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taz, 8.1.14
Jahrestag Arabellion in Tunesien
Die Werkbank Deutschlands
Der tunesischen Wirtschaft geht es nicht gut. Viele Unternehmen wandern ab. Nur die deutschen nicht. Sie nutzen billige Arbeit und billigen Strom.
BERLIN taz | Mitten in der nordtunesischen Hafenstadt Bizerte nähen Frauen, Hemden, Krawatten, Blusen für das Textilunternehmen van Laack. In einer hellen Halle mit Blick aufs Meer. Die Kleidungsstücke hängen wenig später in Showrooms in München oder an der Madison Avenue in New York. Die Marke van Laack mit Stammsitz im Mönchengladbach setzt auf die „Standortvorteile“ des nordafrikanischen Landes – wie Calvin Klein, Lacoste oder Yves Saint Laurent oder die 250 anderen, meist mittelständischen deutschen Unternehmen. Jeder dritte Büstenhalter, jede dritte Jeans, jeder zweite Badeanzug kommen nach Angeben von Eurostat aus Tunesien. Das Land gilt als verlängerte Werkbank Europas, und um nicht der Konkurrenz der Billighersteller aus China und Indien ausgesetzt zu sein, setzt die tunesische Textilindustrie verstärkt auf Qualität, Design und Marketing.
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