Quelle: NZZ
Trotz der Schliessung sind noch immer Zehntausende auf der Balkanroute unterwegs. Für Europa sind die Balkanländer deshalb wichtiger geworden.
von Andreas Ernst, Belgrad
Wenn die Nummer drei beim Hauptbahnhof die Türen aufklappt und eine schwatzende Schar bunt gekleideter afghanischer Frauen und Kinder das Tram besteigt, hebt kaum ein Passagier die Augen vom Smartphone. Die Flüchtlinge gehören heute zum Stadtbild von Belgrad – anders als im Frühling letzten Jahres: Damals war Belgrad noch eine fast ausschliesslich «weisse» Stadt. Das hat sich wohl für immer geändert, seit die Balkanroute zum Migrations- und Schmuggelweg für Hunderttausende wurde.