28. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für „EU-finanzierte Truppe tötet Zivilisten“ · Kategorien: Sahara, Sahel · Tags: ,

taz | 27.06.2018

Die UN-Mission in Mali bestätigt, dass Soldaten der multinationalen Sahel-Eingreiftruppe „G5-Sahel“ schwere Menschenrechtsverletzungen begehen.

von Dominik Johnson

Sie ist Europas Vorzeigeprojekt beim Versuch, in der Sahelzone die Abwehr islamistischer Terroristen und nebenbei die Verhinderung von Migration durch afrikanische Truppen erledigen zu lassen: die auf 5000 Mann angesetzte Eingreiftruppe G5-Sahel aus Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad. Aufgebaut wird sie von Frankreich, die EU und ihre Mitgliedsstaaten sagten dafür auf einem Gipfel in Brüssel im Februar 176 Millionen Euro zu. Aber jetzt bestätigt die UN-Mission in Mali (Minusma), dass G5-Soldaten schwere Menschenrechtsverletzungen begehen.
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24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Alarmphone: Italy and Malta are refusing to coordinate rescue – 96 people in severe distress · Kategorien: DT, Italien, Libyen, Malta · Tags:

Watch The Med – Alarmphone

Tonight, the Alarm Phone received a distress case from the Central Mediterranean Sea. A boat with 96 people on board, many from Eritrea, had left from Libya. When we spoke to the travellers, they confirmed that they were in an urgent distress situation and required immediate help. We are also in contact with some of their relatives who are fearing for their lives.

We passed the information on the distress case, including the GPS coordinates of the boat to the Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) in Rome. They told us shortly after that Malta would coordinate the rescue of the boat. When we spoke to the coordination centre in Malta, however, they seemed unaware about the distress case. Later, they told us that the ‘Libyan’ authorities would take on the case. This directly contradicts the information we had received from Rome, following which Malta had taken on the case and therewith the duty to coordinate the rescue operation.
We are still trying to force both Rome and Malta to follow their duty and engage in the rescue. The battery of the satellite phone on the boat has run out, so that they do not have any possibility to reach out for help anymore.

The cynical games European politicians are playing at the moment have these catastrophic consequences.

This is a matter over life and death, and we urge the authorities to immediately take on the responsibility to coordinate a rescue operation.

22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für „Libysche Lager“ · Kategorien: Libyen, Sahara · Tags: ,

German-Foreign-Policy | 22.06.2018

BERLIN/TRIPOLIS (Eigener Bericht) – Die EU schlägt die Einrichtung von Sammellagern für Flüchtlinge in Nordafrika vor und will etwaige Asylgesuche dort exterritorial bearbeiten. Dies geht aus den Unterlagen für den EU-Gipfel Ende kommender Woche hervor. Demnach sollen künftig Flüchtlinge, die auf dem Mittelmeer aufgegriffen werden, nicht mehr nach Europa, sondern zurück nach Nordafrika gebracht werden. Werden ihre Asylanträge abgelehnt, werden sie von dort in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Der frühere deutsche Außenminister Sigmar Gabriel bringt parallel einen Militäreinsatz in Libyen ins Gespräch. Tatsächlich hat die EU den Schritt zur Nutzung von Lagern in Nordafrika im Rahmen ihrer Flüchtlingsabwehr längst vollzogen. So unterstützt sie internationale Organisationen, die sich in Libyen um in Lagern inhaftierte Flüchtlinge kümmern, um mit ihrer Hilfe einige wenige Flüchtlinge nach Europa zu holen, die Mehrheit hingegen zur vorgeblich freiwilligen Rückkehr in ihre Herkunftsländer zu veranlassen. Die Maßnahmen werden zum Teil von Deutschland finanziert.

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22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für „Europas Puffer im Südosten“ · Kategorien: Albanien, Balkanroute, Bosnien · Tags:

FR | 22.06.2018

Immer mehr Migranten suchen über Albanien und Bosnien-Herzegowina einen Weg in die EU

von Adelhaid Wölfl

Mittwochfrüh kenterte ein Boot mit zehn Migranten, die versuchten, über die Drina von Serbien nach Bosnien-Herzegowina zu gelangen. Keine der Personen wurde verletzt. Die meisten Migranten, die in diesen Tagen nach Bosnien-Herzegowina kommen – etwa 70 Prozent – kommen aus Serbien. Viele sind bereits vor Jahren nach Serbien eingereist, von dort aber nicht weitergekommen, unter anderem, weil die ungarische Grenze streng bewacht wird. In den serbischen Aufnahmezentren sind unter anderem auch 682 Minderjährige untergebracht, davon sind 75 unbegleitet. In Bosnien-Herzegowina befinden sich über 300 minderjährige Migranten. Einige Migranten – darunter viele Pakistaner – schlafen mittlerweile vor dem Bahnhof in Sarajevo auf den Verkehrsinseln, weil der Park in der Altstadt geräumt wurde.
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19. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für EU: Zahlen Asylanträge 2017 · Kategorien: Deutschland, DT, Europa · Tags: ,

ARD 18.06.18

Fast ein Drittel aller Asylanträge in der EU wurde 2017 in Deutschland eingereicht. Doch die Zahl ist geringer geworden – der Schwerpunkt der Flüchtlingskrise verlagert sich immer stärker in den Süden.

Deutschland ist im vergangenen Jahr trotz eines massiven Rückgangs Hauptziel für Asylbewerber in der EU geblieben. Fast ein Drittel aller Asylanträge in der EU wurde in Deutschland eingereicht, ihre Zahl betrug 2017 insgesamt 222.560. Das teilte die europäische Asylbehörde EASO mit.

Allerdings: In Deutschland sank die Zahl der Asylanträge 2017 um 70 Prozent. Anders als Deutschland verzeichneten die Mittelmeerstaaten Italien, Frankreich und Griechenland hingegen starke Zuwächse.
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15. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für „Warschau kümmert sich um polnische Obdachlose in Berlin“ · Kategorien: DT, Schengen Migration, Social Mix

RBB | 13.06.2018

Die Regierung in Polen will polnischen Obdachlosen in Berlin helfen. Nach Informationen des rbb sollen sich bereits ab Juli Sozialarbeiter der Stiftung „Barka“ in der Hauptstadt um sie kümmern – und möglichst zur Rückkehr nach Polen bewegen.

Der polnische Senat hat die Gelder für die Betreuung polnischer Obdachloser in Berlin freigegeben. Das hat Botschaftssprecher Dariusz Pawlos dem rbb-Inforadio bestätigt. Demnach werden die ersten „Barka“-Mitarbeiter ab Juli auf den Berliner Straßen unterwegs sein und den Kontakt zu polnischstämmigen Obdachlosen suchen.

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28. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für „On hate, refugees, and Bosnian elections“ · Kategorien: Balkanroute, Schengen Migration

Al Jazeera | 24.05.2018

Unfortunate refugees have been sucked into Bosnia’s petty political squabbles.

By Lana Pasic

Since the beginning of this year, hundreds of refugees and migrants have been entering Bosnia-Herzegovina every month, on their way to Western Europe. As the number of new arrivals grew, it became increasingly obvious that the local and state authorities had taken no action to ensure adequate provision of food, shelter or access to healthcare.

As the weather got warmer, some of these refugees settled in the little park in front of Sarajevo’s city hall. Local people and non-governmental organisations would occasionally bring them food and other supplies; others would pass by, giving them a hostile stare.

As refugees became more visible in parks and in the streets, xenophobic sentiments flared among the population, stoked by hostile media reports.

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25. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für „Spain and Algeria agree on joint migration crackdown, while at Algeria’s southern border deported migrants perish in the desert „ · Kategorien: Algerien, Mittelmeer, Spanien · Tags: ,

ECRE Weekly Bulletin 25/05/2018

The Interior Ministers of Spain and Algeria signed an agreement this week to form a joint team of investigation with the goals of fighting “illegal migration” and “preventing Islamist terrorism.” The agreement comes after recent crackdowns by the Algerian authorities during the first months of 2018 have reduced the number of undocumented Algerian migrants arriving in Spain, a reduction that was praised by the Spanish Interior Minister Juan Ignacio Zoido at their meeting in Madrid.

In the first trimester of 2018, the number of undocumented migrants of Algerian origin arriving on the Spanish coast at Andalusia was 170, a drop of 20% when compared to the 215 who arrived during the same period in 2017. During that year, over 2000 Algerian migrants landed on the Andalusian coast, forcing the Spanish government to set up a temporary hosting center in the prison of Archidona to host over 500 migrants. The centre was eventually closed after several incidents including the death of a migrant.
The Spanish Interior Minister credited the Algerian police force with responsibility for the reduction in arrivals, citing the 338 Algerian police officers who took part in training as well as special courses “to control borders and fight terrorism“.

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21. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für „Montenegro erwägt Grenzzaun zu Albanien gegen Flüchtlinge“ · Kategorien: Albanien, Balkanroute · Tags: , ,

DW 20.05.18

Es geht darum, Migranten die Flucht über die Balkanroute zu erschweren. Anlass mag aktuell Ärger zwischen Montenegro und Albanien sein: Der angestrebte EU-Beitritt dürfte sie künftig aber an einem Strang ziehen lassen.

Montenegro erwägt den Bau eines Zauns an der Grenze zu Albanien, um die zunehmende Zahl von Flüchtlingen einzudämmen, die über den Balkan in die Europäische Union einreisen wollen. Der Leiter des Grenzschutzes, Vojislav Dragovic, sprach im Staatsfernsehen von einem Stacheldrahtzaun, der errichtet werden könnte. Er warf den albanischen Behörden vor, entgegen einer Vereinbarung zurückgewiesene Einwanderer nicht wieder aufzunehmen.

Die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Nordafrika versuchen, über Griechenland, Albanien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina in das EU-Mitglied Kroatien zu gelangen. Mehrere Balkanstaaten, darunter Ungarn, haben bereits Grenzanlagen errichtet.

Wieder Schleuser in Griechenland gefasst

Erst am Samstag hatte die griechische Polizei mitgeteilt, in der Region der Hafenstadt Thessaloniki einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen und 48 Migranten in Gewahrsam genommen zu haben. Die Migranten wurden allen Anzeichen nach von der türkischen auf die griechische Seite des Grenzflusses Evros gebracht und anschließend mit einem Minibus Richtung Westgriechenland gefahren. Die Migranten – mehrheitlich Iraker und Syrer – sollen in einem Flüchtlingslager untergebracht werden. Fast täglich nimmt die griechische Polizei Schleuser fest, die mit Minibussen und in Hohlräumen von Lastwagen Migranten aus Evros nach Westgriechenland bringen. Die Häfen von Patras und Igoumenitsa sind die Drehscheiben für diese Route.

Die Schleuser versprechen den Flüchtlingen – trotz der weitgehenden Schließung der sogenannten Balkanroute – sie über unbewachtes Gelände auf den noch nicht mit Zäunen gesperrten Weg Albanien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina in den Norden des Balkans oder über die Adria nach Italien und danach nach Mitteleuropa zu bringen.

EU will „Eindämmung illegaler Migrationsströme“

Am vergangenen Donnerstag hatten die EU-Staaten bei ihrem Gipfeltreffen in Bulgarien die Beitrittsperspektive für die Länder des Westbalkans bekräftigt. Montenegro, Albanien, Mazedonien und Serbien, sind bereits seit mehreren Jahren Beitrittskandidaten, Kosovo und Bosnien-Herzegowina führt die EU als „potenzielle Kandidaten“. Als Ziel nannte die „Sofia-Erklärung“ den Ausbau der Beziehungen in den Bereichen Verkehr, Energie, digitale Netze, Wirtschaft und Gesellschaft. Verstärkt werden soll auch die Kooperation „bei der Eindämmung illegaler Migrationsströme“.

02. Mai 2018 · Kommentare deaktiviert für Rassismus im Gerichtssaal – Urteil gegen die Moria 35 auf Chios · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

Valeria Hänsel

Der Hammer fällt im kleinen Gerichtssaal der griechischen Insel Chios. In den Gesichtern von 35 geflüchteten Menschen zeichnet sich Verwirrung und Verzweiflung ab. Sie sitzen in enge Reihen gedrängt, umstellt von bewaffneten Polizisten. 32 der 35 Angeklagten wurden in einem viertägigen Verfahren kollektiv wegen der Verletzung eines Polizeibeamten verurteilt. 26 Monate sollen sie nun ins Gefängnis, auch wenn diese Strafe vorübergehend aufgeschoben ist.

Die Verhandlung wurde von einem unabhängigen Komitee internationaler Menschenrechtsbeobachter begleitet. Der Sprecher James Nichol ist überzeugt: „Diese Prozesse hätten niemals stattfinden dürfen. Von Anfang an gab es keinerlei belastbare Beweise gegen die Angeklagten und es unfassbar, dass sie auf dieser Grundlage auch noch verurteilt wurden.“
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