30. Juni 2017 · Kommentare deaktiviert für „Bundeswehr beteiligt sich weiter an EU-Mission gegen Schleuser“ · Kategorien: Deutschland, Mittelmeer · Tags: , ,

Zeit Online | 29.06.2017

Der Bundestag hat das Mandat für die Marinemission Sophia im Mittelmeer verlängert. Bisher wurden 100 mutmaßliche Schleuser gefasst – und 40.000 Flüchtlinge gerettet.

Die Bundeswehr wird im Mittelmeer weiterhin gegen Schleuser vorgehen und Flüchtlinge bergen. Der Bundestag beschloss mit großer Mehrheit eine Verlängerung der EU-Marinemission Operation Sophia. An der Mission sollen sich demzufolge auch in den nächsten zwölf Monaten insgesamt bis zu 950 Bundeswehr-Soldaten beteiligen können – derzeit sind knapp 90 im Einsatz.

Weiterlesen »

28. Juni 2017 · Kommentare deaktiviert für „Schmaler Anteil“ · Kategorien: Mittelmeer · Tags: , ,

taz | 28.06.2017

MITTELMEER Nur 12 Prozent der Rettungen erfolgen durch die europäische Marine

Christian Jakob

BERLIN taz | Von Jahresbeginn bis zum 21. Juni wurden etwa 72.000 Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet und nach Italien gebracht – knapp ein Drittel mehr als im Vorjahr. Im selben Zeitraum ertranken mindestens 2.100 Menschen, das ist ein Rückgang von etwa 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wem ist diese Entwicklung zu verdanken?

Den Schiffen der vor Ort kreuzenden EU-Militärmission EUNAVFOR MED offenbar nicht. Das jedenfalls ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Sieben große Militärschiffe – darunter der Bundeswehr-Tender „Rhein“ – und sechs Flugzeuge und Hubschrauber hat die Mission aktuell vor Libyen im Einsatz. Insgesamt rettete sie in diesem Jahr bislang 7.181 Menschen im Mittelmeer aus Seenot – also 12,2 Prozent. Im Vorjahr entfielen noch 14,6 Prozent (23.577) auf die EU-Militärmission. Die große Mehrheit aller Seenotrettungen im zentralen Mittelmeer erfolgt somit durch das mittlerweile knappe Dutzend ziviler NGOs und durch private Handelsschiffe.

Weiterlesen »

08. Juni 2017 · Kommentare deaktiviert für EU – Libyen: Geht EUNAVFOR MED in die Luft? · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , ,

Die EU-Militäroperation EUNAVFOR MED im zentralen Mittelmeer vor Libyen ist bei der Bekämpfung von „Schleppern und Schleusern“ der Boat-people von Erfolglosigkeit gekennzeichnet. Nun drängt sie auf Genehmigung von Aufkärungsflügen über den libyschen Gewässern.

Bislang schafft es EUNAVFOR MED im Wesentlichen lediglich, einen Teil der Boote bzw. der Bootsmotoren nach Rettung der Flüchtlinge zu zerstören. Immer öfter schalten Kriegsschiffe der EUNAVFOR MED ihre Transponder aus, damit sie nicht geortet und zu Seenotrettungen hinzugezogen werden können. Seit Herbst 2016 kommen von vielen Flüchtlingsbooten in Seenot keine direkten SOS-Anrufe an die italienische Seerettungs-Leitstelle MRCC in Rom mehr an, die die EUNAVFOR MED abhört. Auch die EU-militärische elektronische Überwachung der Küste dürfte angesichts der dortigen informellen Überlebensökonomien zu keinen einfachen Ergebnissen führen.

Die drei libyschen Regierungen, unterstützt von den Nachbarstaaten, verweigern der EUNAVFOR MED das Einlaufen in libysche Hoheitsgewässer (Phase 2b der Militärmission), sie würden das als „ausländische Intervention“ bewerten. Die UN gibt ebenfalls nicht ihr Placet zur Phase 2b.

Auf der Wunschliste des Teils der libyschen Küstenwache, die der UN-eingesetzten Regierung in Tripolis untersteht, stehen Hubschrauber aus EU-Staaten. Die EU reagiert auf diese Aufrüstungswünsche zögerlich, da dieser Teil der Küstenwache mit „Schleppern und Schleusern“ kooperiert und die Milizen, die die Küstenwachen organisieren, als politisch unzuverlässig eingestuft werden. Die Bundesregierung streitet in der Beantwortung einer „Schriftlichen Frage“ (5-268 und 269) der Abgeordneten Christine Buchholz am 06.06.2017 nicht ab, dass EUNAVFOR MED nach angestrebter Zustimmung der libyschen Einheitsregierung „mit Aufklärungsflügen“ mandatiert werden soll. Ziel wäre ein internationales Push-Back der Boat-people nach Libyen: organisiert von EUNAVFOR MED, durchgeführt von der libyschen Küstenwache von Tripolis.

07. Juni 2017 · Kommentare deaktiviert für Alarm Phone: „Neue Dimensionen unterlassener Hilfeleistung“ · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , , , ,

ak – analyse & kritik – Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 627 / 16.5.2017

Der tödliche Graben um die Festung Europa

International Aktivist_innen von Alarm Phone über neue Dimensionen unterlassener Hilfeleistung im Mittelmeer vor Libyen

Interview: Britta Rabe

Libyen bleibt ein Land im Kriegszustand – die Nachrichten sind bestimmt von Flüchtenden als Opfer von Gewalt und Ausbeutung und gewalttätigen Interessenkonflikten lokaler Machthaber. Bislang ist es der Europäischen Union (EU) nicht gelungen, mit Libyen Vereinbarungen zur Begrenzung der Migration nach Europa zu schließen. Zeitgleich wird in den Gewässern des zentralen Mittelmeers ein vehementer Kampf um Migrationskontrolle geführt – vor der libyschen Küste und auf der Fluchtroute nach Italien. Die libysche Küstenwache hat dabei schon mehrfach Flüchtlingsschiffe und auch Boote privater Rettungsinitiativen in große Gefahr gebracht – und wird weiterhin von der EU durch deren »Grenzschutzagentur« Frontex im Aufbau unterstützt. Aktuell fordert Libyen von der EU unter anderem 130 bewaffnete Boote, um ihren eigenen Kampf gegen Flüchtende zu führen. Mitte April spitzte sich die Situation zu, als vor allem dank privater Rettungsschiffe 8.300 Menschen aus Seenot gerettet wurden. Helrich, Judith, Conni, Hagen, Maurice und Daniel sind Aktivist_innen des transnationalen Netzwerks Watch The Med Alarm Phone. Ende April gaben sie eine Einschätzung zur aktuellen Situation im Mittelmeer.

Im letzten Jahr sind über 180.000 Menschen mit Booten in Italien angekommen, die meisten aus Libyen, ein neuer Rekord. Welche Ursachen haltet ihr dafür am entscheidensten?

Weiterlesen »

10. Mai 2017 · Kommentare deaktiviert für „Marine rettete in zwei Jahren 20.000 Flüchtlinge“ · Kategorien: Mittelmeer, Mittelmeerroute · Tags: , ,

Spiegel Online | 10.05.2017

Rettung in Not: Die Marine hat seit Mai 2015 Tausende Menschen im Mittelmeer geborgen. In wenigen Wochen läuft das bisherige Mandat für die EU-Mission „Sophia“ aus.

Das Mittelmeer ist seit der Schließung der Balkanroute zur wichtigsten Transitstrecke für Menschen auf dem Weg nach Europa geworden. Immer wieder geraten sie dabei in Seenot.

Allein die Marine hat in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 20.181 Menschen gerettet, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf das Truppeneinsatzkommando in Potsdam.

Angesichts der dramatischen Berichte über gesunkene Flüchtlingsboote forderte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), eine Fortsetzung der Seenotrettung.

Weiterlesen »

09. Mai 2017 · Kommentare deaktiviert für „The reality of NGO migrant rescues“ · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

EUObserver | 08.05.2017

By EUGENIO CUSUMANO

In 2016, more than 180,000 migrants left Libya to reach Italy. At least 5,000 died. So far this year, more than 1,000 fatalities have already been reported.

In response to this emergency, 10 non-governmental organisations (NGOs) deployed ships off the coast of Libya.

NGOs have become the largest provider of search and rescue (SAR) around Libyan waters.

Based on data from the Italian Coast Guard, NGOs rescued a total of 46,795 migrants in 2016, many more than EU border control and anti-smuggling missions Triton and EUNAVFOR Med.

Weiterlesen »

24. April 2017 · Kommentare deaktiviert für „Entwicklungshilfe für Libyens Küstenwache: Anschluss an europäische Überwachung“ · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , ,

[DT] [EN] | 22.04.2017

Die EU-Mittelmeeranrainer errichten ein Netzwerk zur Kommunikation von Militärs und Grenzpolizeien. Auch Libyen, Ägypten, Algerien und Tunesien sollen dort mitmachen. Durch die Hintertür nähmen sie dann am Überwachungssystem EUROSUR teil. Geflüchtete könnten dann auf offener See aufgegriffen und nach Libyen zurückgebracht werden.

Noch in diesem Jahr soll das satellitengestützte Netzwerk „Seahorse Mediterranean“ („Seepferdchen Mittelmeer“) in Betrieb genommen werden. Dies teilte die Europäische Kommission auf eine parlamentarische Nachfrage mit. Dann erhielte die libysche Küstenwache, die zur Marine gehört, Informationen aus europäischen Überwachungssystemen. Das Ziel ist die libysche Beteiligung an Rettungseinsätzen außerhalb der Hoheitsgewässer.

Weiterlesen »

23. April 2017 · Kommentare deaktiviert für „Migrationspolitik: Außer Kontrolle“ · Kategorien: Afrika, Europa, Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , , ,

Zeit Online | 19.04.2017

Die EU zieht ihre Rettungsschiffe im Mittelmeer zurück – und sorgt für ein tödliches Chaos vor Libyen.

Von Caterina Lobenstein

Es war am Ostersonntag, als der Kapitän des deutschen Rettungsschiffes Iuventa zum Funkgerät griff und einen Notruf absetzte: Mayday. Die Iuventa, die an jenem Tag vor der libyschen Küste trieb und überladen war mit Flüchtlingen, gehört zur Organisation Jugend Rettet, sie ist ein kleines Schiff, gerade groß genug, um ein paar Verletzte an Bord zu nehmen. Normalerweise versorgt sie Flüchtlinge auf dem Meer mit Rettungswesten, Wasser und Erster Hilfe, bis größere Schiffe sie unterstützen und die Menschen aufnehmen. An diesem Sonntag aber gab es niemanden, der helfen konnte.

Dass die Iuventa am Ostersonntag lange keine Hilfe bekam, hat zum einen mit dem Ende der italienischen Rettungsmission Mare Nostrum zu tun: Seit es die nicht mehr gibt, patrouillieren weniger staatliche Rettungsschiffe nahe den libyschen Gewässern, dort also, wo die meisten Notrufe abgesetzt werden und die meisten Menschen ertrinken. Zum anderen ist die Zahl der Flüchtlinge, die von Nordafrika aus nach Europa kommen, gestiegen. Fast 40.000 waren es laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk von Januar bis Mitte April 2017, deutlich mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, und die Schönwettersaison hat noch nicht mal begonnen.

Weiterlesen »

22. März 2017 · Kommentare deaktiviert für Libia, il comandante di Sophia «Abbiamo salvato 34 mila migranti» · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: ,

Corriere della Sera | 21.03.2017

L’ammiraglio Enrico Credendino a capo della missione Ue che blocca i barconi dal Nord Africa. «Alcune ong lavorano al limite delle acque libiche»

di Francesco Battistini

Ammiraglio Credendino, i migranti dalla Libia sono aumentati del 36 per cento nei primi due mesi e mezzo del 2017. Ma non dovevate fermarli tutti con l’Operazione Sophia?

«Gli scafisti stanno spingendo al massimo. Finché possono. Certo, l’incremento degli sbarchi è dovuto al fatto che molti erano pronti da un pezzo a partire. Ma il punto è che gli scafisti s’aspettano tempi duri: sanno che stiamo addestrando la Guardia costiera libica. E che a breve il governo di Tripoli avrà dieci motovedette, con le quali sarà in grado di contrastare in modo molto più efficace all’interno delle acque libiche. Per questo, stanno cercando di mandare in Italia il maggior numero possibile di migranti: quando cominceranno i controlli dei libici, sarà probabilmente più complicato».

Weiterlesen »

13. Januar 2017 · Kommentare deaktiviert für Libia, caos a Tripoli. Sarraj all’esercito: “Ristabilire l’ordine”. Ma l’Ue ci crede: “Replicare intesa italiana su migranti” · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags:

Quelle: Il Fatto Quotidiano | 13.01.2017

La situazione nell’ex capitale, già difficile, è stata complicata dalla riapertura dell’ambasciata italiana avvenuta martedì. Secondo il sito „The Libya Observer“ le autorità di Tobruk, città nell’est del Paese che ospita il parlamento non riconosciuto dalla comunità internazionale, si scagliano contro la mossa di Roma, definendola una „nuova occupazione“. Il capo dell’Aise costretto a lasciare il Paese, il Copasir smentisce

L’ambasciatore italiano in Libia smentisce che a Tripoli sia mai avvenuto un golpe e assicura che “le sedi istituzionali nelle quali opera il governo di accordo nazionale continuano a lavorare“, ma nella ex capitale la situazione rimane estremamente complicata e confusa. Il Consiglio presidenziale del governo di intesa nazionale di Fayez al Sarraj ha incaricato le forze armate di ristabilire l’ordine e contrastare i gruppi armati che rispondono gli ordini di Khalifa Ghwell – l’ex premier del dissolto governo libico islamista di salvezza nazionale – che giovedì ha preso possesso delle sedi dei ministeri della Difesa, dei Martiri e del Lavoro. Intanto secondo il portale Libya Herald la potente brigata dei “Rivoluzionari di Tripoli“, uno dei gruppi più numerosi e potenti, avrebbe dichiarato ieri sera lo stato di emergenza nella capitale.

Weiterlesen »