12. Januar 2017 · Kommentare deaktiviert für „Italien schließt mit libyscher Regierung ein Abkommen zur Migrationskontrolle“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Quelle: Telepolis | 11.01.2017

Das Abkommen knüpft an einen Deal an, den der damalige Ministerpräsident Berlusconi mit „mehr Öl, weniger Migranten aus Libyen“ beschrieb. In Libyen sorgt das für Ärger, möglicherweise auch mit Russland

Die italienische Regierung hat am Montag ein Abkommen zur Migrationskontrolle mit Libyen geschlossen. Italien will die vom Westen unterstützte libysche Einheitsregierung mit Drohnen und Radareinrichtungen sowie der Bereitstellung von Ausrüstung und Ausbildung unterstützen. Im Gegenzug soll Libyen Anstrengungen unternehmen, irreguläre Grenzübertritte entlang der Landgrenze in der Sahara zu verhindern und Migranten in Länder wie den Niger, Tschad oder Sudan zurückzuschicken.

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15. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für „Tödlicher Übergriff der libyschen Küstenwache auf Rettungsmission: Bundesregierung bestätigt Darstellung des Vereins Sea-Watch“ · Kategorien: Libyen, Mittelmeerroute · Tags: ,

Pressemitteilungen von Andrej Hunko | 14.12.2016

„Das Schiff ‚Sea-Watch 2‘ befand sich in internationalen Gewässern, als die Besatzung von der libyschen Küstenwache an der Rettung von Geflüchteten gehindert wurde. Dies bestätigt das Auswärtige Amt in der Antwort auf unsere Kleine Anfrage zu Überfällen auf deutsche und belgische Rettungsmissionen. Positionsdaten, die von der EU-Operation EUNAVFOR MED aufgezeichnet wurden, belegen den Hergang“, erklärt der europapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Andrej Hunko.

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30. November 2016 · Kommentare deaktiviert für Martin Kobler: „Rettungsoperationen ziehen Schleuser an“ · Kategorien: Afrika, Libyen · Tags: ,

Quelle: DW | 29.11.2016

1400 Flüchtlinge wurden Anfang der Woche vor Libyens Küste gerettet. Im DW-Interview spricht der UN-Sondergesandte für Libyen über die negative Seite von Rettungsaktionen – und Milliarden möglicher neuer Flüchtlinge.

Deutsche Welle: Rettungsaktionen in internationalen Gewässern, wie sie im Rahmen der europäischen Operation Sophia gegen Schleusernetzwerke im Mittelmeer oder von humanitären Organisationen durchgeführt werden, haben laut Kritikern einen negativen Effekt: Schleuserbanden sollen davon profitieren. Wie sehen Sie das?

Martin Kobler: Sie haben in der Tat diesen ungewollten Effekt. Die europäischen Schiffe sind ja nur außerhalb der 12-Meilen-Zone (die zum Staatsgebiet der Küstenstaaten gehört, Anm. d. Red.) unterwegs. Deswegen bringen die Schleuser die Menschen an die Grenze der 12-Meilen-Zone und rufen sogar die italienische Küstenwache an: Holt diese Menschen jetzt dort ab! Natürlich haben diese Operationen diesen „Pull-Faktor“, dass sie die Leute anziehen, deshalb können sie auch nur ein Teil der Lösung sein. Und solange die Staatlichkeit in Libyen nicht wiederhergestellt wird, wird auch der Menschenschmuggel nicht aufhören.

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28. November 2016 · Kommentare deaktiviert für „EU-Flüchtlingspolitik in Libyen: Zurück in den Krieg“ · Kategorien: Europa, Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

Quelle: taz | 28.11.2016

Libyen ist durch den Bürgerkrieg stärker zerrüttet als irgendein anderes Maghreb-Land. Trotzdem will die EU Flüchtlinge dorthin zurückschicken.

Christian Jakob

ROM/BRÜSSEL taz | Eigentlich ist Manlio Scopigno kein Seemann. Der Brigadegeneral kommandierte Fallschirmregimenter. Italien entsandte ihn nach Somalia, Bosnien, Kosovo, Mazedonien, Libanon. Heute befehligt Scopigno die größte Seestreitmacht der EU: Die Militärmission Eunavfor Med, auch genannt „Operation Sophia“, die vor Libyens Küsten kreuzt, wo dieses Jahr schon über 4.600 Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa ertrunken sind. Eunavfor Med steht für European Union Naval Force – Mediterranean: EU-Marineverband für das Mittelmeer. „Sophia“ soll den humanitären Aspekt unterstreichen und steht für das Flüchtlingskind Sophia, das an Bord der Fregatte „Schleswig-Holstein“ geboren wurde.

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26. August 2016 · Kommentare deaktiviert für Libyen, Marine: „Operation Sophia is propaganda; Italy stealing Libya’s resources“ · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , , ,

Quelle: The Libya Observer

Navy spokesman: Operation Sophia is propaganda; Italy wants to have more time to continue stealing Libya’s resources and smuggling its fuel

Main Highlights

  • Libya has become unable to face the opportunist EU countries such as Italy.
  • We refuse to build tents and camps for the African immigrants.
  • The EU and the UN do not have the will to fight illegal immigration.
  • Operation Sophia is propaganda used in the political conflict, the race for power, money and economy in Europe.
  • The EU countries are guilty of smuggling Libya’s fuel and undermining its economy.
  • Italy refuses to hand over four navy boats to Libya.
  • Italy wants to have more time to continue stealing Libya’s resources and smuggling its fuel.
  • The EU will only help Libya when terrorists sneak their way through to Europe alongside immigrants.
  • We do not need EU training; we need boats and other equipment.

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07. Juli 2016 · Kommentare deaktiviert für Mittelmeer: EunavforMed Sophia „Mitschuld“ am Ertrinken – FAZ · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , , ,

Quelle: FAZ

Flüchtlingsboote: Zu langsam für ein SOS auf dem Mittelmeer

Im Mittelmeer ertrinken mehr Migranten als im vergangenen Jahr. Kritiker geben der EU-Operation „Sophia“ eine Mitschuld. Denn durch den Kampf gegen Schmuggler gefährde sie Menschenleben.

von Jörg Bremer, Rom

Der Weg der Migranten aus Schwarzafrika über Libyen und das Mittelmeer nach Europa gilt mittlerweile als gefährlichste Fluchtroute weltweit. Einige hundert Menschen sterben jährlich auf dem Weg durch die Wüste, an Hunger oder weil sie entführt und versklavt werden. „Routinemäßig“ – wie ein reuiger Schleuser in einem Prozess in Italien jetzt sagte – würden Flüchtlinge in Libyen, die ihre Schlepper nicht bezahlen können, an Ägypter verkauft, die sie umbringen, um ihre Organe zu Geld zu machen.

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18. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für Frontex-Rösler: neue Aufforderung zum Ertrinkenlassen · Kategorien: Europa, Libyen · Tags: , , ,

Frontex-Direktor Klaus Rösler hatte im Dezember 2014 die italienische Regierung zum Abzug der Seenotrettung aus dem zentralen Mittelmeer zwischen Lampedusa und Libyen aufgefordert („Ertrinkenlassen!-Rösler“). Vor allem auf Druck der Bundesregierung musste damals die italienische Operation Mare Nostrum abgebrochen werden, mehrere tausend Ertrunkene zwischen Dezember 2014 und Spätsommer 2015 waren die Folge. Jetzt mobilisiert Frontex-Rösler erneut gegen die Präsenz europäischer Seenotrettung in internationalen Gewässern vor Libyen. Die EU-Militäroperation EUNAVFOR MED vor der Küste Libyens richtet sich vor allem mit Überwachungsmassnahmen gegen „Schlepper und Schleuser“; der italienischen Seenotrettungsstelle MRCC gelingt es oftmals nicht, die Kriegsschiffe der EUNAVFOR MED in die Seenotrettung einzubinden. Aber diese erzwungenen Marine-Seenotrettungen sind für Rösler kontraproduktiv.

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02. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für „Krieg gegen Flüchtende“ · Kategorien: Europa, Mittelmeer · Tags: , ,

Quelle: Ossietzky

Georg Rammer

Mitleidlos, mit gnadenloser Härte bekämpft die Europäische Union Menschen, die vor Krieg und Elend geflohen sind. Sie verletzt dabei Werte, die sie zu verteidigen vorgibt. Den Tod Tausender nimmt sie billigend in Kauf, um weitere Flüchtende abzuschrecken. Der Kampf der Kriegsschiffe gegen Schlauchboote verdeutlicht die Heuchelei der EU, die sich doch auf Menschenrechte und demokratische Grundwerte beruft. Die deutsche Bundesregierung als treibende Kraft hinter der Abschreckung versucht, rechtsradikalen Gruppen den Wind aus den Segeln zu nehmen, und will nicht die Geistesverwandtschaft erkennen, die zwischen dieser Politik und rassistischen Parolen besteht.

EU und NATO müssen zwangsläufig so handeln, die »Festung Europa« ist alternativlos – unter den Prämissen eines imperialen Wirtschaftssystems. Eine Lösung der Flüchtlingsprobleme wäre langfristig nur unter Bedingungen möglich, die heute wie ein Märchen klingen: Rücknahme der ungleichen »Freihandelsabkommen« wie EPA (Economic Partnership Agreement), Widerruf der »Strukturanpassungsprogramme«, die zahlreichen Ländern vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank aufgezwungen wurden, Verbot von Landraub, verbindliche Regeln für schonenden Umgang mit Ressourcen und Klima, Verfolgung aller PolitikerInnen durch den Internationalen Strafgerichtshof, die andere Länder militärisch angreifen und gegen Völkerrecht verstoßen, und vieles andere mehr. Die Länge der Liste märchenhafter Wünsche zeigt den katastrophalen Zustand der Welt an und die absolut illusorisch erscheinende Möglichkeit, ihn für die Hunderte von Millionen bewohnbar zu machen, die Leidtragende der Raubzüge der Reichen sind.

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01. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für Libyen, Italien: Mortalitätsrate steigt unter „Eunavfor med“ an – ai · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Die Mortalitätsrate von Boat-people im zentralen Mittelmeer steigt unter Einsatz der EU-Kriegsschiffe „Eunavfor med“ wieder an, wie amnesty international berichtet. Als das zentrale Mittelmeer von der italienischen Militärmission „Mare Nostrum“ überwacht wurde, starb statistisch eine Person bei 53 Geretteten. Nachdem Frontex die Überwachung von „Mare Nostrum“ übernommen hatte, starb eine Person bei 16 Geretteten. Nun, unter „Eunavfor“, stirbt eine Person bei 38 Geretteten. Amnesty international kritisiert, dass nichts für die Einrichtung eines humanitären Korridors unternommen wurde.

In Italien mehren sich die Stimmen, auch unter Seeleuten Lampedusas, die die EU-Staaten direkt für die zahlreichen Schiffskatastrophen der letzten Tage verantwortlich machen: Anders als vor einigen Jahren wüssten Fischer und EU-Marinezentren heutzutage, wann und wo Flüchtlingsboote von Libyen ablegten. Wenn derzeit bei SOS im zentralen Mittelmeer stundenlang nicht gerettet werde, passiere das unter EU-Überwachung. „Sie sehen mit ihren Satelliten in unsere Vorgärten“, sagt ein Fischer Lampedusas, „und da wollen sie die Flüchtlingsboote nicht erkannt haben?“

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26. Mai 2016 · Kommentare deaktiviert für Libyen: Aktuelle Schiffskatastrophen heute – mehrere hundert Tote? · Kategorien: Alarm Phone, Italien, Libyen · Tags:

Nach unseren Informationen sind in der vergangenen Nacht mehrere tausend Flüchtlinge und MigrantInnen von der westlibyschen Küste Richtung Italien aufgebrochen, mit Schlauchbooten wie auch mit Fischerbooten aus Holz. Die italienische Seenotrettung MRCC Rom ist seit mehreren Tagen ununterbrochen mit der Rettung Tausender Boat-people in der Todeszone nahe der Petro-Bohrinsel El Bouri im Einsatz und dirigiert Frachter, Schleppschiffe der Bohrinsel, Kriegsschiffe der Eunavfor Med Flotte und Frontex-Schiffe zu Hilfsaktionen vor Ort.

Wir gehen davon aus, dass es bereits in den vergangenen Tagen zu weit mehr Toten kam als offiziell angegeben. Seit heute morgen überschlagen sich die informellen Nachrichten. Die europäische Kriegsmarine Eunavfor med, die den expliziten Auftrag hat, die internationalen Gewässer vor Libyen zu überwachen, meldet Schiffskatastrophen, bei denen die Rettungsaktionen zu spät kamen. Wir befürchten aufgrund zahlreicher Hinweise, dass im Laufe des heutigen Tages Hunderte Bootsflüchtlinge vor der westlibyschen Küste ertrunken sind – vor den elektronischen Augen der hochgerüsteten EU-Marine. Es handelt sich um ein angekündigtes massenhaftes Ertrinken. Seit Tagen berichten auch die Massenmedien über die Aufbruchssituation an der libyschen Küste.

Das WatchTheMed Alarm Phone wurde heute seit den frühen Morgenstunden u.a. von syrischen und irakischen Flüchtlingen angerufen, deren Boot mit 500 Menschen vor der westlibyschen Stadt Zuwara sank.

Indomeni Zuwara – open the borders! Ferries not Frontex!

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