FlüchtlingsforscherInnen, MigrationswissenschaftlerInnen und JournalistInnen haben es in den vergangenen Jahren nicht fertiggebracht, die Zahlen dokumentierter Todesfälle von Flüchtlingen und MigrantInnen im Mittelmeer seit Beginn der Festung Europa um 1990 zusammenzuzählen. Bereits um das Jahr 2000 bezifferten spanische WissenschaftlerInnen die Toten in der Meerenge von Gibraltar und vor den Kanarischen Inseln auf 20.000 Menschen. Seit 2010 existieren verschiedene Dokumentationen zum Zentralen Mittelmeer mit annähernd 20.000 aufgeführten Toten. Kürzlich bezifferte der UNHCR die Toten des Mittelmeers in den vergangenen 2 Jahren auf über 10.000. Nun legt die IOM eine Studie vor, in der sie die Zahl der umgekommenen Flüchtlinge und MigrantInnen in den letzten 20 Jahren auf 60.000 Menschen ansetzt, die mehrheitlich im Mittelmeer ertrunken sind. Die IOM ist selbst massgeblich an der Abschottung Europas und der hochindustrialisierten reichen Staaten weltweit beteiligt.
IOM: Identification and Tracing of Dead and Missing Migrants
Edited byTara Brian and Frank Laczko
Fatal Journeys, Volume 2
Number of Pages: 108
ISBN: 978-92-9068-721-4
E-ISBN: 978-92-1-058234-6
Year: 2016
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