03. Mai 2015 · Kommentare deaktiviert für Italiener und Franzosen retten 3400 Flüchtlinge – Spiegel Online · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

Spiegel Online

Die Flucht über das Mittelmeer nach Europa ist ein oftmals tödliches Vorhaben. An diesem Wochenende jedoch wurden Tausende gerettet: 16 Schiffe waren dafür im Einsatz.

Im Mittelmeer sind mehr als 3400 Flüchtlinge gerettet worden, die meisten von ihnen vor der libyschen Küste. An den Einsätzen seien insgesamt 16 Schiffe beteiligt gewesen, teilte die italienische Küstenwache mit. Die Flüchtlinge sollen nun zur italienischen Insel Lampedusa, nach Sizilien und Kalabrien gebracht werden.

Zu den 16 Schiffen gehörte auch das Patrouillenboot „Commandant Birot“ der französischen Marine, das seit knapp zwei Wochen für den „Triton“-Einsatz unter Leitung der EU-Grenzschutzagentur Frontex unterwegs ist. Wie die Seepräfektur in der südfranzösischen Hafenstadt Toulon mitteilte, nahm es insgesamt 217 Menschen von drei Booten auf. Zwei mutmaßliche Schleuser wurden festgenommen.

Chaos in Libyen befördert Menschenschmuggel

Die italienische Fregatte „Bersagliere“ nahm 778 Migranten auf, das italienische Patrouillenschiff „Vega“ weitere 675 Migranten. An den Einsätzen waren auch Boote des italienischen Zolls, zwei Schlepper und zwei Frachter beteiligt. Geleitet wurde die Aktion von der Küstenwache.

Schleuserbanden schicken immer mehr Migranten auf Booten nach Europa, die oft überladen und kaum seetüchtig sind. Das Chaos im libyschen Bürgerkrieg begünstigt den Menschenschmuggel. Allein in den ersten Monaten dieses Jahres kamen dabei im Mittelmeer mehr als 1750 Flüchtlinge ums Leben – 30 Mal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die bislang größte Katastrophe ereignete sich Ende April, als beim Untergang eines völlig überladenen Schiffes vor der Küste Libyens womöglich mehr als 800 Menschen starben. Daraufhin spitzte sich die Kritik an der EU-Flüchtlingspolitik zu. Auch deutsche Reeder, deren Schiffe regelmäßig Menschen im Mittelmeer aufnehmen, prangerten „unfassbare“ Zustände an.

Die EU-Staats- und Regierungschefs beschlossen auf einem Sondergipfel Ende April, die Mittel für die „Triton“-Überwachungsmission zu verdreifachen. „Triton“ hat seitdem statt drei Millionen Euro rund neun Millionen Euro pro Monat zur Verfügung.

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