„Doku gibt Flüchtlingsdrama ein Gesicht
Der Mauretanier Mohamed wäre auf der Überfahrt nach Lampedusa fast ertrunken. Der Fischer Vito rettete ihn. Phoenix erzählt die Geschichte der beiden.Seine Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Europa hätte Mohamed fast mit dem Leben bezahlt.
Jedes Jahr wollen Tausende von Flüchtlingen über das Mittelmeer nach Europa gelangen. Viele sterben bei dem Versuch, das Ziel ihrer Hoffnungen auf ein besseres und menschenwürdigeres Leben zu erreichen. Gestorben wäre auch fast der Mauretanier Mohamed. Gerettet hat ihn der italienische Fischer Vito. Die Geschichte der beiden schildert an diesem Donnerstag um 22.15 Uhr die Schweizer Dokumentation „Mohamed und der Fischer“ auf Phoenix. Der Film von Marco Leopardi und Ludovica Lona verleiht den Opfern und Betroffenen des Migrationsdramas vor der Insel Lampedusa anhand der ruhig und bewegend erzählten Geschichte des Afrikaners ein Gesicht.
„Es war in der Nacht vom 16. August 2007“, erinnert sich Mohamed zurück, „das Boot war stark überladen und als in der Nacht die See unruhig wurde, versetzte das einige Mitreisende in Panik.“ Am frühen Morgen begann das Wasser überall einzudringen, über drei Stunden lang schöpften die Flüchtlinge immer wieder das Wasser ab, bis sich ein Holzstück aus dem Schiff löste und alle ins Meer stürzten. „Die, die schwimmen konnten, kamen wieder hoch“, berichtet der Mauretanier weiter. „Als Boote auftauchten, winkten und riefen wir, aber niemand wollte uns helfen. Einer nach dem anderen ertrank.“ Eine Woche trieb der junge Mann und einzige Überlebende der Katastrophe schließlich auf dem Meer, bis der Fischer Vito ihn entdeckte und herauszog.
Die Dokumentation „Mohamed und der Fischer“ ist Bestandteil des Phoenix-Thementags Europa am 1. Mai. Der Thementag ist Auftakt zu einer umfangreichen Berichterstattung des Bonner Ereignis-, Politik- und Dokumentationskanals im Vorfeld der Europawahl Ende Mai.
dpa
Die Dokumentation „Mohamed und der Fischer“ ist am 1. Mai um 22.15 Uhr auf Phoenix zu sehen.“