Quelle: derStandard | 20.01.2017
Das EU-Land erlaube Menschen nicht, einen Asylantrag zu stellen, und zwinge sie auch unter Gewalt, nach Serbien zurückzukehren
Zagreb – Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft dem jüngsten EU-Mitglied Kroatien vor, Asylsuchende zu zwingen, nach Serbien zurückzukehren. In manchen Fällen geschehe das auch unter Gewalt. Die kroatischen Behörden erlaubten Menschen nicht, Asylanträge zu stellen, hieß es in einer HRW-Mitteilung am Freitag.
Die Organisation bezieht sich auf Befragungen von zehn Asylsuchenden aus Afghanistan, darunter zwei unbegleitete Kinder, die auf kroatischem Gebiet aufgegriffen wurden. Sie schilderten, im vergangenen November nach Serbien abgeschoben worden zu sein, nachdem ihnen verweigert wurde, in Kroatien einen Asylantrag zu stellen. Neun davon sagten, sie seien von kroatischen Polizeibeamten getreten und geschlagen worden. Allen seien außerdem persönliche Gegenstände, darunter Geld und Handys, weggenommen worden.
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