisen übernommen hat.“

„Nach der sechsten Klasse gehen die meisten ab“

Es ist dunkel geworden in Sidi Moumen. Die fliegenden Händler packen ihren Tinnef zusammen, die Gemüsehändler beladen ihre Eselskarren für die Fahrt nach Hause. Um 21 Uhr ist kaum noch eine Frau auf der Straße. „Ab 22 Uhr sagen mir selbst die Polizisten, dass ich jetzt mal nach Hause sollte“, erzählt eine 25 Jahre alte Journalistin aus Casablanca. „Und in Richtung Mitternacht wird man hier draußen für eine Nutte gehalten.“ Und das meine sie nicht metaphorisch.

Nur das kleine Geschäft mit den Handys und Zubehör ist noch hell erleuchtet. Drei Jugendliche beugen sich über die Auslage hinter Glas, in dem das weiße Neonlicht reflektiert. Über den Gehweg rasen zwei Jungs auf einem Moped mit ihrem Testosteronspiegel entsprechendem Tempo in Schlangenlinien und zentimeternah die Hacken der Passanten entlang. Sie könnten noch zur Schule gehen. Aber wahrscheinlich ist das nicht.

„Nach der sechsten Klasse gehen die meisten ab“, sagt der Grundschullehrer Zahidi El Arbi. „Die Leute wissen mittlerweile, dass man hier auch mit einem Diplom keine Arbeit kriegt.“ El Arbis Schule ist eine von rund sechzig in Sidi Moumen, die es für die vierhundert- bis fünfhunderttausend Bewohner gibt. Sie hat 1100 Schüler, die von zwanzig Lehrern unterrichtet werden. „Vor zehn Jahren waren es noch 32 Lehrer“, sagt El Arbi. „Aber die Regierung spart und steckt ihr Geld mittlerweile lieber in den Aufbau von Privatschulen.“ Seit 1986 ist El Arbi im Schuldienst. Seitdem sei die Gewaltkriminalität zurückgegangen. Dafür aber verbreite sich auf seiner Schule die Drogenkriminalität. Dreizehnjährige würden hier schon Haschisch rauchen. „Die Händler nutzen die Minderjährigen, um Haschisch und Karkoubi zu verteilen.“ Sein eigener sechzehnjähriger Sohn will nach Europa gehen. „Migration muss nicht immer schlecht sein“, sagt Lehrer El Arbi.

Nach ein paar Tagen meldet sich Abidine über Whatsapp wieder. Er sei „NICHT mehr“ in Deutschland, schreibt er über seine deutsche Handynummer. Für den 22. Februar habe er eine Vorladung zur Gerichtsverhandlung über seine Abschiebung bekommen. Wo er jetzt sei, will er nicht sagen.

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