18. März 2018 · Kommentare deaktiviert für „Mindestens 16 Menschen vor griechischer Insel ertrunken“ · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

DLF | 18.03.2018

Vor der griechischen Insel Agathonisi sind erneut Bootsflüchtlinge ertrunken.

Nach jüngsten Angaben der Küstenwache starben mindestens 16 Menschen bei dem Versuch, von der Türkei aus überzusetzen. Drei Personen seien gerettet worden; mehrere würden noch vermisst.

In Athen protestierten rund 2.000 Menschen gegen das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei. Es war vor zwei Jahren geschlossen worden und sollte unter anderem die Zahl der Flüchtlinge begrenzen, die von der Türkei aus versuchen, auf die griechischen Inseln zu gelangen.

Spiegel Online | 18.03.2018

Vor griechischer Insel: Mindestens 16 Flüchtlinge ertrunken

Auf dem Weg von der Türkei zu einer griechischen Insel ist ein Holzboot mit Migranten untergegangen. Etwa 20 Menschen sollen an Bord gewesen sein. Nur drei erreichten das Ufer.

Beim einem weiteren Flüchtlingsunglück sind mindestens 16 Migranten ertrunken. Nach dem Kentern eines Holzbootes in der Ägäis konnten nur drei Menschen das Ufer der Insel Agathonisi erreichen und die Behörden alarmieren, wie die griechische Küstenwache mitteilte. Unter den Opfern seien auch vier Kinder. Der griechische Migrationsminister Dimitris Vitsas machte Schleuser für das Unglück verantwortlich. Das Boot war von der Türkei aus gestartet.

Es waren nach offiziellen Angaben die ersten Flüchtlinge, die dieses Jahr in der Ägäis ums Leben kamen. 2017 starben dort nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 54, 2016 hatten 441 und auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 insgesamt 799 Menschen dort ihr Leben verloren.

„Wir setzen die Such- und Rettungsaktion fort. Die Überlebenden sagen, es seien 20 oder 21 Menschen an Bord gewesen“, sagte ein Offizier der Küstenwache. Das Holzboot der Migranten, „ein morscher Kahn“, wie der Offizier sagte, sei bei mittelstarkem Seegang gekentert und wenige hundert Meter vor der griechischen Insel untergegangen.

Wöchentlich etwa 300 Flüchtlinge

Taucher der griechischen Küstenwache hätten das Wrack auf dem Meeresboden lokalisiert und versuchten es zu erreichen, um festzustellen, ob es noch Leichen im Boot gibt, hieß es aus Kreisen der Küstenwache. Die türkische Küstenwache sei auch informiert worden und suche nach Überlebenden auf der türkischen Seite der Meeresgrenze.

Trotz des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei und einer weitgehenden Schließung der sogenannten Balkanroute setzen wöchentlich gut 300 Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln im Osten der Ägäis über. „Die Menschen fühlen sich erst dann sicher, wenn sie Griechenland und damit die EU erreicht haben“, sagte der Offizier der Küstenwache.

In den Flüchtlingslagern der Ägäis harren zurzeit knapp 13.500 Migranten und Flüchtlinge aus. Der EU-Flüchtlingspakt sieht vor, dass sie alle in die Türkei zurückgeschickt werden können, wenn sie in Griechenland kein Asyl erhalten.

Auch auf dem Landweg versuchen Migranten aus der Türkei nach Griechenland zu kommen und danach weiter nach Mitteleuropa. Bei einer Verfolgungsjagd eines Schleuserautos auf einer Autobahn in Nordgriechenland sind am Samstag zwei Migranten ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Sieben andere Migranten wurden leicht verletzt. Ein Schleuser versuchte, sie von der griechisch-türkischen Grenze mit einem Minibus nach Westgriechenland zu bringen. Als die Polizei den Fahrer aufforderte zu stoppen, habe er beschleunigt und sei nach einer kurzen Verfolgung in einen Straßengraben gefahren.

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